Was macht ein Fernsehturm?

Was macht ein Fernsehturm?
Der Fernsehturm steht gleich in der Nähe der großen Zentralmoschee. (Foto: dpa)

In fast jeder Großstadt kannst du sie sehen: Fernsehtürme, die mit ihren riesigen Antennen hoch oben an den Wolken kratzen. Die Bauwerke sind meistens mehrere hundert Meter hoch.

Türme für Fernsehwellen

Der Fernsehturm strahlt Fernseh-Sendungen in die ganze Stadt. (Foto: dpa)

Der Fernsehturm strahlt Fernseh-Sendungen in die ganze Stadt. (Foto: dpa)

Tatsächlich sind die riesigen Türme nicht nur dazu da, toll auszusehen. Vor allem sollen sie Fernsehwellen übertragen. Diese Wellen kannst du nicht sehen. Aber sie sind dafür verantwortlich, dass du auf dem Fernseher  Serien und Filme anschauen kannst.

Als das Fernsehen erfunden wurde, mussten spezielle Sendemasten gebaut werden. Es gab zwar schon welche für das Radio. Doch die waren für die Fernsehwellen zu niedrig.  Deswegen brauchte man bessere und höhere Türme, um die Fernsehwellen auf die Fernsehgeräte zu übertragen. Je höher sie sind, desto mehr Funkwellen können von der großen Antenne auf der Spitze an möglichst viele Fernsehapparate gesendet werden.

Besondere Türme

Der weltweit erste Fernsehturm  in der heutigen Form wurde 1956 in Stuttgart eröffnet. Er  ist 217 Meter hoch. Der höchste  Fernsehturm und sogar das höchste Bauwerk in Deutschland ist der Berliner Fernsehturm mit 368 Metern.  Der höchste der Welt steht in Tokio in Japan. Er wurde 2012 eröffnet und ist 634 Meter hoch.

Wellen aus dem All

Heutzutage sind Fernsehtürme nicht mehr so wichtig wie früher. Sie sehen zwar immer noch beeindruckend  aus und sind bei Touristen wegen der tollen Aussicht beliebt. Doch die Fernsehwellen können mit  neuerer Technik billiger und schneller an  Fernseher gesendet werden. Längst gibt es Sendestationen im All: Satelliten, die im Weltraum schweben, können von dort oben aus ein viel breiteres Gebiet mit Fernsehwellen versorgen als die Türme  von der Erde aus.

Kabel unter der Erde

Ein weiterer Grund dafür, dass   Fernsehtürme an Bedeutung verlieren,  sind kilometerlange unterirdisch verlegte Kabel. Sie sind nicht sichtbar und brauchen viel weniger Platz als  Fernsehtürme. Wegen dieser beiden sehr viel moderneren Möglichkeiten sind manche Fernsehtürme momentan stillgelegt und senden keine Wellen mehr. Trotzdem sind sie natürlich noch immer Attraktionen unserer Großstädte, denn sie sehen einfach klasse aus.

Die Zukunft der Türme

Vielleicht bringt das  kommende  Jahr 2017 einen Wandel: Die großen deutschen Programme wie ARD und ZDF sollen ab diesem Zeitpunkt nicht nur über  Kabel und  Satelliten zu empfangen sein. Auch digital senden sie über  neue moderne Antennen auf den Fernsehtürmen.

Der Colonius

In Köln heißt der Fernsehturm Colonius. Hier siehst du ihn zwischen dem Gebäude des WDR und der Kirche St. Martin. Auch mit drauf: der Dom (ganz rechts). (Foto: dpa)

In Köln heißt der Fernsehturm Colonius. Hier siehst du ihn zwischen dem Gebäude des WDR und der Kirche St. Martin. Auch mit drauf: der Dom (ganz rechts). (Foto: dpa)

Auch Köln hat einen Fernsehturm, den Colonius. Er wurde 1981 fertiggestellt, ist 266 Meter hoch und belegt damit Platz 7 der höchsten Fernsehtürme in Deutschland. Mehrere Hunderttausend Menschen besichteten den Colonius seit seiner Einweihung bis ins Jahr 1999. Danach wurde er für die Öffentlichkeit geschlossen.

Mit dem Aufzug konnten Besucher bis auf eine Höhe von 166 Meter zu einer Plattform fahren. Von dort oben konnten die Besucher  die Aussicht durch die großen Panoramafenster genießen. Eine Etage weiter oben im Turm gab es sogar ein Restaurant. Inzwischen sind die Plattform und das Restaurant aber geschlossen. Es findet sich niemand, der sich darum kümmern will. Denn das kostet viel Geld.  Der Turm wird aber weiterhin als Sendestation für Radio und digitales Fernsehen genutzt.

Von Simon Bauer

Wo steht der älteste Fernsehturm in Deutschland?