Welche Disziplinen gehören zur Leichtathletik?

Welche Disziplinen gehören zur Leichtathletik?
Speerwerfen ist eine sehr alte Wurfdisziplin. (Foto: dpa)

2000 Athleten, mehr als 200 Nationen und 47 Disziplinen: die Leichtathletik-Weltmeisterschaft in London, der Hauptstadt von England, wird ein ziemlich großes Spektakel.

Denn zum 16. Mal treten dort Sportler gegeneinander an, um die Weltmeistertitel zu gewinnen. Das Turnier geht vom 5. bis zum 13. August und findet im großen Londoner Olympiastadion statt. Die Vorbereitungen laufen gerade auf Hochtouren. Die Rundbahn wird geprüft, der Sand erneuert. Bei so einer Leichtathletik WM müssen nämlich viele Dinge beachtet werden.

Wusstest du, dass die Leichtathletik in verschiedene Disziplinen unterteilt ist? Es gibt vier Bereiche: Laufen, Springen, Werfen und den Mehrkampf. Und stell dir vor: Jede dieser Disziplinen hat mehrere Untergruppen. Es werden zum Beispiel unterschiedlich lange Strecken gelaufen, manche sogar mit Hindernissen. In den Wurfdisziplinen arbeiten die Sportler mit verschiedenen Geräten. Leichtathletik ist, abgesehen vom Staffellauf, ein Einzelsport. Jeder Sportler ist auf einen Bereich spezialisiert. Wir verraten dir aus welchen Sportarten die Leichtathletik zusammengesetzt ist.

Werfen: Kugel, Hammer, Speer

Die Kugel ist aus Metall und wiegt mehrere Kilo. (Foto: dpa)

Hier kommt es darauf an, sein Wurfgerät so weit wie möglich zu schleudern. Der Werfer mit der größten Weite gewinnt.Beim Kugelstoßen geht es darum, eine Metallkugel so weit wie möglich zu stoßen. Die Kugel ist bei den Männern etwa sieben, bei den Frauen vier Kilo schwer. Um sie zu werfen, braucht man Kraft und die richtige Technik.

Der Diskuswerfer hat das Ziel, den Diskus weit zu werfen. Dafür dreht sich der Sportler in einem Ring eineinhalb Mal um sich selbst und lässt den Diskus, eine runde flache Scheibe, los. So kann er Schwung aufnehmen.

So sieht der Hammer in der Leichtathletik aus. (Foto: dpa)

Der Hammerwurf ist ebenfalls eine Wurfdisziplin. Der Hammer ist aber kein Werkzeug. Er besteht aus einer Metallkugel, einem Stahlseil und einem Griff. Der Werfer lässt den Hammer mit beiden Händen kreisen und dreht sich dabei um die eigene Achse. Hat er genug Schwung aufgebaut, lässt er ihn los.

Auch das Speerwerfen ist eine der ältesten Disziplinen. Hier wird ein bis zu 2,80 Meter langer Speer so weit wie möglich geworfen. Die Sportler dürfen Anlauf nehmen. Der Speer muss mit seiner Metallspitze zuerst den Boden treffen. Die besten Speerwerfer erreichen fast 100 Meter.

Laufen: Sprint, Hürdenlauf, Staffel

Es gibt lange oder kurze Strecken, mit Hindernissen oder ohne. (Foto: dpa)

Die Laufwettbewerbe werden hauptsächlich auf der 400 Meter langen, ovalen Rundbahn ausgetragen. Sie sind in Sprint, Mittel- und Langstreckenlauf, Hürdenlauf, Staffellauf und Gehen unterteilt.

Der Sprint ist die älteste Disziplin. Es geht darum, eine kurze Strecke so schnell wie möglich zu laufen. Der Start erfolgt aus dem Tiefstart, also aus der Hocke. Die Kampfrichter starten das Rennen und entscheiden über Fehlstarts, wenn die Sportler zum Beispiel zu früh loslaufen. Beim Sprint hat jeder seinen eigenen Teil der Bahn. Er darf sie nicht verlassen. Meister des Sprints ist Usain Bolt. Er ist der schnellste Mann der Welt.

Mittel- und Langstreckenläufer starten aus dem Stand. Sie dürfen alle Bahnen benutzen und brauchen viel Ausdauer. Der erste im Ziel gewinnt. Die Hürdenläufe unterscheiden sich nur in einem Merkmal von den Sprint- und Langstrecken-Disziplinen. Auf der Strecke stehen Hindernissen, die man überspringen muss.

Beim Staffellauf tritt ein Team aus vier Sprintern an. Sie laufen nacheinander. Dabei übergeben sie den Staffelstab an den nächsten Läufer, bis jeder seine Strecke zurückgelegt hat. Hier kommt es auf die Genauigkeit und Schnelligkeit an. Wer den Stab verliert, darf ihn wieder aufheben.

Beim Gehen muss immer mindestens ein Fuß den Boden berühren. Diese Regel führt dazu, dass die Sportler eigenartig gehen müssen. Es gibt Kampfrichter, die auf die richtige Gangart achten und bei Verstößen Verwarnungen aussprechen.

Mehrkampf

Mehrkampf ist eine Kombination aus mehreren Sportarten. Die Teilnehmer müssen im Laufen, Weitsprung und Werfen gute Ergebnisse erzielen. Die Männer müssen im Zehnkampf, also zehn Sportarten bestreiten. Dazu gehören: 100 Meter, Weitsprung, Kugelstoßen, Hochsprung, 400 Meter, 110 Meter Hürden, Diskuswurf, Stabhochsprung, Speerwurf und 1500 Meter.

Die Frauen haben sieben Wettbewerbe, also einen Siebenkampf. Dazu gehören: 100 Meter Hürden, Hochsprung, Kugelstoßen, 200 Meter, Weitsprung, Speerwerfen und 800 Meter. Da der Mehrkampf sehr anstrengend ist, wird er an zwei Tagen ausgetragen.

Springen

Beim Stabhochsprung drücken sich die Sportler an dem Stab über ein Hindernis. (Foto: dpa)

Die Sprungwettbewerbe setzen sich aus Hochsprung, Stabhochsprung, Weit- und Dreisprung zusammen.Beim Hochsprung gilt es, eine Latte zu überspringen, die auf zwei Ständern aufgestellt ist. Schon bei der leichtesten Berührung fällt sie herunter. Im Laufe eines Wettkampfs wird die Latte immer höher gelegt. Für jede Höhe hat man drei Versuche. Schafft man es nach drei Versuchen nicht, scheidet man aus. Der Springer, der die höchste Höhe gesprungen ist, gewinnt.

Sportlerin im Flug beim Weitsprung (Foto: dpa)

Auch Stabhochspringer müssen eine Latte überspringen. Sie haben allerdings ein Hilfsmittel in Form eines biegbaren Stabes. Damit läuft der Springer an und sticht in den Einstichkasten vor der Matte. Der Stab biegt sich und katapultiert den Sportler nach oben. Nun kann er den Stab loslassen und sich mit den Beinen über die Latte rollen. Eine bis zu sechs Meter hohe Latte kann er so überspringen.

Der Name sagt es schon – beim Weitsprung soll man möglicht weit springen. Gesprungen wird in eine Sandgrube abseits der Laufbahn. Der Sprung erfolgt an einem Absprungbalken. Diesen darf der Springer nicht übertreten, sonst ist der Versuch ungültig. Der Springer hinterlässt einen Abdruck im Sand. Gemessen wird der Abstand zwischen Balken und Abdruck.Der Dreisprung ist eine Abwandlung des Weitsprungs. Es ist eine Abfolge von drei Sprüngen.

Von Shara Fatheyan