Kann man ein Lichtschwert bauen?

An diesem Donnerstag kommt der neue „Star Wars“-Film ins Kino, mittlerweile schon der achte Teil. Kinder ab sechs Jahren dürfen ihn zusammen mit den Eltern anschauen. Du hast bestimmt schon mal die Lichtschwerter der Jedi-Ritter oder Sith-Bösewichte gesehen. Sie sind blau, rot oder grün, summen, wenn man sie einschaltet, und sehen alles in allem ziemlich cool aus. Aber wie funktionieren sie eigentlich? Und viel wichtiger: Kann man sie in Wirklichkeit nachbauen?

So klappt’s im Film

Seitdem der erste Film 1977 in die Kinos kam, begeisterten sich immer mehr Leute für die Geschichten aus dem Universum „in einer weit entfernten Galaxie“. Es gibt nicht nur Filme, sondern auch Serien, Bücher, Spiele und Comics, die die Geschichten weitererzählen.

Dort wird erklärt, dass das Lichtschwert, mit dem Luke Skywalker gegen das Imperium kämpft, sehr stark gebündeltes Licht ist, das aus einer Art Batterie im Handstück des Schwerts kommt und durch Kristalle aus dem Griff heraus und wieder zurück geleitet wird. Klingt ja erst mal ganz gut.

In der Wirklichkeit

Wenn du versuchen würdest, dir ein Schwert aus Licht zu bauen, wäre das aber nicht so einfach. Dabei gibt es mehrere Probleme:

Licht kann man nämlich nicht einfach so um die Ecke lenken. Wenn du dir eine Taschenlampe nimmst und sie anschaltest, geht der Lichtstrahl einfach geradeaus, und zwar so lange bis er auf eine Wand oder einen Gegenstand trifft. Bei Lasern, also besonders starkem Licht, ist das genauso. Das kannst du mit einem Laserpointer ausprobieren.

Und wenn du den Laserpointer schon mal in der Hand hast, siehst du auch direkt das nächste Problem. Wenn du gegen eine Wand leuchtest, siehst du zwar den roten (oder grünen) Punkt, aber von der Seite siehst du nichts. Kein Laserschwert.

Andere Möglichkeit

Wenn so ein Schwert also nicht aus reinem Licht bestehen kann, gibt es vielleicht eine andere Möglichkeit? Wissenschaftler haben darüber nachgedacht, ob sogenanntes Plasma vielleicht eine Alternative wäre. Plasma entsteht, wenn man ein Gas sehr, sehr stark erhitzt. Dann zerfallen die Atome, also die kleinsten Bestandteile davon.

Atome sind irrsinnig klein und bestehen aus einem Atomkern und Teilchen, die darum herum schwirren, sogenannte Elektronen. Im Plasma sind Elektronen und Atomkern voneinander getrennt. Dadurch wird sehr viel Energie frei. Eine Waffe, die mit Plasma funktioniert, wäre also sehr gefährlich und man könnte sie auch von der Seite sehen.

Die Nachteile

Aber auch diese Variante ist ziemlich problematisch. Plasma lässt sich nämlich nicht einfach so in eine Schwert-Form bringen. Es würde genauso von der Schwerkraft beeinflusst werden, wie Gas oder Wasser, also Richtung Boden gezogen.

Man bräuchte auch eine sehr, sehr starke Batterie, die bestimmt sehr unhandlich wäre, um das Plasma überhaupt zu erzeugen. Außerdem wäre es irrsinnig heiß, sodass es nicht nur den Gegner, sondern auch den Schwert-Besitzer verletzen würde. Also auch kein guter Kandidat.

In Zukunft

Gibt es trotzdem Hoffnung auf ein echtes Lichtschwert in unserer Welt? Im Moment leider nicht. Wir wissen einfach noch nicht genug über Licht und wie es wirklich funktioniert, um so etwas zu bauen. Aber dafür sind Science-Fiction-Bücher und -Filme ja da: um uns Welten zu zeigen, die anders sind als unsere eigene.

Und außerdem: Es ist noch nicht mal fünfzig Jahre her, dass die ersten Menschen auf dem Mond landeten. Wer weiß, was in zehn Jahren alles möglich sein wird, oder in zwanzig oder in dreißig? Wissenschaftler entdecken jeden Tag neue, spannende Dinge, die wir noch nicht über unsere Welt wussten.

Von Sara Pichireddu