Wie klingen berühmte Opern?

Wie klingen berühmte Opern?
"Die Zauberflöte", die auf diesem Bild gerade gesungen wird, zählt zu den berühmtesten deutschen Opern. Sie wurde von Mozart geschrieben. (Foto: dpa)

Es heißt ja, dass es Unglück bringt, jemandem zu früh zum Geburtstag zu gratulieren. Aber in diesem Fall hat das Geburtstagskind es sich selbst so ausgesucht: Am 18. Mai 1957 wurde die Kölner Oper am Offenbachplatz  eröffnet. Ihren 60. Geburtstag feiert die Musikstätte aber an diesem Wochenende mit einer großen Aufführung. Nur: Wusstest du, dass es Oper schon viel länger gibt? Wir erklären dir, wie sie sich entwickelt hat und stellen dir drei wichtige Werke vor.

Wie ist die Oper entstanden?

Bei vielen Kunstgattungen weiß man nicht genau sagen, wie und wann  sie entstanden sind. Bei der Oper schon. Das kam so: Vor knapp 450 Jahren gab es das Zeitalter Renaissance. Damals verehrten viele Menschen die alte, griechische Kultur. Eine Gruppe von Künstlern in Florenz wollte die griechischen Theaterstücke wieder aufleben lassen. Sie dachten, dass die Griechen im Theater gesungen hätten. Deswegen führten sie ein Stück auf, bei dem der Schauspieler seinen Text nicht sagte, sondern sang und von Musik begleitet wurde. Kurz danach schrieb ein Mann namens Claudio Monteverdi eine der ersten Opern:   „L’Orfeo“.  Das Werk ist jetzt 410 Jahre alt – und wird noch aufgeführt!

Und dann?

Mit den Jahren veränderte sich die Oper immer wieder. Es gab Zeiten, in denen waren die Stücke besonders pompös, in anderen eher schlicht. Manchmal war der Gesang wichtiger, manchmal die Geschichte. Um das Jahr 1700 gab es fast überall in Europa Opernhäuser: in Neapel, Wien, Paris, London oder Hamburg. Im Laufe der Zeit bekam die italienische Oper eine Sonderstellung: Hier  waren die schönen Gesänge besonders wichtig. Außerdem kam es im Jahr 1733 zu einer wichtigen Änderung: Bis dahin war Oper ernst und dramatisch gewesen, Adlige oder Sagenhelden standen im Mittelpunkt. Nun aber kam die Opera buffa, die komische Oper, hinzu. In diesen Werken ging es um Menschen, die  oft mit Tricks ihr Leben meisterten.

Und heute?

Auch heute werden noch neue Opern geschrieben. Gleichzeitig zeigen viele  Häuser aber auch die alten Stücke – und passen sie unserer Zeit an. Und dann gibt es noch Stücke, die speziell für Kinder aufgeführt werden. Zum Beispiel bei der Kölner Kinderoper. Die feiert in diesem Jahr ihren 20. Geburtstag. Da gratulieren wir doppelt!

Die Zauberflöte

Komponist: Wolfgang Amadeus Mozart
Libretto (Texter): Emanuel Schikaneder
Erste Aufführung: 30. September 1791
Inhalt: Fürst Sarastro entführt Pamina, die Tochter der Königin der Nacht. Prinz Tamino (der in Pamina verliebt ist), macht sich auf die Suche. Hilfe bekommt er von einer Zauberflöte und dem Vogelfänger Papageno. Tamino findet Pamina und stellt fest, dass Sarastro eigentlich der Gute ist. Tamino und Pamina müssen noch drei Prüfungen bestehen und dürfen dann bei Sarastro bleiben.
Wichtigste Arie: „Der Hölle Rache kocht in meinem Herzen“
Übrigens: Es gibt eine Extra-Version der Zauberflöte nur für Kinder. Und: Keine andere Oper wird in Deutschland so häufig gespielt.

Der Freischütz

Komponist: Carl Maria v. Weber
Libretto (Texter): Johann Friedrich Kind
Erste Aufführung: 18. Juni 1821
Inhalt: Max möchte Agathe heiraten. Das darf er aber nur, wenn er bei der fürstlichen Jagd mit dem sogenannten Probeschuss eine Taube schießt. Max hat so viel Angst zu versagen, dass er sich von Kaspar helfen lässt. Der hat aber einen Pakt mit dem Teufel geschlossen und will Max nur Böses. Zum Glück hilft ein einsamer Mann Max – und alles geht gut aus.
Wichtigste Arie: „Wie nahte mir der Schlummer“

Tristan und Isolde

Komponist und Libretto (Texter): Richard Wagner
Erste Aufführung: 10. Juni 1865
Inhalt: Die Königreiche Cornwall (England) und Irland sind verfeindet. Um Frieden herzustellen soll Isolde, die Tochter des irischen Königs, Marke, den König von Cornwall, heiraten. Allerdings sind eigentlich Markes Neffe Tristan und Isolde ineinander verliebt (sie kennen sich von früher). Als Tristan und Isolde sich eines Nachts heimlich treffen, werden sie von König Marke erwischt – und sterben schließlich beide.
Wichtigster Abschnitt: „Isoldes Liebestod“
Übrigens: Es gibt viele verschiedene Geschichten über Tristan und Isolde. Die erste ist eine keltische Sage.