Maximilian rettet bedrohte Tier-Rassen

Bedrohte Tierarten
Maximilian Jasker mit seinen Lämmern. (Foto: privat)

Bei Maximilian Jasker zu Hause leben Hühner, Gänse, Schafe, Kaninchen und Hunde. Das ist zunächst einmal nicht ungewöhnlich, schließlich wohnt Maximilian auf einem Bauernhof. Doch Maximilians Tiere sind ganz besonders – denn von diesen Rassen gibt es nur noch ganz wenige Tiere. Damit sie nicht aussterben, züchtet der 13-Jährige alte Tier-Rassen.

Die Zucht

Seit sechs Jahren leben bedrohte Tiere bei den Jaskers. Maximilian und seine Eltern pflegen die Tiere in ihrer Freizeit. Sie sind keine Landwirte und verkaufen keine tierischen Lebensmittel. Die ersten Tiere hat die Familie von anderen Artenschützern bekommen, mittlerweile züchtet Maximilian selbst: „Alle ein oder zwei Jahre suchen wir die besten Tiere aus einer Gruppe aus und setzen sie zusammen, damit sie sich vermehren“, erklärt Maximilian. „Wir bringen regelmäßig ein Weibchen aus unserer Gruppe mit einem Männchen von anderen Besitzern zusammen.“ Das ist wichtig, damit nicht zwei Tiere, die miteinander verwandt sind, ein Baby bekommen. Die anderen Züchter kennt Maximilian von gemeinsamen Treffen.

Die Pflege

Die Tiere pflegt Maximilian zusammen mit seinen Eltern. Morgens, wenn der 13-Jährige in der Schule ist, kümmert sich sein Vater um die Tiere, mittags und abends guckt Maximilian nach ihnen. „Im Sommer sind die Schafe den ganzen Tag auf der Weide. Aber jetzt im Winter stehen sie im Stall. Wir geben ihnen zweimal täglich Heu und vor der Geburt bekommen die Mutterschafe Kraftfutter, damit sie stark sind“, sagt Maximilian. Allein in diesem Jahr hat er schon vier Schafen geholfen, ihre Lämmer zu bekommen. Sechs sind noch schwanger. Mit der Schule, den Hausaufgaben und seinem Hobby Biathlon kann Maximilian das alles super vereinbaren. „Das ist gar nicht so viel Arbeit, die Tiere sind nämlich viel widerstandsfähiger als die neuen Rassen.“ Seine Schafe kann Maximilian zum Beispiel länger auf der Wiese lassen und ihre Klauen müssen nicht so oft geschnitten werden. Doch warum sind sie dann vom Aussterben bedroht?

Die Bedrohung

Bedrohte Tierarten

Maximilian hat schon viele Lämmer auf die Welt geholt. (Foto: privat)

Tiere, die auf einem Bauernhof leben, sind vor sehr langer Zeit so gezüchtet worden, dass sie den Menschen nutzen. So sollen Hühner zum Beispiel viele Eier legen, aus denen die Menschen dann ihr Spiegel- oder Rührei machen können. Doch mit der Zeit wurden die Menschen immer gieriger – das Huhn sollte mehr Eier in der Woche legen. Denn durch den Verkauf der Eier verdienen die Bauern ja ihr Geld. Deswegen werden Tiere gezüchtet, die immer noch besser sind als ihre Vorfahren. „Das Problem sind aber nicht die Landwirte“, sagt Maximilian, „sondern die Menschen, die für ihre Eier nicht viel Geld ausgeben wollen.“ Denn je mehr Eier ein Bauer anbieten kann, desto günstiger ist das einzelne Ei – denn es gibt ja sehr viele davon. Dass die Tiere so extrem gezüchtet sind, ist sehr ungesund für sie. So haben Menschen etwa dafür gesorgt, dass sich nur Puten vermehren, die besonders viel Fleisch an der Brust haben. Denn das essen viele Leute gern. Weil die Puten diese Menge an Fleisch aber nicht tragen können, kippen sie oft vornüber.

Die Zukunft

Damit in Zukunft nicht noch mehr Tier-Rassen aussterben, muss ein Umdenken in den Köpfen der Menschen stattfinden, glaubt Maximilian. „Es darf nicht immer alles nur billig sein. Da isst man lieber nur einmal in der Woche Fleisch, aber dafür teures Bio-Fleisch.“ Auch bei anderen Lebensmitteln wie Eiern oder Milch sollte man darauf gucken, wo sie herkommen. Damit Kinder aus Großstädten auch mal sehen, wo und wie die Tiere überhaupt leben, bauen Maximilian und sein Vater gerade eine „Kinder-Arche“. Dort können Schulklassen oder Familien Maximilians besondere Tier-Rassen besuchen. Denn das wichtigste für ihn ist: „Ich möchte, dass die Menschen auch in vielen Jahren noch wissen, wie die alten Tier-Rassen ausgesehen haben – und wie sie sich anfühlen.“

Von Angela Sommersberg

Ein Video von Maximilian

Hier stellt Maximilan seine Hündin Funny vor. Sie unterstützt ihn bei der Ziegen- und Schafezucht.

 

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