Wie wächst ein Baby im Bauch?

Wie wächst ein Baby im Bauch?
Auf diesem Foto wird ein Ultraschall durchgeführt. Das ist eine Untersuchung, mit der man das Baby im Bauch sehen kann. (Foto: dpa)

Jeder Mensch kommt aus einem Ei. Genauer gesagt: aus einer winzigen Eizelle im Körper der Mutter. Im Laufe von etwa 40 Wochen entwickelt sich daraus ein Baby.

Jede Sekunde bekommt die Erde zwei bis drei neue Bewohner. Denn jede Sekunde werden irgendwo auf der Welt zwei bis drei Babys geboren. Sie haben alle etwas gemein: Sie entwickelten sich aus einer winzigen Eizelle im Körper der Mutter.

Damit ein Baby entsteht, muss die Eizelle befruchtet werden. Und zwar von der Samenzelle eines Mannes. Bei der Befruchtung verschmelzen die Eizelle und die Samenzelle miteinander. Nach der Befruchtung beginnt die Eizelle sofort, sich zu teilen: Aus einer Zelle werden zwei. Aus zwei werden vier. Aus vier acht und immer so weiter.

Zellen wachsen in der Gebärmutter

Gleichzeitig macht die Eizelle sich auf den Weg in die Gebärmutter. Das ist ein Organ, das nur Frauen in ihrem Bauch haben. Weil Männern dieses Organ fehlt, können sie keine Babys bekommen. Dort wird das Baby in den nächsten Monaten heranwachsen. „Die Gebärmutter besitzt eine weiche Schleimhaut, in die sich die befruchtete Eizelle einnistet. Das ist wie ein weiches Bett”, erklärt eine Fachfrau.

Die Zellen teilen sich in der Gebärmutter immer weiter. Nach einigen Tagen beginnen die Zellen, sich unterschiedlich zu entwickeln. Einige werden in den nächsten Wochen nach und nach die Organe bilden, also sich etwa in Herz-Zellen oder Leber-Zellen entwickeln. Aus anderen gehen Arme und Beine hervor, wieder andere bilden das Skelett.

Die Eltern können die verschiedenen Stadien ihres Kindes mitverfolgen. Der Arzt macht Ultraschall-Untersuchungen. Damit bekommt man ein Bild des Babys im Bauch.

Zuerst sieht man das Herz

Der Kopf eines Babys auf einem Ultraschall-Bild (Foto: dpa)

Der Kopf eines Babys auf einem Ultraschall-Bild (Foto: dpa)

„Das erste Organ, das auf dem Ultraschall-Bild zu erkennen ist, ist das Herz”, erklärt die Expertin. „Schon etwa in der sechsten Schwangerschafts-Woche beginnt es zu schlagen.” Auch Arme und Beine sind früh zu erkennen. Etwa mit 12 Wochen sind alle Organe vorhanden, auch wenn einige noch nicht ganz fertig sind.

In den nächsten Monaten macht das Baby vor allem eines: Wachsen. Wenn es in der 40. Schwangerschafts-Woche zur Welt kommt, ist es um die 50 Zentimeter groß. Es wiegt dann etwas mehr als 3 Kilogramm.

Was isst ein Baby im Bauch?

Damit ein Baby im Bauch heranwachsen kann, muss es gut ernährt werden. Dafür sorgt die werdende Mutter. Die Nährstoffe, die sie selbst zu sich nimmt, gelangen zu ihrem Kind. Und zwar über die Plazenta. Man kann auch Mutterkuchen zu diesem Organ sagen. Es wird in der Schwangerschaft extra gebildet.

Die Plazenta ist fest mit der Gebärmutter verbunden. Von der Plazenta führt eine Art Seil direkt zum ungeborenen Baby: die Nabelschnur. Das ist die Versorgungs-Leitung, über die Nährstoffe von der Mutter zum Kind fließen. Die Nährstoffe befinden sich im Blut. Das Blut der Mutter fließt also in die Plazenta. Dort werden die Nährstoffe an das Blut in der Nabelschnur übergeben und zum Ungeborenen geleitet. Auch Sauerstoff gelangt hier von der Mutter zum Kind.

Einige schädliche Stoffe aus dem Blut der Mutter hält die Plazenta zurück. Andere gelangen aber zum Kind, zum Beispiel Alkohol. Der kann die Entwicklung des Babys stören. Deshalb ist es wichtig, dass eine Schwangere sich gesund ernährt und keinen Alkohol trinkt.

Kriegt das Baby mit, was draußen los ist?

So wächst das Baby im Bauch. (Grafik: dpa)

So wächst das Baby im Bauch. (Grafik: dpa)

Babys im Bauch hören, riechen, sehen, fühlen und schmecken. Und zwar umso besser, je älter sie werden.

Nach einigen Monaten reagieren die Kleinen im Bauch auf Geräusche von außen, zum Beispiel auf die Stimme der Mutter oder auf Musik. Natürlich klingen die Geräusche für die heranwachsenden Babys anders als außerhalb des Bauches. Die Babys befinden sich ja unter Wasser. Und die Bauchdecke der Mutter dämpft die Geräusche ab.

Die Babys spüren auch Berührungen und reagieren darauf. Wenn eine Schwangere die Hand auf ihren Bauch legt, spürt sie manchmal, wie das Baby von innen dagegen drückt. Babys entwickeln auch schon im Bauch einen Geschmacks-Sinn. Sie trinken jede Menge Fruchtwasser.

Die Babys scheinen vor der Geburt auch schon sehen zu können. Sie können wohl Unterschiede zwischen hell und dunkel feststellen.

Von Anja Garms, dpa