Der Marienkäfer unter der Lupe

Viele Insekten sind nicht unbedingt beliebt. Bei dem Marienkäfer ist das anders. Viele Menschen glauben, dass er Glück bringt. (Foto: dpa)
Viele Insekten sind nicht unbedingt beliebt. Bei dem Marienkäfer ist das anders. Viele Menschen glauben, dass er Glück bringt. (Foto: dpa)

Der Marienkäfer ist ein echter Glückskäfer. Nicht nur den Menschen soll er dem Glauben nach Glück bringen. Auch für ihn selbst ist es ein großes Glück, dass viele Menschen ihn so gerne mögen. Schließlich sind viele Insekten nicht unbedingt beliebt, und manche werden auch bekämpft – oft zu Unrecht.

Über einen Marienkäfer aber freut sich eigentlich jeder. Weil er leuchtend rote Flügel mit schwarzen Punkten hat. Und weil er gerne die Blattläuse frisst, die den Pflanzen in unseren Gärten schaden. Rot ist der Marienkäfer übrigens nicht in jedem Fall. Es gibt auch gelbe, orangefarbene der sogar schwarze.

Punkte verraten nicht das Alter

Es gibt das Gerücht, dass man an der Zahl der Punkte sehen kann, wie alt der Marienkäfer ist. Das stimmt aber nicht. An der Zahl der Punkte sieht man eher, welcher Art er angehört. Es gibt weltweit mehr als 4000 verschiedene Marienkäfer-Arten. Eine bekannte Art bei uns in Deutschland ist der Siebenpunkt-Marienkäfer. Er hat auf jeder Flügeldecke drei schwarze Punkte und einen in der Mitte, wo die Flügel in den Halsschild übergehen. Den Halsschild hält man auf den ersten Blick vielleicht für den Kopf des Käfers. Der eigentliche Kopf ist aber viel kleiner und sitzt vorne am Halsschild. Auf dem Halsschild hat der Marienkäfer zwei große weiße Flecken, zwei kleinere sitzen auf dem Kopf. Die roten Flügeldecken sind übrigens nur dazu da, die dünnen Hautflügel des Marienkäfers zu schützen, wenn er gerade nicht fliegt.

Kleine gelbe Eier

Wenn der Marienkäfer abhebt, öffnen sich die Deckflügel, und die Hautflügel beginnen zu schlagen. Mit diesen durchsichtigen Flügeln fliegt er also eigentlich. Marienkäfer legen kleine gelbe Eier auf Pflanzen ab. Aus ihnen schlüpfen Marienkäferlarven. Bestimmt hast du schon einmal die Larve eines Marienkäfers gesehen, auch wenn du nicht wusstest, dass daraus mal ein Marienkäfer wird. Die beiden sehen sich nämlich nicht sehr ähnlich. Die Larve ist länglich und grau-schwarz gefärbt. Wenn sie älter ist, bekommt sie gelbe oder orangene Flecken. Die Larven fressen wie die Käfer Blattläuse. Wenn es draußen richtig warm ist, verpuppen sich die Marienkäferlarven wie die Raupen der Schmetterlinge. Die Puppen sehen aus wie orange-braune Knubbel mit schwarzen Punkten, die auf Blätter kleben. Aus den Puppen schlüpfen schließlich die Marienkäfer. Außer Blattläusen fressen sie übrigens auch Pollen und Nektar von Blumen. Deshalb kann man sie im Garten auch mit blühenden Kräutern, Ringelblumen oder Löwenzahn anlocken. Wenn es kalt wird, versammeln sich viele Marienkäfer an Häuserwänden oder Bäumen. Sie geben einen Duftstoff ab, um noch mehr Marienkäfer anzulocken, mit denen sie  kuscheln können, bis es wieder wärmer wird.

Stinkende natürliche Waffe

Ein Käfer wird ein bis drei Jahre alt. Bei Gefahr scheiden Marienkäfer eine gelbliche Flüssigkeit aus –  kein Urin, sondern einen stinkenden, giftigen Stoff, der Feinde wie Ameisen in die Flucht schlagen soll. Für Menschen ist er ungefährlich.

Von Jasmin Krsteski