Wie funktioniert Headis?

Wie funktioniert Headis?
Manchmal machen die Spieler beim Headis verrückte Stunts, um den Ball noch zu bekommen. (Foto: dpa)

Tischtennis ohne Schläger und ohne kleine Bälle? Das geht. Vor allem, wenn man dabei seinen Kopf benutzt. Vor wenigen Jahren haben sich ein paar Spaßvögel das Spiel Headis ausgedacht. So langsam entwickelt es sich zu einer richtigen Sportart.

Beim Headis köpfen die Spieler den Ball. (Foto: dpa)

Beim Headis köpfen die Spieler den Ball. (Foto: dpa)

Zwei Jungs bauen eine Tischtennis-Platte auf. Sie schieben die beiden Hälften der Platte aneinander. Dann spannen sie in der Mitte ein Netz. Das Komische ist: Die beiden haben weder Schläger noch Tischtennis-Bälle dabei. Dafür benutzen sie einen etwas größeren, weicheren Ball aus Gummi – und ihren Kopf. So spielen sie Headis (gesprochen: Hädis).

Headis ist eine recht neue Sportart. Man könnte sie auch Kopfball-Tischtennis nennen. Dabei spielt man sich auf einer Tischtennis-Platte einen Ball zu.

Tricks an der Platte

Nicht mit Schlägern, sondern mit dem Kopf. Daraus ergibt sich ein Spiel mit vielen Tricks und Kunststücken. „Wer Headis spielt, darf sich nicht so sehr ernst nehmen“, findet Nina aus Berlin. Sie kennt das Spiel seit seiner Erfindung vor einigen Jahren. „Einen Gummiball über eine Tischtennis-Platte zu köpfen, ist ja auch ein bisschen verrückt“, sagt sie. „Und vor allem unheimlich anstrengend.“

Nina Parzych (Foto: dpa)

Nina spielt schon lange Headis. (Foto: dpa)

Deshalb wird aus dem Spiel so langsam eine richtige Sportart. Als Fußballer kann man beim Headis Kopfbälle trainieren. Freizeit-Gruppen treffen sich, um ins Schwitzen zu kommen. Die besten Headis-Spieler messen sich sogar bei der Weltmeisterschaft an der Platte.

„Echte Profis legen beim Headis manchmal eine ganz schöne Schau hin“, sagt Nina. Sie werfen sich mit dem Bauch auf die Tische, um den Ball zu erwischen. Manchmal stellen sie sich sogar kurz auf die Platte und führen einen Trick vor. „Das Spiel macht so viel Spaß, weil man sich so frei dabei bewegen kann“, erklärt Nina.

Ein paar blaue Flecke gehören dazu

So funktioniert Kopfball-Tischtennis. (Foto: dpa)

So funktioniert Kopfball-Tischtennis. Mit einem Klick vergrößerst du die Grafik. (Grafik: dpa)

Aber brummt einem von den ständigen Kopfbällen nicht irgendwann der Schädel? Nö. Die Erfinder von Headis haben inzwischen einen eigenen Gummiball für ihr Spiel entwickelt. Der wiegt nicht so viel und hat eine sehr weiche Oberfläche. Ein Kopfball tut also nicht weh.

„Am Anfang kriegt man den Ball allerhöchstens einmal auf die Nase“, sagt Nina. „Dafür gibt’s aber immer mal ein paar blaue Flecke an den Beinen.“ Diese kommen aber nicht vom Ball, sondern von der Tischtennis-Platte. Klar, die Spieler werfen sich ja auch mit voller Wucht auf den Tisch.

Willst du’s selbst mal ausprobieren? Hier sind die Regeln für eine Runde Headis:

Die Regeln

  • Die Spieler köpfen den Ball auf die andere Seite der Platte. Dazu legt man am besten beide Hände auf den Tisch und geht leicht in die Knie.
  • Bei der Angabe muss der Ball zuerst auf der eigenen Seite aufkommen, dann auf der gegnerischen Tischhälfte. Berührt der Ball dabei das Netz oder die Plattenkante des gegnerischen Feldes‎, gibt es Wiederholung.
  • Landet der Ball im Netz oder gar nicht auf der Platte, gibt es einen Punkt für den Gegner. Nach der Angabe wird der Ball direkt auf die gegnerische Seite geköpft. Der Ball darf auch direkt aus der Luft angenommen werden.
  • Jeder Spieler hat normalerweise drei Angaben. Dann ist der andere dran. Einen Satz gewinnt der Spieler, der zuerst elf Punkte erzielt hat und mit mindestens zwei Punkten Abstand vorne liegt.
  • Wer zwei Sätze holt, gewinnt das gesamte Spiel. Diese Regeln lassen sich natürlich abwandeln. Wie beim Tischtennis kann man auch beim Headis zum Beispiel Doppel oder Rundlauf spielen.

 

Von Philipp Brandstädter (dpa)