So baust du ein Hotel für Bienen
Wenn du in der Natur bist, dann lausch doch mal: Hörst du schon was? Vermutlich noch nicht. Im Winter ist die Natur ziemlich still. Das wird sich bald ändern. Wie du Tieren dann helfen kannst, erklären wir hier.
Es singen keine Vögel, es summen keine Bienen. Bald ändert sich das, denn es wird wieder wärmer draußen. Im März kehren die ersten Zugvögel aus ihren Winterquartieren im Süden zurück. Zuerst Singdrossel und Kranich, später dann Schwalben, Störche und Kuckuck. Die männlichen Singvögel, wie zum Beispiel die Amsel, beginnen nun wieder ihren Gesang. Mit dem möchten sie Weibchen anlocken. Die Vögel beginnen im Frühjahr auch, nach einem geeigneten Nistplatz Ausschau zu halten. Wenn du einen Nistkasten im Garten oder auf dem Balkon aufhängst, wird er vielleicht ausgewählt.
Wenn es draußen etwa 15 Grad warm ist, erwacht der Igel aus dem Winterschlaf. Andere Tiere, wie der Siebenschläfer, schlafen noch etwas länger. Erst im Mai verlässt er seinen Unterschlupf. Insekten wie Fliegen und Marienkäfer erwachen im Frühjahr aus ihrer Winterstarre. wir verraten dir, wie du den Tieren im Frühling Starthilfe geben kannst, damit sie gut in das Jahr starten.
Nest für Hummeln
Von einem Hummelstaat aus dem vergangenen Jahr hat nur die Hummelkönigin überlebt. Sie hat sich den Winter über in einem geschützten Versteck vekrochen. Nun macht sie sich auf, um ein neues Volk zu gründen. Dafür muss sie sich aber erst einmal stärken. An einem sonnigen Tag wird sie sich aufwärmen, indem sie ihre Flugmuskeln bewegt, also mit den Flügeln schlägt, ohne wegzufliegen. Wenn du so eine Hummel siehst, kannst du ihr helfen, indem du ihr auf einem Löffel etwas Zuckerwasser anbietest. Wenn sie davon trinkt, bringt sie das wieder zu Kräften.
Du kannst auch eine Nisthilfe für Hummeln bauen. Nimm einen Tonblumentopf, der ein Loch unten hat und befülle ihn mit Polsterwolle. Grabe ihn mit dem Boden nach oben in die Erde ein, sodass er nur noch einige Zentimeter aus der Erde herausschaut. Über den Topf legst du ein Brett, das du seitlich zum Beispiel auf Ziegelsteinen abstützt. Es schützt das Nest vor Regen. Das Brett muss etwas über dem Topf schweben und darf nicht direkt darauf liegen, sonst kommt die Hummel nicht durch das Loch. Fertig ist das Hummelnest!
Sonnenplatz für Eidechsen
Echsen haben den Winter über in einer Starre verbracht. Sie sind wechselwarme Tiere. Das bedeutet, dass sie ihre Körpertemperatur nicht selbst regeln können wie wir Menschen. Sie sind von der Temperatur in ihrer Umgebung abhängig. Wenn es draußen wärmer wird, setzen sie sich deshalb in die Sonne und lassen sich von ihr aufwärmen. Oft sonnen sie sich auf Steinen, weil die sich schnell aufheizen. Du kannst den Echsen einen Sonnenplatz im Garten bauen, indem du mit einer Schaufel eine etwa 30 Zentimeter tiefe Grube aushebst. Dort hinein schichtest du unterschiedlich große Steine. Auch ein paar Äste kannst du hineintun. Auf den Steinen können sich die Echsen sonnen. Zwischen den Löchern und Ritzen in der Grube können sie sich verstecken. Beobachte, was für Tiere du im Steinhaufen siehst. Vielleicht auch eine Blindschleiche? Die sieht aus wie eine Schlange, weil sie keine Beine hat. Tatsächlich ist sie aber eine Eidechse und ganz ungefährlich.
Dosenhotel
Wildbienen leben nicht in Schwärmen wie Honigbienen. Sie sind Einzelgänger und legen ihre Eier in Hohlräumen ab, zum Beispiel in altem Holz. Leider gibt es nicht mehr viele natürliche Nistmöglichkeiten. Du kannst helfen, indem du welche baust: Nimm eine leere, saubere Konservendose, befülle den Boden mit etwas Lehm und gebe hohle Schilfhalme oder Bambus hinein. Schneide die Rohre am Rand alle gleich lang ab. Mit einem Draht kannst du das Hotel draußen aufhängen – und warten, bis eingecheckt wird!
Garten für Bienen und Schmetterlinge
Wenn du Wildbienen und Schmetterlinge unterstützen möchtest, richte doch im Garten oder auf dem Balkon ein Beet oder einen Topf ein, wo du viele schöne Blumen und Kräuter pflanzt, von deren Nektar sie sich ernähren können. Auch wenn sie schön aussehen: Exotische Blumen fliegen die meisten heimischen Insekten nicht an. Dafür mögen sie zum Beispiel Brennnesseln, Thymian, Rosmarin und Borretsch sowie Flockenblumen und Malven.Wenn du solche Pflanzen im Garten hast, wirst du auf jeden Fall viele Insekten beobachten können, die bei dir zum Essen vorbeischauen.
Tipps findest du auch in dem Buch:
„Igelhaus und Meisenknödel“ 23 einfache und kreative Ideen, Stefanie Zysk, Kosmos-Verlag, 9,99 Euro
Von Jasmin Krsteski