Wie schlafen Faultiere, Fische und Vögel?

Wie schlafen Faultiere, Fische und Vögel?
Faultiere gehören zu den Langschläfern. (Foto: dpa)

Als Babys schlafen wir Menschen fast überall: In der Wiege, im Kinderwagen, auf dem Autositz, auf Mamas Arm, auf Papas Schoß. Wenn wir älter sind, schlafen wir vor allem in unserem Bett. Liegend. Mit geschlossenen Augen. Wie sollte es auch anders sein? Bei Tieren ist das nicht immer so. Einige schlafen im Stehen, auf einem Bein, unter Wasser oder sogar kopfüber. Wir verraten dir, welche Tiere besonders ausgefallen schlummern.

Im Stehen

Pferde schlafen meistens im Stehen. Sie legen sich nur selten hin. Es sind Fluchttiere: Bei Gefahr können sie schneller weglaufen, wenn sie stehen. Außerdem kommen Pferde mit drei Stunden Schlaf aus. Auch Elefanten und Schafe schlafen im Stehen. Flamingos schlummern, während sie nur auf einem Bein stehen. Das wechseln sie regelmäßig.

Schlaf-Akrobaten

Andere Vögel haben auch einige Tricks auf Lager. Sie können auf einem Ast schlafen, ohne dabei das Gleichgewicht zu verlieren und herunterzufallen. Das funktioniert so: Sie umklammern im Schlaf mit ihren Krallen den Ast, auf dem sie sitzen. Bei uns Menschen entspannen unsere Muskeln im Schlaf – unser Klammergriff würde sich lösen, sobald wir eindösen. Bei Vögeln ist es anders: Sie müssen ihre Muskeln anspannen, um den Griff zu lösen. Dafür müssten sie aber erst einmal aufwachen.

Eine Hälfte schläft

Zwei Mauersegler (Foto: dpa)

Zwei Mauersegler (Foto: dpa)

Experten vermuten, dass Zugvögel wie der Mauersegler sogar auf ihrer langen Reise beim Fliegen Nickerchen machen können. Sie beherrschen den sogenannten Halbhirnschlaf. Dabei schläft nur eine der beiden Gehirnhälften. Die andere bleibt wach und aktiv. So machen das auch Meeressäugetiere wie Wale und Delfine sowie einige Robbenarten. Denn sonst würden sie im Wasser ertrinken. Im Tiefschlaf schaltet sich eine Gehirn- und Körperhälfte ab, ein Auge wird geschlossen, das andere bleibt offen. Mit der wachen Körperhälfte machen die Tiere ihre Schwimmbewegungen. Sie schwimmen auf der Seite liegend und tauchen regelmäßig an die Wasseroberfläche, um Luft zu holen. Nach einiger Zeit drehen sie sich um und schlafen mit der anderen Hälfte.

Offene Augen

Fische, Krebse und andere Tiere, die keine beweglichen Augenlider haben, schlafen mit offenen Augen. Dazu gehören auch Fliegen, Libellen und Schlangen.

Unter Wasser

Nilpferde halten auch Nickerchen im Wasser. (Foto: dpa)

Nilpferde halten auch Nickerchen im Wasser. (Foto: dpa)

Flusspferde schlafen auch im Wasser. Die tonnenschweren Riesen lassen sich einfach auf den Grund des Gewässers sinken. Dort schlummern sie einige Zeit, wachen auf und tauchen zum Luftholen wieder auf. Allerdings schlafen sie immer nur recht kurz auf diese Weise. Wenn sie länger schlafen wollen, bleiben sie stehen und lassen nur Augen, Ohren und die Nase aus dem Wasser gucken.

Langschläfer

Zu den Langschläfern in der Tierwelt gehören Fledermäuse, Igel, Faultiere und Streifenhörnchen. Sie schlafen bis zu 20 Stunden lang am Stück. Faultiere und Fledermäuse baumeln dabei mit dem Kopf nach unten. Klingt ganz schön unbequem!

Von Kathy Stolzenbach