Warum wird Haut in der Sonne braun?

Warum wird Haut in der Sonne braun?
Sonnencreme hilft gegen Sonnenbrand, braun wird man aber trotzdem. Warum? (Foto: dpa)

Vielleicht hast du auch schon mit deiner Freundin Arme verglichen. Wer ist brauner geworden? „Dass die Haut sich im Sommer verändert,  hat nichts mit der Jahreszeit zu tun, sondern mit der Menge der Sonneneinstrahlung“, sagt der Hautarzt Ulrich Klein. Und im Sommer gibt es eben mehr Sonne. In ihrem Licht stecken unter anderem die Strahlen UVA und UVB.

Was machen UVA-Strahlen?

Eigentlich ist braune Haut wie ein Schutzschild für uns. (Foto: dpa)

Eigentlich ist braune Haut wie ein Schutzschild für uns. (Foto: dpa)

Die UVA-Strahlen dringen tief in die Haut ein. Sie können bestimmte Zellen an der Oberfläche der Haut schädigen. Diese heißen Pigmentzellen und sind für die Farbe unserer Haut zuständig. In einer Pigmentzelle befindet sich – wie in jeder anderen Zelle unseres Körpers – der Zellkern mit unserem Erbgut. Um diese wichtigen Informationen vor den Strahlen zu schützen, hat sich die Natur etwas ausgedacht, erklärt Ulrich Klein: „In den Pigmentzellen sind so etwas wie kleine Kügelchen. Wenn die UVA-Strahlen auf die Zelle treffen, dehnen die Kügelchen sich aus und bilden eine Art Schutzschicht um den Zellkern herum.“ Diese Schutzschicht sehen wir dann als dunkler gewordene Haut.

Was machen UVB-Strahlen?

Die UVB-Strahlen im Sonnenlicht lösen einen anderen Effekt aus: Sie sorgen dafür, dass die Pigmentzellen sich vermehren. Mehr Pigmentzellen heißt: Mehr kleine Kügelchen, die den Schutzfilm bilden können. „Braun zu werden bedeutet also, dass der Körper sich vor etwas schützen muss, das nicht gut für ihn ist“, sagt Ulrich Klein.

Wer wird wie braun?

Wie lange darfst du ungefähr in der Sonne bleiben, bevor du Sonnenbrand bekommst? Dieses Bild zeigt es. (Grafik: dpa)

Wie lange darfst du ungefähr in der Sonne bleiben, bevor du Sonnenbrand bekommst? Dieses Bild zeigt es. (Grafik: dpa)

Manche Menschen werden in der Sonne superschnell braun, andere nicht. „Das liegt daran, dass jeder unterschiedlich viele Pigmentzellen hat“, sagt Ulrich Klein. Hautärzte unterscheiden sechs Typen. Je mehr Farbzellen man hat, desto dunkler ist die Haut. „Hauttyp 1 ist der keltische Typ. Diese Menschen haben helle Haut, Sommersprossen und rötliche Haare. Sie haben nur wenige Pigmentzellen und bekommen nach sehr kurzer Zeit einen Sonnenbrand“, erklärt Ulrich Klein.

Menschen mit Hauttyp 6 hingegen haben immer dunkelbraune Haut. Sie kommen oft aus Afrika oder Indien. „Diese Menschen haben die vielen Pigmentzellen geerbt“, sagt Ulrich Klein. Es war in der menschlichen Entwicklung nämlich so: Wer in diesen Regionen viele Pigmentzellen hatte, war besser vor der Sonne geschützt, konnte besser überleben – und so seine Erbinformationen weitergeben.

Was ist ein Sonnenbrand?

Wenn du lange in der Sonne warst, kannst du Sonnenbrand bekommen. „Die Energie der Sonne sorgt für einen Entzündungsprozess im Körper“, sagt der Experte. Die Haut wird rot und brennt, manchmal wirft sie Blasen. Aber ein Sonnenbrand tut nicht nur weh  – er kann auch gefährlich werden: „Wer als Kind oft Sonnenbrand hatte, bekommt als Erwachsener häufiger Hautkrebs.“

Wie schützt du dich?

Mit Sonnencreme kannst du deiner Haut helfen, sich zu schützen. Es gibt unterschiedliche Stärken und Cremes. „Man sollte sich auch mit Kleidung schützen. Ein weißes Shirt entspricht aber nur einem Lichtschutzfaktor von 10“, sagt Ulrich Klein. Lichtschutzfaktor bedeutet: Wenn eine Creme den Faktor 10 hat, darfst du eingecremt etwa zehnmal länger in der Sonne bleiben als ohne Schutz. Bei Erwachsenen mit Hauttyp 3 (das ist häufig in Mitteleuropa) beträgt der Eigenschutz 20 bis 30 Minuten.

Du musst aber auch einberechnen, wie stark die UV-Strahlung an diesem Tag ist. In der Wettervorschau wird der UV-Index oft angegeben: 11+ bezeichnet eine besonders hohe Einstrahlung, eins die niedrigste.

Von Angela Sommersberg