Wie überleben Kakteen in der Wüste?

Wie überleben Kakteen in der Wüste?
Kakteen wachsen oft in sehr heißen Gegenden, in denen kaum andere Pflanzen überleben. (Foto: dpa)

Komm mir nicht zu nahe! Sonst kann es schmerzhaft für dich werden. Das scheint der Kaktus mit seinem Aussehen zu sagen. Denn viele Kaktus-Arten haben jede Menge Dornen, an denen man sich piksen kann.

Dornen, keine Stacheln!

Vorsicht, Dornen! (Foto: dpa)

Vorsicht, Dornen! (Foto: dpa)

Dornen? Ja, genau – Dornen. Die piksigen Auswüchse eines Kaktus sind keine Stacheln. Auch wenn viele Leute sie so nennen.

„Stacheln sind nur oberflächlich. Man kann sie ziemlich leicht abbrechen“, sagt Expertin Gesche Hohlstein. Sie arbeitet im Botanischen Garten der Stadt Berlin. „Dornen sind dagegen umgebildete Organe einer Pflanze – etwa Blätter. Sie sitzen viel fester.“

Genau das ist beim Kaktus der Fall. Allerdings haben nicht alle Arten nur Dornen. Manche sehen fast aus wie Laub-Bäume. Einige recken sich meterhoch in den Himmel. Andere wachsen klein und rund am Boden. Pflanzen-Forscher kennen ungefähr 1500 verschiedene Kaktus-Arten.

Pflanzen ohne Blätter sparen Wasser

Klein und rund spart Wasser. (Foto: dpa)

Klein und rund spart Wasser. (Foto: dpa)

Klein, kugelig und ohne Blätter sind bestimmte Kakteen vor allem aus einem Grund: So haben sie eine möglichst kleine Oberfläche.

Warum das wichtig ist? Die Expertin erklärt: „Die Oberfläche einer Pflanze ist der Sonnen-Strahlung ausgesetzt. Je mehr Oberfläche sie hat, desto mehr Wasser kann sie verlieren – weil es verdunstet.“

Schützende Wachs-Haut

Das wäre für den Kaktus ein Problem! Denn er kommt oft in Gegenden vor, in denen es heiß und lange trocken ist. Also ist für die Pflanze jeder Tropfen Wasser wertvoll. Deswegen hat der Kaktus zusätzlich eine spezielle Außenhaut, die ihn davor schützt, dass das Wasser verdunsten kann. Diese Haut ist dick und wachsartig.

Extra flache Wurzeln

Dornen wehren Vögel ab. (Foto: dpa)

Dornen wehren Vögel ab. (Foto: dpa)

Erst einmal muss der Kaktus aber überhaupt Wasser aufnehmen. Das ist in Wüsten-Gegenden nicht so einfach, weil es nur selten regnet. Und wenn es dann doch regnet, stürzt jede Menge Wasser auf einmal vom Himmel.

Viele Pflanzen können so schnell gar nicht so viel Wasser aufnehmen. Ein Kaktus, der in Wüsten-Gegenden wächst, aber schon. Er hat nämlich extra-flache Wurzeln, die weit verzweigt sind. Damit nimmt er das Wasser besonders schnell auf und speichert es in seinem Inneren.

Wasserspender für Vögel

Das verstehen auch Tiere, etwa manche Vögel. Sie sind in der Wüste natürlich auf Wasser scharf. Darüber hinaus sind manche Kakteen-Arten sehr nährstoffreich. Ein super Fressen also!

Doch die Dornen halten die Vögel zumindest davon ab, große Stücke aus dem Kaktus herauszupicken. Das könnte ihnen nämlich ganz schön wehtun.

Von dpa

Es gibt viele unterschiedliche Kakteen-Arten. Hier siehst du ein paar: