Warum gibt es einen Denkmalschutz – und was bedeutet das?

Auch der Heinzelmännchen-Brunnen in Köln steht unter Denkmalschutz. (Foto: dpa)
Auch der Heinzelmännchen-Brunnen in Köln steht unter Denkmalschutz. (Foto: dpa)

Vielleicht ist dir an manchen Häusern schon einmal ein kleines Schild mit dem Wappen von Nordrhein Westfalen (NRW) und der Aufschrift „Denkmal“ aufgefallen. Wir erklären dir, was das bedeutet.

Was ist ein Denkmal?

„Einfach gesagt ist ein Denkmal eine Sache, die sehr wichtig für die Geschichte der Menschen und einer Stadt ist – und die man erhalten sollte“, sagt Stefan Lützenkirchen. Er ist Denkmalpfleger, kümmert sich also um einen Teil der Kölner Denkmäler. „Ein Denkmal muss nicht unbedingt alt und schön sein“, sagt Stefan Lützenkirchen. Es kann sein, dass ein Haus heruntergekommen aussieht und manche Menschen es hässlich finden – und es trotzdem ein Denkmal ist. „Entscheidend ist, dass das Haus etwas Besonderes ist für die Zeit, in der es gebaut wurde.“ Das können bestimmte Bauformen sein oder auch nur spezielle Teile von einem Gebäude: Ein Dach, ein Fenster oder eine Tür. Ein Denkmal steht also beispielhaft für einen bestimmten Baustil.

Eines der berühmtesten Denkmäler in Deutschland ist der Kölner Dom. (Foto: dpa)

Eines der berühmtesten Denkmäler in Deutschland ist der Kölner Dom. (Foto: dpa)

Welche Arten gibt es?

Es gibt viele verschiedene Arten von Denkmälern. „Ein Denkmal kann man anfassen“, sagt Stefan Lützenkirchen. Die meisten der ungefähr 9000 Denkmäler in Köln sind Häuser. Das können normale Wohnhäuser sein, aber auch besondere Gebäude wie ein Rathaus oder eine Kirche. Eines der berühmtesten Denkmäler in Deutschland ist der Kölner Dom. Auch Grabsteine, Brücken, Brunnen, ein Park, eine Fabrik oder ein Wasserturm können Denkmäler sein – und sogar der Waggon einer Eisenbahn. In einem Museum in Köln steht der Triebwagen einer Eisenbahn, die von 1905 bis 1986 zwischen Köln und Bonn hin und her fuhr. Sie war typisch für den Verkehr in dieser Zeit.

Auch ein Eisenbahn-Waggon kann ein Denkmal sein. (Foto: dpa)

Auch ein Eisenbahn-Waggon kann ein Denkmal sein. (Foto: dpa)

Wer entscheidet?

Jedes Bundesland hat ein eigenes Gesetz für Denkmäler: das sogenannte Denkmalschutzgesetz. Darin ist festgehalten, welche Merkmale ein Denkmal haben muss. Denkmalpfleger entscheiden dann, ob ein Gebäude diese Merkmale erfüllt und unter Denkmalschutz gestellt wird.

Was heisst Denkmalschutz?

Ob ein Gebäude ein Denkmal ist, oder nicht - das entscheidet

Ob ein Gebäude ein Denkmal ist oder nicht – das entscheidet

„Die Aufgabe von uns Denkmalpflegern ist es, das Gebäude so zu erhalten, wie es aussieht. Wenn es aber bereits stark verändert oder umgebaut wurde, versuchen wir, es möglichst so wiederherzustellen, wie es mal aussah oder geplant war“, erklärt Stefan Lützenkirchen. Wenn jemand ein Haus kauft, das unter Denkmalschutz steht, darf der Hausbesitzer es nicht einfach renovieren wie er möchte. Er muss es mit dem Amt für Denkmalschutz absprechen. „Denn man darf nicht einfach etwas zerstören, was für andere Menschen interessant und wichtig ist“, sagt der Denkmalpfleger. „Nur wenn man Baudenkmäler erhält, kann man große Teile der Geschichte und der Kultur seiner Vorfahren anfassen und erleben. Das könnte man sonst nur durch Bilder und Bücher.“

Von Kathy Stolzenbach