Was macht man mit Raps?

Was macht man mit Raps?
So sehen Rapsblüten aus der Nähe aus. (Foto: dpa)

Manche Felder sehen aus als hätte jemand einen Farbeimer darüber ausgekippt: Knallgelb leuchtet dort jetzt der Raps. Aber was ist das für eine Pflanze? Warum gibt es so viele davon auf den Feldern in Deutschland? Und was macht man mit dem Raps überhaupt?

Was ist Raps?

Raps gehört zu den Nutzpflanzen. Das bedeutet, dass daraus Nahrungsmittel für Menschen oder Tiere gewonnen werden können. Was genau das ist, erfährst du später. Raps gehört zu einer Pflanzen-Familie, die sich Kreuzblütler nennt. Wie der Name schon verrät, sind die Blütenblätter dieser Pflanze wie ein Kreuz angeordnet und nicht zusammengewachsen. Viele andere Nutzpflanzen gehören auch zu dieser Familie. Hättest du gedacht, dass der gelbe Raps mit Brokkoli, Radieschen oder Kresse verwandt ist?

Wie wird Raps angebaut?

Gelber wird’s nicht (Foto: dpa)

Der Raps, den du zurzeit auf den Feldern gelb blühen siehst, nennt sich Winterraps. Die jungen Rapspflanzen mussten erst noch den kalten Winter überstehen. Die Landwirte haben den Raps nämlich schon im vergangenen August ausgesät. Schon nach wenigen Tagen entwickelten sich aus den Körnern kleine Pflanzen.  Um sich vor der Kälte zu schützen, hörten sie auf zu wachsen und legten ihre Blätter auf den Boden. Als es im Februar oder März wieder heller und wärmer wurde, wuchsen die Pflanzen in die Höhe. Dabei halfen viele Landwirte mit ein bisschen Düngemittel nach. Nun im April und bald im Mai ist Blütezeit – die hält etwa vier Wochen an.

Warum gibt es so viel Raps?

Deutschland ist Raps-Sieger: In keinem anderen Land der Europäischen Union wird so viel Raps angebaut wie bei uns. Auf etwa zwölf Prozent aller Ackerflächen wächst die gelbe Pflanze. Aber warum eigentlich? Weil man aus Raps etwas sehr Wichtiges erzeugen kann: Öl. Wenn die gelben Blüten nämlich Ende Mai verblüht sind, entwickeln sich dort sogenannte Schoten. Darin liegen pro Schote 15 bis 18 kugelige, schwarze Samen. Und genau die sind wertvoll, denn die Samen bestehen fast zur Hälfte aus Öl. In Mühlen werden die Körner gequetscht und gemahlen, um das Öl zu gewinnen. Dieses Rohöl wird dann noch gereinigt – und kann zu vielen Produkten weiterverarbeitet werden.

Was macht man mit Raps?

Blühende Rapsfelder in China (Foto: dpa)

Guck mal in euren Küchenschrank: Dort steht vielleicht Rapsöl. Denn damit kann man Lebensmittel anbraten oder ein Salatdressing machen. Das Öl soll auch sehr gesund sein, denn es enthält sogenannte ungesättigte Fettsäuren – das sind Stoffe, die unser Körper dringend braucht, um gesund zu bleiben, die er aber nicht selbst herstellen kann. Auch zur Produktion von Margarine wird oft Rapsöl benutzt. Sogar in manchen Kosmetika steckt es. Außerdem wird aus den ausgepressten Samen Tierfutter hergestellt. Und wusstest du, dass Autos zum Teil sogar mit bearbeitetem Rapsöl fahren? Denn manchmal wird Rapsöl dem Treibstoff Diesel beigemischt – und das tanken gewisse Autos.

Seit wann gibt es Raps?

Dass man aus Raps tolle Sachen herstellen kann, wissen die Menschen schon lange. Die Pflanze kommt eigentlich aus Asien und den Ländern um das Mittelmeer und wurde schon vor rund 4000 Jahren angebaut. Bei uns wächst Raps seit etwa 700 Jahren.

Von Angela Sommersberg

Raps von Nahem und aus der Ferne:

 

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