Warum ist Pressefreiheit wichtig?

Warum ist Pressefreiheit wichtig?
In manchen Ländern wird Journalisten der Mund verboten. Mit Klebeband auf dem Mund protestiert ein Aktivist in Polen gegen den Einfluss der Regierung. (Foto: dpa)

Journalisten haben einen spannenden und aufregenden Beruf. Doch häufig leben sie in Gefahr. Wir erklären dir zum Internationalen Tag der Pressefreiheit, in welchen Ländern das der Fall ist.

Was bedeutet Presse?

Das Wort „Presse“ leitet sich von der Druckerpresse ab, mit der früher Zeitungen hergestellt wurden. Heute ist „Presse“ der Oberbegriff für alle Medien, also Zeitungen (auf Papier oder im Internet),  Zeitschriften, Radio- und Fernsehsender sowie deren Mitarbeiter, die Journalisten. Journalisten berichten über Dinge, die in ihrer Heimat oder in anderen Ländern passieren.

Was ist die Pressefreiheit?

Richtig! Zu einer Demokratie gehört Pressefreiheit dazu. (Foto: dpa)

Richtig! Zu einer Demokratie gehört Pressefreiheit dazu. (Foto: dpa)

Die Pressefreiheit gehört zu den Grundrechten in einer Demokratie wie in Deutschland und steht im Gesetz. Sie soll sicherstellen, dass sich Menschen über alles informieren können, damit sie sich eine Meinung bilden können. Außerdem sollen Journalisten Probleme in einem Land aufdecken.

Es ist auch wichtig, dass sie über die Arbeit der Politiker berichten. Journalisten dürfen diese Arbeit in ihren Artikeln bewerten und kritisieren. Die Politiker müssen das aushalten. In einer Demokratie dürfen sie keinen Einfluss auf die Medien nehmen. Das bezeichnet man als freie Presse und unabhängigen Journalismus. In vielen Ländern gibt es diese freie Presse nicht. Darauf macht der Internationale Tag der Pressefreiheit am heutigen 3. Mai aufmerksam.

Was bedeutet Zensur?

In einigen Ländern verbieten Regierungen kritische Berichte über ihre Arbeit. Medien werden vom Staat überwacht, Journalisten abgehört, bestimmte Artikel verboten. Das nennt man Zensur. Manchmal gehören Politikern sogar Sender oder Zeitungen. Sie können dann bestimmen, was dort veröffentlicht wird. Ihre Bürger erfahren dann oft nicht mehr, was wirklich an der Spitze ihres Landes abgeht – sondern bekommen Werbung für ihren Staatschef vorgesetzt.

In Polen beispielsweise entscheidet seit einiger Zeit die Regierung, wer Chef von bestimmten Fernseh- und Radiosendern wird. Sie suchen dann solche aus, die positiv über die Regierung berichten. Kritische Reporter wurden schon entlassen. In der Türkei werden solche Journalisten verhaftet. In Ägypten sitzen kritische Reporter im Gefängnis, weil die Regierung behauptet, sie seien Terroristen.

Wie ist die Lage weltweit?

Die Organisation Reporter ohne Grenzen berichtet regelmäßig über die Situation der Presse auf der ganzen Welt. In dem neuesten Bericht steht: Die Pressefreiheit wird stärker eingeschränkt. Für Journalisten wird es immer schwieriger, ihre Arbeit zu machen. In vielen Ländern werden sie bei ihrer Arbeit behindert, bedroht, angegriffen, ins Gefängnis gesperrt, entführt oder sogar umgebracht. Am besten schneidet Finnland ab, gefolgt von den Niederlande und Norwegen. Auf dem letzten Platz liegt das afrikanische Eritrea, hinter Nordkorea und Turkmenistan in Asien. Doch auch Länder wie China, Russland, Mexiko oder die Türkei schneiden sehr schlecht ab.

Wie ist die Lage in Deutschland?

In Deutschland ist die Pressefreiheit gut geschützt. Doch auch bei uns hat sich die Situation verschlechtert. In einer Liste mit 180 Ländern ist Deutschland von Platz zwölf auf Platz 16 gerutscht. Das liegt aber nicht daran, dass die Regierung die Medien kontrolliert. Doch die Arbeit der Journalisten hat sich verschlechtert: Sie werden häufiger beschimpft und angegriffen als früher. Die islamfeindliche Bewegung Pegida, die Partei AfD und deren Anhänger bezeichnen Journalisten als Lügner und viele Medien als „Lügenpresse“.

Von Kathy Stolzenbach