Gefangen: Das ist Sklaverei

Gefangen: Das ist Sklaverei
Diese Statue im Senegal soll an das Ende der Sklaverei erinnern - damit es nie mehr dazu kommt. (Foto: dpa)

Das Land der Freiheit – so wird Amerika häufig auch genannt. Aber es ist noch gar nicht lange her, dass viele Menschen in Amerika völlig unfrei lebten: als Sklaven. Erst vor 150 Jahren wurde die Sklaverei in den USA abgeschafft.

Entführt aus Afrika

Die meisten Sklaven stammten aus Afrika. Sie wurden aus ihren Heimatdörfern geraubt, nach Amerika verschleppt und als Arbeitskräfte auf Märkten verkauft. Sie wurden unmenschlich behandelt und hatten keine Rechte. Wie eine Ware tauschten weiße Gutsherren und Händler sie gegen Gold, Gewehre oder Nahrungsmittel ein.

Die USA waren übrigens nicht die einzigen: Auch viele europäische Länder handelten mit Menschen.

Die Grafik zeigt den Sklavenhandel im 18. Jahrhundert: Viele Millionen Afrikaner wurden aus ihrer Heimat verschleppt und mit Schiffen nach Amerika gebracht. (Grafik: dpa)

Die Grafik zeigt den Sklavenhandel im 18. Jahrhundert: Viele Millionen Afrikaner wurden aus ihrer Heimat verschleppt und mit Schiffen nach Amerika gebracht. (Grafik: dpa)

Grausame Arbeit auf den Feldern

Damals wurde in Amerika auf großen Plantagen Zuckerrohr, Kaffee, Kakao und Baumwolle angebaut. Die Arbeit auf den Feldern war hart. Die Plantagen-Besitzer zwangen viele Millionen Sklaven zu dieser Arbeit: Sie mussten stundenlang in der Hitze ackern, wurden geschlagen und gefoltert.

Ein Gesetz macht Schluss mit Sklaverei

Erst im Dezember des Jahres 1865 galt endlich ein Gesetz, das die Sklaverei beendete! Aber mit der Abschaffung der Sklaverei war die ungerechte Behandlung der ehemaligen Sklaven noch lange nicht vorbei.

Die ungerechtigkeit bleibt

Schwarze hatten noch immer nicht die gleichen Rechte und Chancen wie Weiße. Sie mussten zum Beispiel aufstehen, wenn sich ein Weißer auf die gleiche Parkbank setzte.

Ihre Kinder durften nicht auf dieselben Schulen gehen wie weiße Kinder. Und in Bussen mussten sie im hinteren Teil Platz nehmen – die vorderen Sitze waren für die Weißen reserviert.

Und heute?

Behandelt die Polizei in Amerika Schwarze schlechter als Weiße? Viele Menschen sind davon überzeugt - im vergangenen Jahr gingen sie oft dagegen auf die Straße. (Foto: dpa)

Behandelt die Polizei in Amerika Schwarze schlechter als Weiße? Viele sind davon überzeugt – und gehen dagegen auf die Straße. (Foto: dpa)

Erst etwa 100 Jahre später bekamen Schwarze die gleichen Rechte wie Weiße. Die Trennung zwischen Schwarzen und Weißen wurde offiziell abgeschafft.

Endlich durften alle dieselben Schulen besuchen und auf denselben Sitzen im Bus Platz nehmen.

Viele Leute sagen trotzdem: Bis heute werden in den USA Schwarze teils schlechter behandelt als Weiße. Sie finden, dass es zum Beispiel schwerer für Schwarze ist, einen gutbezahlten Job zu finden.

Wir sind alle gleich

Aber zum Glück wissen heute schon sehr viel mehr Menschen als damals: Jeder Mensch ist wertvoll und hat Rechte – ganz egal welche Farbe seine Haut hat oder wo er herkommt!

Von dpa, ann