Wie entstehen eigentlich Zwillinge?

Wie entstehen eigentlich Zwillinge?
Die Lochis, Heiko und Roman Lochmann, sind zusammen im Bauch ihrer Mutter gewachsen. (Foto: Max Grönert)

Heute kommt der Film „Hanni & Nanni – Mehr als beste Freund“ ins Kino. Aber nicht nur Filmliebhaber und Leseratten mögen Geschichten über Zwillinge. Auch Wissenschaftler interessieren sich schon lange für diese besonderen Geschwister. Warum das so ist, erfährst du hier.

Was sind Zwillinge?

Zwillinge sind Geschwister, die gleichzeitig im Bauch ihrer Mutter heranwachsen und kurz nacheinander geboren werden. Es gibt zwei unterschiedliche Arten von Zwillingen: eineiige und zweieiige. Generell ist es so: Ein Kind entsteht, wenn der Samen des Vaters die Eizelle der Mutter befruchtet und sich dieses Ei in der Gebärmutter einnistet. Dann teilt sich dieses Ei – es wächst also, damit daraus einmal ein großer Mensch wird.

Was bedeutet eineiig?

Diese Kleinigkeiten unterscheiden eineiige Zwillinge. (Foto: dpa)

Bei eineiigen Zwillingen passiert aber folgendes: Das befruchtete Ei fällt nach einigen Teilungen auseinander – und es werden zwei Menschen daraus. Warum und wann genau das passiert, weiß man nicht. Klar ist aber: Weil diese beiden Menschen aus genau derselben befruchteten Eizelle entstanden sind, haben sie dasselbe Erbgut, also denselben Bauplan.

Deswegen sehen eineiige Zwillinge auch fast identisch aus: Sie haben dieselbe Haarfarbe, Augenfarbe und Körpergröße, aber auch dieselbe Blutgruppe – und immer dasselbe Geschlecht. Eineiige Zwillinge sind also immer zwei Jungs oder zwei Mädchen.

Was bedeutet zweieiig?

Bei zweieiigen Zwillingen hingegen werden zwei Eizellen gleichzeitig oder kurz hintereinander von je einer unterschiedlichen Samenzelle befruchtet. Das kann passieren, wenn der Körper der Mutter in einem Monat zufällig zwei Eizellen gebildet hat. Die beiden befruchteten Eizellen wachsen dann gemeinsam im Bauch der Mutter heran. Deswegen haben zweieiige Zwillinge aber nicht dasselbe Erbgut. Sie  sehen sich – wie alle anderen Geschwister – manchmal ähnlich und manchmal nicht. Zweieiige Zwillinge können auch ein Mädchen und ein Junge sein.

Was wollen die Forscher?

Für Forscher sind Zwillings-Paare besonders spannend. (Foto: dpa)

Schon seit langer Zeit fragen Forscher sich: Was bestimmt darüber, wie ein Mensch ist? Wie intelligent er ist? Wie aufgeschlossen er ist? Oder auch: Wie böse er ist? Ist so etwas schon im Erbgut eines Menschen angelegt? Oder bestimmen äußere Einflüsse wie Erziehung und Erlebnisse darüber? Deswegen machen Wissenschaftler schon lange Studien mit – vor allem eineiigen – Zwillingen. Denn sie teilen sich ja ein Erbgut.

Wenn sie also einen absolut gleichen Charakter haben, wäre das ein Beweis dafür, dass alles im Erbgut angelegt ist. Die Forscher haben noch keine richtige Antwort auf all diese Fragen gefunden. Man schätzt aber, dass etwa die Hälfte durch das Erbgut bestimmt wird. Klar ist, dass viele Zwillinge sich auch in ihrer Persönlichkeit ähnlich sind – aber trotzdem ist jeder Zwilling auch ein ganz eigener Mensch.

Berühmte Zwillinge:

Von Angela Sommersberg

Mehr zum Thema:

Wie ist es, Zwilling zu sein? Hanni & Nanni im Kino