Wie ein Kaufhaus weihnachtlich geschmückt wird

Nadja Haake-Kloss entwirft in ihrem Job die Dekoration für ganze Kaufhäuser. (Foto: dpa)
Nadja Haake-Kloss entwirft in ihrem Job die Dekoration für ganze Kaufhäuser. (Foto: dpa)

Leuchtende Sterne, duftende Kerzen, ein funkelnder Baum: Eine Wohnung ist recht schnell weihnachtlich geschmückt. Aber ein Kaufhaus? Da müssen gleich mehrere Leute über Ideen grübeln und mit anpacken.

Neben diesem riesigen Baum sieht der Junge klitzeklein aus. „Mama, können wir bitte einen Weihnachtsbaum kaufen, der genauso groß und schön ist, wie dieser hier?”, fragt er und läuft mit seiner Mutter weiter.

Der Baum steht in einem Kaufhaus in der Stadt Hamburg in Norddeutschland. Eine Frau in der Nähe hört den Wunsch und lächelt. Was der Junge nicht weiß: Die Frau ist dafür verantwortlich, dass der Baum so aussieht, wie er aussieht.

Die meisten Menschen dekorieren zu Weihnachten nur ihr eigenes Wohnzimmer. Nadja Haake-Kloss entwirft die Dekoration für ganze Kaufhäuser. Schließlich sollen Menschen bei ihrem Einkauf in Weihnachts-Stimmung kommen – und das ein oder andere kaufen.

Mehr als 100 Weihnachtsbäume

Dabei soll auch der acht Meter hohe Weihnachtsbaum helfen. Rund 1500 glitzernde Christbaumkugeln hängen daran. Zudem ist er mit unechten Hagebutten und kleinen weißen Eiskristallen aus Plastik geschmückt. Neben diesem Baum ist Frau Haake-Kloss auch für die kleineren Bäume zuständig. Mehr als 100 sind davon überall im Kaufhaus verteilt

In Kaufhäusern ist ganz schön viel dekoriert. (Foto: dpa)

In Kaufhäusern ist ganz schön viel dekoriert. (Foto: dpa)

Bis die Weihnachtsdeko im Kaufhaus und im Schaufenster landet, ist es allerdings ein langer Weg. Schon Monate vor dem Weihnachtsfest sitzen Fachleute zusammen an einem Tisch. Sie reden darüber, wie die Dekoration aussehen könnte. Dabei geht es vor allem um die Farben, Formen und die Beleuchtung im Inneren der Kaufhäuser. Denn auch die Beleuchtung soll für weihnachtliche Stimmung sorgen.

Zwischen 15 und 20 Menschen begeben sich dafür auf der ganzen Welt auf die Suche nach Ideen. Die Reise führt sogar bis ins weit entfernte Land Japan, um sich inspirieren zu lassen.

Wie Gruppenarbeit in der Schule

„Sind dann alle Ideen gesammelt, läuft das in etwa wie bei einer Gruppenarbeit in der Schule”, erklärt Frau Haake-Kloss. Am Ende geht aus verschiedenen Ideen eine als Sieger hervor.

Nach der eigentlichen Planung geht es ans Dekorieren. „Da kommen dann Lastwagen voll beladen mit Weihnachtsschmuck”, sagt Frau Haake-Kloss. Jeder packe mit an und helfe, die vielen Kisten und Kartons auszupacken. Dann wird geschmückt, geschmückt, geschmückt.

Aber hat man überhaupt noch Lust, das eigene Haus zu dekorieren, wenn man das schon als Beruf macht? „Mir macht das auch bei mir zu Hause noch total viel Spaß”, erzählt Nadja Haake-Kloss. „Da ist es zwar weniger professionell, dafür aber viel gemütlicher.”

Von dpa