„Elmo vertraut mir jetzt total“

„Elmo vertraut mir jetzt total“
Elmo. Foto: Privat

Samstagmorgen, 7.30 Uhr, mein Wecker klingelt. Obwohl ich mich gerne im Bett noch einmal umdrehen würde, stehe ich schnell auf, denn um 9 Uhr beginnt für meinen zwei Jahre alten Hund Elmo und mich unser Agility-Training. Die ganze Woche freuen wir uns darauf, denn wir beide mögen Bewegung, und das ganz besonders draußen in der Natur.

Moritz und sein Hund Elmo beim Agility-Training. Foto: Privat

Viele Hundeschulen und Vereine bieten Agility an. Ich habe mich für das Agility Team Cologne am äußeren Grüngürtel entschieden, da mir die Anlage sehr gut gefällt und wir hier viel Spaß zusammen haben. Trainer, Teilnehmer und Hunde sind alle immer sehr entspannt.

Was ist Agility?

Agility ist eine Sportart für Mensch und Hund, die ursprünglich aus England stammt. Seit den 1980er Jahren gibt es sie in Deutschland. Der Hund muss einen Parcours mit verschiedenen Hindernissen in einer vorgegebenen Reihenfolge überwinden. Hierbei sollte das Mensch-Hund-Team möglichst schnell sein – und vor allem fehlerfrei durchkommen. Der Hundeführer zeigt dem Hund mit Hörzeichen und Körpersprache an, wo er entlang laufen muss.

Elmo. Foto: Privat

Wie alt sollte der Hund sein?

Elmo und ich sind seit ungefähr einem Jahr ein Agility-Team. Im ersten Lebensjahr sollen Hunde wegen der noch wachsenden Gelenke besser keine großen Sprünge und Wendungen machen. Aber kurz nach Elmos zweiten Geburtstag haben wir angefangen Agility zu trainieren – zunächst in einer Hundeschule und jetzt im Verein.

Foto: Privat

Warum Agility?

Auf die Sportart bin ich gekommen, da ich dachte, dass es für Elmo doch langweilig ist, den ganzen Tag nur zu fressen, zu schlafen und hin und wieder spazieren zu gehen. Zudem ist er echt schlau, mutig und neugierig. Deshalb ist es auch kein großes Kunststück, ihm „Gib Pfötchen“ oder „Rolle“ beizubringen. Außerdem liebt er es genau wie ich, über „Tische und Bänke“ zu springen. Ich fand, das sind super Voraussetzungen, um ein bisschen mehr mit Elmo auszuprobieren.

Foto: Privat

Welche Hunde können Agility?

Grundsätzlich können alle Hunde, die gesund sind, Agility machen. Besonders geeignet sind zum Beispiel Hütehunderassen, wie Border Collie, Sheltie oder Australian Shepherd. Es gibt aber auch viele andere Rassen und Mischlinge, die erfolgreich Agility machen. Sehr große und schwere Hunde sind allerdings weniger geeignet.

Foto: Privat

Was passiert durch Agility?

Elmo und ich sind durch den gemeinsamen Sport richtige „Buddies“ geworden. Ich kann mich auf ihn verlassen und er vertraut mir. Das ist ein tolles Gefühl und macht richtig viel Freude! Natürlich kann ich Elmo nicht fragen, ob ihm Agility Spaß macht, aber wenn ich ihn dabei beobachte, wie er die Hindernisse bewältigt, habe ich schon den Eindruck, dass er gar nicht genug bekommen kann. Ein bisschen liegt das sicherlich auch an der extra Portion Leckerlies, die er als Belohnung bekommt. Aber auch so hat er einfach Spaß an den kleinen und großen Herausforderungen. Am coolsten finde ich, dass er immer mit der größten Gelassenheit und Selbstverständlichkeit die Hindernisse Wippe, Brücke und so weiter bewältigt. Hat er ein Hindernis geschafft, schaut er mich immer so an, als wolle er sagen: „Das war schon alles?“.

Auf zu Turnieren?

Wenn man lange genug übt, besteht auch die Möglichkeit, an Turnieren teilzunehmen. Für Elmo und mich kommt das aber nicht in Frage. Elmo ist ein Doodle und daher nicht der Allerschnellste. Das spielt aber keine Rolle, denn für mich ist Elmo ohnehin der allerbeste Hund der Welt.

Unser Verein

ATC – Agility Team Cologne e.V. ist ein Hundesportverein im Kölner Westen. Neben Agility bietet der Verein auch noch andere Hundesportarten wie Hoopers, Rally Obedience und Dog Frisbee an. Darüber hinaus besteht die Möglichkeit, für die Begleithundeprüfung zu trainieren.

Hier bekommt ihr mehr Infos:
www.atcgn.wordpress.com

Die Wippe ist für viele Hunde schwierig

Agility-Trainerin Frida. Foto: Privat.

Kinderreporter Moritz hat seiner Trainerin Frida Fragen zu Agility gestellt.

Damit ihr euch unter Agility noch mehr vorstellen könnt, habe ich meiner Trainerin Frida Kleffner-Mieth ein paar Fragen zu diesem Teamsport gestellt.

Ist Agility ein Sport für Hunde oder auch für Menschen?
Es ist ein Sport für Mensch und Hund als Team. Der Hundeführer läuft den Parcours zunächst ohne Hund ab und muss sich den Laufweg merken. Die Reihenfolge der Hindernisse ist durch Zahlen gekennzeichnet. Natürlich muss der Hund die Hindernisse überwinden. Der Hundeführer läuft aber nebenher, um dem Hund den Weg anzuzeigen. Je nachdem, wie schnell der Hund ist, kann es auch für den Menschen anstrengend werden. Agility trainiert beim Hund Geschicklichkeit und Kondition. Es setzt aber auch ein gewisses Maß an Disziplin und Grundgehorsam voraus.

Welche Hindernisse gibt es?
Ein Agility-Parcours beinhaltet Sprungelemente wie Hürden oder Reifen, Tunnel, Slalom oder sogenannte Kontaktzonengeräte wie Wippen.

Welches Hindernis ist für Hunde das schwierigste?
Das arbeitsintensivste Hindernis ist oft der Slalom. Die Kontaktzonengeräte erfordern allerdings auch konsequentes Training. Vor allem die Wippe kostet viele Hunde zunächst Überwindung.

Ab welchem Alter dürfen Kinder mit ihrem Hund Agility machen?
Für Kinder gibt es eigentlich keine Altersvorgabe im Agility. Voraussetzungen für ein erfolgreiches Agility-Training ist vor allem eine gute Bindung zwischen Hund und Kind, und das Kind sollte in der Lage sein, sich den Parcours zu merken und mitzulaufen.

Gibt es spezielle Kinderkurse?
Es gibt Vereine und Hundeschulen, die extra Kurse und auch Agility-Veranstaltungen für Kinder anbieten. Es spricht aber auch nichts dagegen, dass die Kinder und Jugendlichen am regulären Training mit den Erwachsenen teilnehmen.

Das Gespräch führte Kinderreporter Moritz