Hilfe für die Elefanten

Hilfe für die Elefanten
Elefanten trinken Wasser im Chobe-Nationalpark. Foto: Charmaine Noronha/AP/dpa

In vielen Ländern gelten nun strengere Regeln für den Handel mit den Stoßzähnen

Elfenbein: Dieses Wort klingt geheimnisvoll. Dabei meint man damit nicht etwa die Beine von Fabelwesen. Als Elfenbein bezeichnet man ein Material, aus dem die Stoßzähne von Elefanten sind. Schon lange wurde Elfenbein von Menschen verwendet. Aus dem Material wurden Figuren geschnitzt oder etwa Klavier-Tasten hergestellt. Mit frischem Elfenbein zu handeln, ist bei uns schon länger verboten. Jetzt gibt es in Deutschland und vielen anderen Ländern aber strengere Regeln.

Was ist problematisch an Elfenbein?

„Um an die Stoßzähne heranzukommen, müssen die Tiere getötet werden“, erklärt Biologin und Naturschützerin Daniela Freyer. Sie sagt: Schätzungsweise 20 000 bis 30000 Elefanten würden jährlich verbotenerweise wegen der Stoßzähne getötet, vor allem in Afrika.

Eine Elefantenherde nimmt ein Schlammbad. Foto: Kevin Anderson/AP/dpa

Wer ist besonders bedroht?

Bei den Afrikanischen Elefanten unterscheidet man zwischen Waldelefanten und Savannenelefanten. Besonders bedroht sind die etwas kleineren Waldelefanten, darauf weist die Tierschutzorganisation WWF hin: „Gab es im Jahr 2002 noch 270000 Waldelefanten, waren es 2011 nur noch weniger als 100000.“ Und seitdem habe die Zahl weiter abgenommen. Schätzungsweise leben nur noch 75000 Waldelefanten in Afrika. So ist der Afrikanische Waldelefant vom Aussterben bedroht. Denn auch der Lebensraum der Tiere – der Regenwald in Afrika – wird immer weniger.

Wie geht es den Savannenelefanten?

Auch die Savannenelefanten sind stark gefährdet. Sie leben vor allem im Süden und Osten von Afrika. Am liebsten mögen sie Gras- und Buschländer sowie Trockenwälder. Dieser Elefant ist das größte an Land lebende Tier. Von der Rüsselspitze bis zum Schwanz ist er 6 bis 7,5 Meter lang. Die Männchen können bis zu vier Meter groß und bis zu 10 Tonnen schwer werden, so der WWF. Zum Vergleich: Ein Reisebus wiegt rund 13 Tonnen!

Wofür brauchen die Tiere ihre Stoßzähne?

Sie sind eigentlich nichts anderes als übermäßig große Zähne. Die Elefanten nutzen sie zum Beispiel, um Wasserlöcher zu graben, die Bäume von Rinden zu entfernen oder um ein Weibchen zu kämpfen.

Wie lauten die neuen Regeln?

Der Handel mit den Stoßzähnen ist in Europa nun grundsätzlich verboten. Ausnahmen gibt es für Museen, die Ausstellungsstücke mit Elfenbein restaurieren möchten. Bisher konnte man Objekte aus Elfenbein zum Teil noch im Internet oder auf Flohmärkten kaufen. Die Begründung: Es handelt sich um altes Elfenbein, für das keine neuen Elefanten mehr sterben müssen. Allerdings sieht man dem Elfenbein nicht an, ob es vor 100 Jahren oder erst kürzlich bei uns gelandet ist. In Zukunft muss man deswegen auch für den Verkauf von alten Elfenbein-Objekten eine Genehmigung haben.

Was bringen die neuen Regeln?

Daniela Freyer glaubt: Wenn auf der Welt weniger Elfenbein gekauft wird, lohnt es sich für Wilderer hoffentlich irgendwann nicht mehr, Elefanten zu töten.

Übrigens: Wissenschaftler haben beobachtet, dass in Gegenden von Afrika, wo Elefanten früher besonders stark gejagt wurden, immer mehr Weibchen ohne Stoßzähne geboren werden. Wie sich die fehlenden Zähne auf das Leben der Tiere auswirken könnte, weiß man aber noch nicht genau.

Von Angela Sommersberg (mit dpa)