So kommt ihr sicher durch ein Gewitter

Blitze zucken über den dunklen Himmel.  Dann grummelt es. Gewitter gehören zum Sommer dazu. Im Haus sind sie schön anzusehen. Aber im Freien kann es gefährlich werden. Ein neuer Comic verrät, was du tun kannst, wenn du von einem Gewitter überrascht wirst. Außerdem haben wir mit dem Blitz-Experten Thomas Raphael gesprochen.

Im Haus

Am sichersten bist du bei einem Gewitter in einem Haus mit einem Blitzableiter. Thomas Raphael erklärt, warum: „Metall leitet den Strom des Blitzes besonders gut. Wenn der Blitz einschlägt, fließt der Strom über die Drähte des Blitzableiters an der Außenseite des Hauses entlang und wird in die Erde abgeleitet.“ In einem Haus ohne Blitzableiter kann sich der Strom des Blitzes über Wasser-, Strom- oder Gasleitungen ausbreiten. Daher solltest du dich bei Gewitter von Metall, der Heizung und allen Leitungen fernhalten. Egal ob mit oder ohne Blitzableiter: Drinnen ist es immer sicherer als draußen! Übrigens ist nicht jeder Blitz so stark, dass er irgendwo einschlägt. „Und es ist ohnehin sehr selten, dass der Blitz genau in dein Haus einschlägt“, weiß Thomas Raphael.

Im Auto

Das Auto ist bei einem Gewitter ein sicherer Ort. (Foto: dpa)

In Fahrzeugen aus Metall – also im Auto, Bus, Zug und Flugzeug – bist du bei Gewitter sehr sicher. Das funktioniert ähnlich wie bei einem Blitzableiter: Das Metallgehäuse schirmt dich drinnen vor dem Strom ab. Das nennen Fachleute Faradayscher Käfig.

Stecker ziehen

Die meisten Schäden durch Gewitter sind Schäden durch Überspannungen: Das passiert, wenn Blitze auf Stromleitungen überspringen. Das kann schwere Schäden auslösen. Es entsteht eine zu hohe Spannung auf der Steckdose. Elektrogeräte wie Fernseher oder Computer, die an der Steckdose hängen, können dadurch kaputt gehen. Deswegen rät der Blitzexperte: „Stecker ziehen bei Gewitter.“ Solche Überspannungen können auch passieren, wenn der Blitz ins Nachbarhaus einschlägt. Denn der Strom aus dem Blitz verteilt sich über die Leitungen. Aus diesem Grund solltest du mit dem Baden oder Duschen warten, bis das Gewitter vorbei ist.

Telefonieren

Benutze kein Telefon mit Schnur, solange es blitzt und donnert. Der Blitz könnte in die Leitung einschlagen. Mit einem Handy kannst du aber immer telefonieren. Es hat keinen Anschluss zum Leitungsnetz, in das der Blitz einschlagen könnte. Es kann also nichts passieren.

Im Freien

Ein Gewitter über der Stadt Rostock. Im Wasser sollte man sich bei einem Gewitter auf keinen Fall aufhalten. (Foto: dpa)

Draußen kann es bei einem Gewitter lebensgefährlich sein! Vor allem im Wald und im Wasser. Wenn ein Gewitter heranzieht, geh sofort aus dem Wasser und in ein Gebäude. Wenn kein Haus in der Nähe ist: Suche einen möglichst niedrigen Punkt auf. Denn Blitze suchen die Spitze. Du solltest also nicht auf einem Berg stehen. Stell dich nie unter einen Baum! Halte mindestens zehn Meter Abstand  zu Bäumen und geh mit geschlossenen Füßen in die Hocke. Wenn du dich klein machst, kann dich der Blitz nicht so leicht treffen. In der Nähe von Metallmasten, Straßenlaternen oder unter einer Freileitung bist du vor einem direkten Blitzeinschlag geschützt. Halte aber mindestens einen Meter Abstand. Und stell die Füße nebeneinander! Denn beim Blitzeinschlag fließt Strom in die Erde und breitet sich kreisförmig aus. In diesem Kreis kann eine Schrittspannung zwischen den Füßen entstehen. Dann fließt der Strom durch den Körper. Das passiert aber nicht, wenn du deine Füße eng nebeneinander stellst.

Von Kathy Stolzenbach

Der Comic

 „Donner-Wetter! Wissen für Kids zu Donner und Blitz“ kannst hier kostenlos herunterladen.

Wie entsteht ein Gewitter?