Regenwurm

Regenwurm
Regenwürmer gehören zu den stärksten Tieren der Welt. (Foto: dpa)

Regenwürmer sind bei vielen Menschen nicht sehr beliebt. Weil sie glibberige Kriecher sind und nicht besonders schön aussehen. Doch Regenwürmer sind sehr nützliche Tiere. Sie fressen sich durch die Erde, lockern sie auf und sorgen so für einen guten Boden. Um darauf aufmerksam zu machen, haben Naturschützer den 15. Februar zum Tag des Regenwurms erklärt.

Der Name

Sein Name hat mit Regen gar nichts zu tun. Früher hieß der Regenwurm „reger Wurm“, weil er so fleißig ist. Er ist ständig aktiv, gräbt oder frisst. Regen kann für den Wurm zur tödlichen Falle werden: Denn von dem Prasseln der Tropfen wird er aus der Erde gelockt. Dort erwischt ihn dann vielleicht ein hungriger Vogel oder der Fuß eines Menschen. Manche Forscher glauben, dass die Würmer bei Regen aus der Erde kommen, weil sie Angst haben, in den überfluteten Gängen zu ertrinken.

Lebensraum

In Deutschland leben ungefähr 40 verschiedene Regenwurmarten, weltweit sind es mehr als 600. Sie werden neun bis 30 Zentimeter lang und leben durchschnittlich zwischen drei und  acht Jahren. Am wohlsten fühlen sie sich im Dunkeln, unter der Erde. Dort graben sie weit verzweigte Wohnröhren, die mehrere Meter lang und tief sind. Unter einem Quadratmeter Wiese, also einer Fläche die einen Meter lang und einen Meter breit ist, kriechen bis zu 400 Regenwürmer herum!

Eigenschaften

So lebt der Regenwurm (Foto: dpa)

So lebt der Regenwurm (Foto: dpa)

Regenwürmer sind blind, taub und stumm, haben keine Arme und Beine. Dafür aber jede Menge Muskeln, mit deren Hilfe sie schnell kriechen können. Das geht so: Erst bewegt der Wurm seine Ringmuskeln, dadurch wird sein Körper dünn und lang. Dann zieht er sich mit den Längsmuskeln wieder zusammen und wird kurz und dick. Das macht der Regenwurm mit den einzelnen Teilen seines Körpers abwechselnd – und kriecht davon. Regenwürmer gehören zu den stärksten Tieren der Welt. Sie können das 50-fache ihres eigenen Gewichts stemmen.

Lebt ein geteilter Wurm weiter?

Wenn man einen Regenwurm teilt, leben beide Hälften weiter. Das glauben viele Menschen, stimmt aber nicht. Es kann zwar passieren, dass einer der beiden Teile überlebt. Das hängt aber davon ab, an welcher Stelle der Wurm zerteilt wurde: Nur der vordere Teil mit den wichtigen Organen kann überleben. Der hintere Teil stirbt. Um Würmer nicht zu verletzen, sollte man beim Graben  lieber eine Gabel als einen Spaten benutzen.

Im Garten

Für den Garten sind Regenwürmer super. (Foto: dpa)

Für den Garten sind Regenwürmer super. (Foto: dpa)

Regenwürmer lockern durch ihr Graben die Erde auf. Sie wird dadurch belüftet und das Regenwasser kann besser abfließen.  Die Würmer leben auch gern im Komposthaufen und produzieren guten Dünger: Sie fressen Blätter und  alte Pflanzenreste und scheiden diese später wieder als besonders nährstoffreiche Erde aus. Regenwürmer haben übrigens keine Zähne. Sie kauen ihr Futter nicht, sondern saugen das ein, was Bakterien schon zerkleinert haben. An Regenwürmern kann man übrigens ablesen, wie gut der Boden ist: Sie mögen es gar nicht, wenn giftige Stoffe in der Erde sind. Wenn also überhaupt keine Würmer zu finden sind, dann stimmt etwas mit dem Boden nicht.

Von Kathy Stolzenbach