Wie werden Hörspiele gemacht?

Wie werden Hörspiele gemacht?
Mit Kopfhörern oder direkt aus den Boxen: Hörspiele machen Spaß. "obs/Audible GmbH"

Ihr kennt sie sicherlich alle, die spannenden Geschichten von „Die drei ???“, „Bibi und Tina“ oder „Benjamin Blümchen“. Doch wie kommen diese Geschichten vom Buch auf die CD oder werden zu einer hörbaren Datei? Wer schreibt sie und wer erzählt sie?

Ganz am Anfang eines Hörbuchs steht zunächst ein sogenanntes Skript. Das heißt, dass sich ein Autor eine Geschichte ausdenkt und sie in einem Buch veröffentlicht. Um auch Menschen zu erreichen, die vielleicht nicht so gerne ein dickes Buch lesen, folgt dann bei guten Geschichten oftmals eine Hörbuch-Version.

Wie liest man spannend vor?

Ein Hörbuch zeichnet sich dadurch aus, dass eine Geschichte zum Beispiel auf CD aufgenommen wird.  Viele sprechen auch von einer „Lesung“ eines Buches. Der sogenannte Sprecher kann dabei verschiedene Tricks anwenden, um die Geschichte spannend klingen zu lassen. Er verstellt zum Beispiel seine Stimme, um mehrere Figuren nachzuspielen oder verändert die Lautstärke und Geschwindigkeit des Lesens.

Dafür wird der Text im Vergleich zum Original noch leicht abgeändert, weil sich das Verständnis beim Lesen von dem beim Zuhören unterscheidet. Beim Buch kann der Leser zum Beispiel einen schwierigen Satz mehrmals lesen, um ihn zu verstehen. Der Hörer müsste die Aufnahme vielleicht mehrmals zurückspulen – das ist deutlich aufwendiger.

Was macht ein Tontechniker?

Hörbücher kann es auf CD oder als Datei online geben. (Foto: dpa)

Sobald das Buch dann so abgeändert wurde, dass ein Hörer es ohne Probleme verstehen kann, kommt der Sprecher zum Einsatz. In einem Tonstudio, also einem speziellen Raum, liest er die Geschichte vor. Dieser Raum ist schalldicht. Das heißt, dass  keine Geräusche von außen stören können, ähnlich wie beim Radio. Oft stehen dort nur ein Stuhl, ein Tisch und ein Mikrofon.

Der Sprecher liest dann den Text vor und wird dabei durch das Mikrofon aufgenommen. Dadurch, dass er die Aufnahme so oft wiederholen kann wie er möchte, ist es auch nicht schlimm, wenn er sich mal verhaspelt. Am Ende setzt dann ein Tontechniker die Aufnahme so zusammen, dass die Geschichte flüssig und spannend klingt.

Was ist ein Hörspiel?

Ähnlich läuft der Prozess bei Hörspielen. Der Unterschied zum Hörbuch: Die Geschichte wird von mehreren Menschen nachgesprochen, wie zum Beispiel bei „Bibi und Tina“. Dabei können spezielle Geräusche und Musik eine größere Rolle spielen. Es gibt zwar einen Erzähler, der aber oft nur Überleitungen zwischen den einzelnen Szenen herstellt. Der Hörer kann ja nicht sehen, wo sich die Geschichte gerade abspielt. Das Hörspiel ist also wie ein Theaterstück ohne Bild.

Sobald alle Beteiligten mit der Aufnahme aus dem Tonstudio zufrieden sind, kann sie  auf CD überspielt oder als Datei zum Herunterladen aus dem Internet bereit gestellt werden. Grafiker gestalten noch den  Umschlag, damit das Produkt auch im Geschäft schön aussieht.

Von Niels Altenmüller

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