Kickern wie die Profis: Tipps und Tricks beim Tischfußball

Wo ist die Lücke? Beim Kickern spielt man am besten zwischen den gegnerischen Figuren durch. (Foto: dpa)
Wo ist die Lücke? Beim Kickern spielt man am besten zwischen den gegnerischen Figuren durch. (Foto: dpa)

Klack, klack, klack – 1:0! Wenn Johannes Kirsch ein Tor schießt, macht er das nicht mit seinem eigenen Fuß. Sondern mit dem eines Männchens. Es ist an einer Metall-Stange befestigt und lässt sich damit bewegen. Genau dafür ist Johannes zuständig: Er schiebt die Stange vor und zurück und dreht sie. So lässt er die Figuren hin und her flitzen. 

Keine Lust auf Fußball

Manchmal hilft es, den Ball unter einer Figur einzuklemmen. (Foto: dpa)

Manchmal hilft es, den Ball unter einer Figur einzuklemmen. (Foto: dpa)

„Auf Fußball hatte ich als Kind nicht wirklich Lust”” sagt der 32-Jährige aus Berlin. „Aber Kickern fand ich schon immer cool.” Wie beim normalen Fußball gehören elf Spieler zu einer Mannschaft. Also: elf Männchen. Diese sind auf vier Stangen aufgeteilt. Der Torwart ist allein an einer. An den anderen Stangen sind zwei, fünf und drei befestigt.

Wichtig: Blitzschnell sein

Johannes muss blitzschnell sein, wenn er den kleinen, harten Ball zwischen seinen Figuren hin und her spielt. Wenn er nicht zu zweit im Team spielt, bewegt er mit seinen beiden Händen alle vier Stangen. Außerdem sind da ja auch noch die gegnerischen Figuren. Die wollen Johannes’ Spielern natürlich den Ball abluchsen.

Was macht der Gegner?

Um beim Kickern erfolgreich zu sein, muss man nicht nur die richtige Technik draufhaben. Auch Taktik ist wichtig: „Ich gucke genau, was der Gegner macht: Wo spielt er oft hin? Wie bewegt er seine Männchen?”, erklärt Johannes. Dadurch erkennt er, wo Lücken entstehen können. Durch diese kann er den Ball ins Tor knallen.

Tricks probieren

Johannes macht beim Kickern gerne Tricks. (Foto: dpa)

Johannes macht beim Kickern gerne Tricks. (Foto: dpa)

„Grundsätzlich bin ich aber ein Spieler, der viel nach Gefühl kickert. Ich bin ziemlich verspielt und probiere oft Tricks. Das führt zwar nicht zu hundert Prozent zum Erfolg – aber macht einfach mehr Spaß”, sagt der Kicker-Profi und lacht.

Reden verboten

Was er gar nicht leiden kann, sind Gegner, die mit unfairen Mitteln spielen: „Reden ist beim Kickern verboten, nur in den Pausen erlaubt. Aber manche Spieler versuchen, einen mit Gesten und Geräuschen aus dem Konzept zu bringen.”

Deutscher Meister

Johannes kickert nicht nur ab und zu. Er war sogar schon einmal deutscher Meister im Tischfußball. So nennen Fachleute diesen Sport.

Mit sechs Janhren angefangen

Angefangen hat Johannes, als er sechs war. „Wir hatten einen Kicker im Keller. Mein Vater und mein großer Bruder haben viel gespielt. Erst habe ich nur zugeguckt und dann angefangen mitzumachen”, erzählt er. Dabei stand er auf einem Hocker. Anders kam er damals nicht an den Tisch.

Ab in die Tischfußball-Bundesliga

Einige Jahre kickerte Johannes nur als Hobby. Dann lernte er zufällig einige Spieler kennen, die außergewöhnlich gut waren. „Die konnten Tricks, die ich noch nie gesehen hatte”, erinnert er sich. Kein Wunder: Sie kickerten in der Tischfußball-Bundesliga. „Das wollte ich auch”, sagt Johannes.

Üben, üben, üben

Johannes war zwei Mal deutscher Meister im Tischfußball.  (Foto: dpa)

Johannes war zwei Mal deutscher Meister im Tischfußball. (Foto: dpa)

Also fing er an, hart zu trainieren: mit den Bundesliga-Spielern, aber oft auch allein. „Man muss viel üben, um ein Gefühl für den Ball zu bekommen. Damit er auch wirklich da hingeht, wo man ihn hinhaben will.”

Fouls beim Tischfuball

Es gibt auch einige Dinge, auf die man achten muss: Bei Turnieren und anderen wichtigen Spielen ist es zum Beispiel verboten, die Kicker-Stange fest bis zum Anschlag zu stoßen. „Weil das die Richtung des Balles beeinflusst und er dann anders rollt”, erklärt Johannes.

Nicht ruckeln

Wenn der Gegner also einmal zu sehr am Tisch ruckelt, bekommt man so etwas wie einen Freistoß. Das bedeutet: Man darf den Ball dorthin legen, wo man ihn gerade gespielt hat, als der Tisch wackelte. Und von da aus weiterkickern.

Kurbeln ist streng verboten!

Dabei darf man die Stange aber nicht mehrmals drehen. Kurbeln ist streng verboten! Ein Männchen darf sich vor und nach der Ballberührung genau einmal herumdrehen.

Bei guten Tischfußballern passiert nichts auf dem Tisch zufällig. Johannes spielt Pässe wie beim normalen Fußball: zum Beispiel aus der Fünfer-Reihe nach vorne in die Dreier-Reihe, in den Sturm. Und dann: Klack! Tor!

Von dpa

Probiere doch einmal diesen Trick

Klicke auf die Grafik, dann kannst du sie besser sehen. (Foto: dpa)

Klicke auf die Grafik, dann kannst du sie besser erkennen. (Foto: dpa)

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