Warum ist Sand so wichtig?

Warum ist Sand so wichtig?
Bagger schaufeln Meer vom Strand. (Foto: dpa)

Sand gibt es gefühlt überall. Es gibt ihn am Strand, in der Wüste und in vielen Sandkästen auf der Welt. Oft hängt nach dem Urlaub davon noch einiges in deinen Schuhen. Da hört es sich doch komisch an, dass Sand knapp wird, oder? Aber es ist so. Für dich bedeutet Sand Spaß, aber er ist auch sehr wichtig für deinen Alltag. Denn er zählt zu den sogenannten natürlichen Rohstoffen, ähnlich wie Kohle.

Wieso ist Sand knapp?

Dazu musst du wissen, nicht jeder Sand  ist gleich. Es gibt große Körner, kleine, eckige und so weiter.  Eine der wichtigsten Arten ist  Bausand. Mit ihm wird  Zement gemacht. Bausand gibt es immer weniger. Denn  den gibt es in der Natur nur in begrenzten Mengen. Weil immer mehr Menschen auf der Erde leben, wird der Sand  zum Bauen von Häusern und Straßen knapp. Für ein Einfamilienhaus werden ungefähr sieben Laster mit Sand gebraucht.

Wozu braucht man Sand?

Sogar in Zahnpasta steckt Sand. (Foto: dpa)

Sand braucht man nicht nur zum  Bauen. Der sogenannte Quarzsand ist auch in vielen Gegenständen drin, in denen du ihn gar nicht vermutest. Er ist in Putzmittel, in Haarspray oder in Zahnpasta, die kleinen Körnchen reiben den Dreck von deinen Zähnen. Quarzsand besteht aus dem Mineral Quarz. Das wird auch bei der Herstellung von Handys benötigt. Ohne Sand würde kein Handy funktionieren. Quarzsand kann aber noch viel mehr. Aus ihm wird auch Glas hergestellt und das schon seit Hunderten von Jahren. Auch Fenster und Spiegel würde es ohne Sand gar nicht geben.

Woher kommt der Sand?

Der Quarzsand wird in Deutschland zum Beispiel  im Tagebau aus Sandgruben abgebaut. Mit riesigen Baggern wird der Sand dabei aus dem Boden geschaufelt. Dafür muss  der Wald, der darüber wächst, abgeholzt werden. Sandkörner sind kleine Teile von großen Felsbrocken, die mit der Zeit auseinandergefallen sind. Natürlich bilden sich aus Felsbrocken immer wieder neue Sandkörner. Bis die aber so klein sind, dauert das viele Tausend Jahre.

Sind auch Strände in Gefahr?

Sandstrände weltweit sind in Gefahr. (Foto: dpa)

Ja, Strände sind vom Sandabbau bedroht. Denn wo gibt es mehr Sand als am Strand? Wüstensand zum Beispiel ist zu fein, und die Körner sind zu rund – sie kann man nicht zum Bauen benutzen. Es gibt immer weniger Sand in Flüssen und Kiesgruben, deswegen werden neue Orte gesucht: Der Sand, den es am Strand  und  am Meeresboden gibt, ist super zum Bauen. Deswegen gibt es einige Menschen, die den Sand mit großen Maschinen abpumpen und verkaufen.

Das ist aber strafbar und illegal. Denn durch das Abpumpen des Sandes vom Meeresboden kann kein Sand mehr an den Strand gespült werden. So schrumpfen die Strände. Bei einer Sturmflut ist ein Teil im Süden der Insel Sylt verschwunden. In den USA müssen  Strände wieder künstlich aufgeschüttet werden.

Was kann man tun?

Das Recyceln von Flaschen hilft gegen Sandknappheit. (Foto: dpa(

Denn auch Glas wird mit Sand hergestellt. (Foto: dpa)

Auch Sand kann man recyceln – also wiederverwenden. Wenn alte Häuser abgerissen werden, dann kann man den Bauschutt trennen und den Sand für ein neues Haus benutzen. Das Gleiche gilt, wenn du Glas in den Altglascontainer schmeißt. Denn wie wir dir erklärt haben, werden auch Gläser aus Sand gemacht. Altes Glas kann eingeschmolzen werden und zu neuen Gläsern gemacht werden. In Deutschland ist der  Sandmangel noch nicht so groß. Hier gibt es noch genug Sand.

Von Jacqueline Rother