Staub fliegt immer in der Luft herum

Staub fliegt immer in der Luft herum
Pollen, wie zum Beispiel von dieser Birke, können in unserem Hausstaub herumwirbeln. (Foto: thinkstock)

Wenn eine dicke Staubschicht auf eurem Regal liegt, dann habt ihr dort wahrscheinlich schon länger nicht mehr gewischt. Aber selbst, wenn alles sauber geputzt ist, gibt es in der Wohnung jede Menge Staub. Den sieht man nämlich nicht unbedingt. Manche Staubteilchen sind sehr klein und schweben für uns nicht sichtbar überall in der Luft herum.

Staub nennt man alle kleinen Teilchen, die sich in der Luft befinden und die nicht wie zum Beispiel Sauerstoff gasförmig sind. Man unterscheidet zwischen grobem Staub und Feinstaub. Von Feinstaub spricht man, wenn die Teilchen kleiner sind als 2,5 Mikrometer. Das sind  0,0025 Millimeter, also um ein Vielfaches kleiner als der kleinste Abstand auf deinem Lineal. Der besteht zum Beispiel aus Ruß von Autoabgasen. Wenn der Mensch ihn einatmet, ist das nicht gesund, weil er so fein ist, dass er in die Lunge geraten kann.

Bevor es Mikroskope gab, wussten die Menschen gar nicht, dass es solche kleinen Staubteilchen in der Luft gibt. Die Wissenschaftler staunten, als sie zum ersten Mal sahen, dass in der Luft kleine Lebewesen, Keime und Pollen herumfliegen. Wenn ihr euch den Staub auf eurem Regal einmal unter dem Mikroskop ansehen würdet, dann würdet ihr dort neben größeren Teilchen wie zum Beispiel Fusseln von eurer Kleidung und Haaren auch Hautschüppchen finden. Da sich die Hautzellen ständig erneuern, werden alte Zellen vom Körper abgestoßen und landen dann auf dem Boden – pro Tag etwa ein Gramm pro Mensch. Was sich alles im Hausstaub befindet, hängt sehr davon ab, wo man lebt und was sich alles in der Umgebung befindet.

Eine Hausstaubmilbe (Foto: thinkstock)

Eine Hausstaubmilbe (Foto: thinkstock)

Hausstaubmilben

Von Hornmilben habt ihr vielleicht schon beim Thema „Waldboden“ gelesen. Hausstaubmilben sind ebenfalls kleine Spinnentierchen, aber sie können fast nur in Häusern überleben und sie fressen die Hautschuppen aus dem Hausstaub. Eigentlich sind sie völlig harmlos. Manche Menschen reagieren aber allergisch auf ihren Kot. Sie bekommen davon juckende Augen und eine verstopfte Nase.

Pollen

Viele Pflanzen bilden Blütenstaub aus. Der wird auch Pollen genannt. Er fliegt durch die Luft oder wird von Insekten oder Vögeln von Blüte zu Blüte getragen. Landet der Pollen einer Pflanze auf der Blüte einer anderen Pflanze, wird diese befruchtet. Dann kann sich ein Samen ausbilden, aus dem wieder eine neue Pflanze wachsen kann. Aber längst nicht alle Pollen landen auch tatsächlich wieder auf den Pflanzen, zu denen sie gehören. Viele gehen unterwegs verloren – oder werden  in dein Zimmer geweht.

Sand, Vulkanasche und Sternenstaub

Es ist kaum zu glauben, aber im Staub deines Zimmers kann sich sogar Wüstensand aus der Sahara befinden. Weil der so fein ist und in großen Mengen vorhanden, kann er vom Wind von Nordafrika aus über tausende Kilometer weit weggeweht werden – auch bis zu uns nach Deutschland. Das passiert  etwa 5-15 Mal im Jahr, je nachdem, von woher der Wind weht. Sogar die Asche von Vulkanen, die ganz woanders auf der Welt ausgebrochen sind, kann sich im Staub befinden. Von noch weiter her kommt der Sternenstaub, der aus dem All kommt und sich auch mit dem Staub auf der Erde mischt. Er besteht aus winzigen Bruchstücken von Monden, Asteroiden oder Kometen. Auch du bist damit schon einmal in Berührung gekommen. Pro Tag fallen etwa 40 Tonnen kosmischer Staub auf die Erde. Das ist etwa so viel, wie 10 große Elefanten wiegen.

Zwei Experimente

Staub sehen: Wenn du mit einer Taschenlampe schräg nach oben in die Luft leuchtest, werden viele kleine Staubteilchen sichtbar, die du sonst nicht sehen kannst.

Staub hören: Du kannst Staub  auch hörbar machen. Dafür hältst du dir einen aufgeblasenen Luftballon ans Ohr und lässt etwas Hausstaub darauf rieseln. Durch die Luft im Ballon wird das Geräusch, das der Staub macht, viel lauter und du kannst es hören.

Von Jasmin Krsteski