Warum Schlaf wichtig ist

Wir bekommen eine Stunde Zeit geschenkt. Den Rhythmus kann die Zeitumstellung allerdings ganz schön dircheinander bringen. (Foto: dpa)
Wir bekommen eine Stunde Zeit geschenkt. (Foto: dpa)

Wir Menschen verbringen viel Zeit in unserem Bett. Wir verschlafen ungefähr ein Drittel unseres Lebens. Wir brauchen Schlaf zum Leben. Da trifft es sich doch gut, dass wir in der Nacht zu Sonntag, dem 25. Oktober,  eine Stunde geschenkt bekommen. Denn dann werden die Uhren umgestellt. Wir haben mit Alfred Wiater über das Thema Schlafen gesprochen. Er ist Chefarzt der Kinderklinik des Krankenhauses in Köln-Porz.

Warum müssen wir schlafen?

Wir brauchen Schlaf, um uns zu erholen. Und nicht nur das: „Unser Schlaf ist sogar lebenswichtig”, sagt Alfred Wiater. Es passieren viele Vorgänge in unserem Körper, während wir schlafen. Nur so können wir tagsüber richtig fit sein.

Was passiert beim Schlafen im Körper und im Gehirn?

Auch im Schlaf arbeitet unser Körper. Aber er schaltet auf eine „ Art Standby-Betrieb”, erklärt Alfred Wiater. Denn im Schlaf brauchen wir nicht so viel Energie und unsere Körpertemperatur sinkt. Das Gehirn ist allerdings hochaktiv. „Alles, was wir tagsüber gelernt und erlebt haben, wird während des Schlafens in unserem Gedächtnis abgespeichert. Ist der Schlaf gestört, haben wir Probleme mit dem Lernen.” Außerdem werden im Schlaf unnötige Daten gelöscht. Nervennetzwerkverbindungen, die wir nicht mehr brauchen, werden getrennt. Dadurch gibt es immer genug Speicherplatz für neue Daten.

Was passiert, wenn wir zu wenig schlafen?

Schlafmangel kann dem Körper Probleme machen. Er kann laut Alfred Wiater dick machen und zu hohem Blutdruck führen. Manche Leute, die schlecht schlafen, haben schlechte Laune, können sich nicht so gut konzentrieren und lernen schlechter. Gerade für Kinder ist genug Schlaf wichtig: Denn im Schlaf wird ein bestimmter Stoff, ein Wachstumshormon, aktiviert. „Wer über einen längeren Zeitraum schlafgestört ist, bekommt Wachstumsprobleme”, erklärt der Experte. Aber mach dir keine Sorgen, wenn du mal länger auf warst und deshalb eine einzelne Nacht zu wenig schläfst: „Problematisch wird es, wenn man mindestens jede zweite Nacht schlecht schläft und das über einen Monat anhält”, sagt unser Experte. Dann sollte man mal zum Arzt gehen. In einem Zeitraum von 48 Stunden kannst du den Schlafmangel übrigens auch nachholen – durch einen Mittagsschlaf am Tag davor oder danach.

Wie viel Schlaf ist gesund?

„Zehnjährige brauchen im Durchschnitt zehn Stunden Schlaf in der Nacht”, sagt Alfred Wiater. Doch bei jedem Menschen ist das Schlafbedürfnis unterschiedlich. Daher kann es sein, dass manche mit acht Stunden auskommen, andere aber elf Stunden brauchen. Entscheidend sei, dass man morgens ausgeruht aufwacht und tagsüber fit und munter ist. Babys schlafen am meisten, bis zu 19 Stunden am Tag. Alte Menschen schlafen nachts weniger, machen dafür aber tagsüber häufiger ein Nickerchen. Man kann übrigens auch zu viel schlafen, warnt der Arzt: „Es kann krankhaft sein, wenn man ein extrem hohes Schlafbedürfnis hat und auch am Tag in der Schule oder zuhause immer wieder einschläft.” In dem Fall müsse in einem Schlaflabor untersucht werden, was dafür die Ursachen sind.

Die Zeitumstellung bringt unseren Schlafrhythmus übrigens ordentlich durcheinander, sagt Alfred Wiater: „Wir brauchen wieder einige Tage, bis wir uns umgestellt haben.”

Von Kathy Stolzenbach