Warum ist die Erdbeere eine Nuss?

Warum ist die Erdbeere eine Nuss?
Ist das Obst oder Gemüse? Die Frage ist manchmal gar nicht so einfach zu beantworten. (Foto: dpa)

Viele Menschen denken:Obst und Gemüse kann man ganz leicht unterscheiden! Was süß schmeckt, ist Obst. Zum Beispiel Kirschen. Was herzhaft schmeckt, ist Gemüse. Wie Möhren. Aber so leicht ist es leider nicht.

Lebensmittelexperten unterscheiden Obst und Gemüse so: Zum Obst zählen süß-schmeckende Früchte, die an mehrjährigen Bäumen und Sträuchern wachsen. Mehrjährig bedeutet, dass die Obstpflanzen immer weiter wachsen, jedes Jahr neu blühen und Früchte austragen. Das trifft  zum Beispiel auf den Apfelbaum zu. Dass die meisten Früchte süß und saftig schmecken, liegt daran, dass in ihnen viel Frucht-Zucker und Wasser steckt. Deswegen kann man Obst auch gut roh essen.

Gemüse hingegen sind Pflanzenteile wie Blätter, Stängel und Wurzeln. Sie wachsen an  ein- bis zweijährigen Pflanzen. Das bedeutet, dass man das Gemüse nur  für kurze Zeit im Jahr ernten kann.  Danach sterben die Pflanzen. Manche halten aber auch zwei Jahre. Deshalb muss man zum Beispiel Bohnen jedes Jahr neu anpflanzen. Oft wird Gemüse  gekocht gegessen. Denn einige Gemüsesorten sind roh giftig.

Die Erdbeere ist eine Nuss

(Foto: dpa)

Die kleinen Punkte an der Schale der Erdbeere verraten sie. (Foto: dpa)

Der Name sagt es doch schon: die Erdbeere ist eine Beere.  Völlig klar, oder? Leider stimmt das aber nicht. Hast du dir eine Erdbeere schon mal von Nahmen angesehen? Dann weißt du, dass  außen an ihrer Haut viele kleine gelb-grünliche Pünktchen sitzen, die sogenannten Nüsschen. Sie sind die eigentlichen Früchte der Erdbeere. Über sie vermehrt sich die Erdbeerpflanze übrigens unter anderem. Die Erdbeere ist im Ganzen nur eine Scheinfrucht.  Und deswegen gehört die rote Frucht eben nicht zu den Beeren, sondern   zu den  sogenannten  Sammelnussfrüchten.

Die Kokosnuss ist keine Nuss

Die Kokosnuss gehört zu den Steinfrüchten. (Foto: dpa)

Die Kokosnuss gehört zu den Steinfrüchten. (Foto: dpa)

Wenn du im Supermarkt eine Kokosnuss kaufst, ist sie rund und braun, mit einer  haarigen, harten Schale und drei Löchern an der Seite. Bricht man die Schale auf, findet man das leckere Kokosfleisch und das Kokoswasser. Aber das, was wir da essen ist keine Nuss – sondern der Samen. Normalerweise hat die Kokosnuss außen noch eine faserige, feste, dicke und grünliche Außenschale. Bevor die Kokosnuss aber im deutschen Supermarkt ankommt, wird diese Schale entfernt.

Vergleichen wir die Kokosnuss mal mit einer halbierten Aprikose: Das Fruchtfleisch der Aprikose wäre bei der Kokosnuss die äußere, grünliche Schale. Der Aprikosenkern entspricht der haarigen, harten Schale der Kokosnuss. Bricht man den Aprikosenkern auf, findet man den Samen. Und das ist das, was wir bei der Kokosnuss essen. Somit essen wir keine Nuss, sondern den Samen der Kokosnuss. Deswegen gehört die Kokosnuss zu den sogenannten Steinfrüchten. Steinfrüchte sind Früchte mit einem Kern, wie zum Beispiel Aprikosen, Pflaumen oder Kirschen.

Die Tomate ist Obst UND Gemüse

Vielfältig: die Tomate (Foto: dpa)

Vielfältig: die Tomate (Foto: dpa)

Wusstest du, dass die Tomate weder zum Gemüse noch zum Obst gehört? Sie ist beides! Laut Experten gehört sie zum sogenannten Fruchtgemüse.  Sie hat nämlich Eigenschaften, die typisch für Beeren sind. Zum Beispiel: Sie entsteht aus einer einzelnen Blüte und schmeckt fruchtig-säuerlich. Gleichzeitig hat die Tomate aber auch Gemüse-Merkmale. Sie wächst nicht am Baum, sondern an einer krautartigen Pflanze. Außerdem muss man die Tomate jedes Jahr neu einpflanzen – das ist typisch für Gemüse. Denk immer dran, dass du Tomaten nur reif essen darfst.

Von Derya Ciftci