Welche Tiere sind die größten Schlafmützen?

Welche Tiere sind die größten Schlafmützen?
Auch eine Schlafmütze? Nicht wirklich! Maulwürfe verbringen zwar den Winter unter der Erde, sie halten aber keinen Winterschlaf. (Foto: dpa)

Fällt es dir im Winter auch schwer, morgens aufzustehen? Draußen ist es dunkel, und im Bett ist es so warm und gemütlich. Wäre es nicht schön, einfach liegen zu bleiben und mehrere Wochen oder Monate zu schlummern?  Viele Tiere machen das. Während wir Menschen Herbstspaziergänge im Wald genießen, schnarchen unter der Erde oder in Höhlen schon manche Tiere vor sich hin. „Viele unserer heimischen Wildtiere verkriechen sich jetzt und verschlafen die kalte Jahreszeit bis zum nächsten Frühjahr“, sagt Peer Cyriacks, Biologe der Deutschen Wildtier Stiftung. Wir erzählen dir, welche das sind.

Siebenschläfer

KINA - Wusstest du, dass...? - Tier und TagDie größte Schlafmütze ist – sein Name verrät es schon – der Siebenschläfer. Er verschläft große Teile des Herbstes, den kompletten Winter und sogar den Frühling. Schon Ende September hat er sich in seine runde, einen Meter tiefe Erdhöhle zurückgezogen. Eine Bettdecke braucht er nicht: Er deckt sich mit seinem buschigen Schwanz zu. Vorher hat er sich aber noch einen dicken Wanst angefuttert. Aus dieser Speckschicht zieht er in den nächsten Monaten seine Energie. Außerdem wärmt sie den Siebenschläfer. Erst im Juni wacht er wieder auf. Da kann er fast schon wieder anfangen, sich eine neue Fettschicht anzufressen.

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Murmeltier

Großglockner HochalpenstraßeNicht ganz so lang wie der Siebenschläfer schläft das Murmeltier. Aber es kommt immerhin noch auf sechs Monate. Um Energie und Kräfte zu sparen, schlägt während der Schlafzeit das Herz viel langsamer. Im Winterschlaf atmen die Tiere auch langsamer und weniger. Murmeltiere machen sogar minutenlange Atempausen.

Igel

Igel in einem Garten unterwegsIgel schlafen bis zu fünf Monate. Sie bauen sich im Herbst kugelförmige Nester aus  Reisig und Laub in Hecken oder unter Ästen. Die Tiere rollen sich zu Stachelkugeln zusammen. So schützen sie sich vor Feinden. Außerdem verlieren sie so weniger Wärme. Während Igel in dieser Position verharren, sinkt ihre Körpertemperatur auf bis zu 5 Grad ab. Vor dem Winterschlaf futtern sie sich ein ordentliches Fettpolster an. Sie fressen vor allem Insekten. In den kalten Monaten finden sie aber oft nicht mehr genug zu futtern. Umherstreifenden Igeln kann man etwas Katzenfutter oder ungewürztes Rührei und Wasser (keine Milch!) hinstellen.

Fledermaus

Fledermaus Haus EitorfFledermäuse suchen sich im Herbst in Baumhöhlen, Felsspalten, Kellern oder auf Dachböden einen Platz für den Winterschlaf. Fledermäuse schlafen aber nicht so tief, dass sie nichts mehr um sich herum mitbekommen. Sie wickeln ihre Flügel wie einen Mantel um sich, damit sie weniger Energie verlieren. Und sie hängen eng mit anderen Fledermäusen zusammen, um sich gegenseitig zu wärmen. Auch sie atmen seltener: Zwischen zwei Atemzügen kann sogar eine Pause von einer Stunde liegen! Ihr Winterschlaf endet meistens zwischen Mitte März und Anfang April.

Eichhörnchen, Dachs und Biber

KINA - Viel Arbeit im HerbstEichhörnchen, Dachse und Biber schlafen nicht so tief und fest. Sie halten nur eine Winterruhe, um die kalte Jahreszeit zu überstehen. Sie wachen immer mal wieder auf, um Futter zu sammeln oder zu fressen. Genau wie der Winterschlaf ist auch die Winterruhe eine kluge Überlebensstrategie der Wildtiere, um Frost und Futtermangel zu überleben.

Maulwurf

KINA - Ständig hungrig - Maulwürfe schlafen fast nieMaulwürfe halten übrigens keinen Winterschlaf. Sie verbringen aber den Winter unter der Erde. Vorher sammeln sie viele Würmer und horten sie in ihrem Bau, damit sie im Winter genug zu fressen haben. Übrigens sollte man kein Tier im Winterschlaf stören. Denn jede Aufregung kostet im Winter überlebenswichtige Energie.

Von Kathy Stolzenbach