Alte Währung: Das war die D-Mark

Die alte und die neue Währung: Eine D-Mark (Deutsche Mark) (links) und ein Euro (Foto: dpa)
Die alte und die neue Währung: Eine D-Mark (Deutsche Mark) (links) und ein Euro (Foto: dpa)

„Das ist ja teuer! Das sind zehn Mark!“ Haben deine Großeltern auch schon empört solche Sätze gesagt? Viele ältere Leute sprechen noch von der D-Mark – aber warum? Und was ist das?

Was ist eine Währung?

Das Geld, mit dem man in einem Land bezahlt, heißt Währung. In Deutschland, Frankreich, Italien, in insgesamt 19 Ländern in Europa, kauft man sich Dinge mit dem Euro. Aber das ist nicht überall so.

Wenn du schon mal in Schweden warst, weißt du, dass man dort mit Schwedischen Kronen bezahlt. In Großbritannien gibt es Pfund. Auch in Deutschland gab es früher eine eigene Währung. Sie hieß Deutsche Mark, kurz D-Mark. In Italien gab es Lira und in Frankreich Franc.

Was war die D-Mark?

Die D-Mark wurde heute vor 70 Jahren eingeführt. Damals ging es den Deutschen nicht gut: Der Zweite Weltkrieg war seit drei Jahren vorbei, aber noch immer regierten die Sieger des Krieges über Deutschland. Offiziell gab es zwar die alte Währung noch, die sogenannte Reichsmark, aber kaufen konnte man sich davon eigentlich nichts mehr.

Eine bestimmte Menge an Lebensmitteln und anderen Dingen bekamen die Menschen, wenn sie eine besondere Karte vorlegten. Viele tauschten Waren.

Anfang des Jahres 1948 einigten sich die drei Sieger im Westen von Deutschland (USA, Großbritannien, Frankreich) darauf, dass es eine neue Währung geben sollte: Die Deutsche Mark. Die Geldscheine wurden in den USA gedruckt und galten ab dem 21. Juni 1948.

Gegen die Vorlage von 60 Reichsmark bekam jeder 40 D-Mark. Übrigens: Im Osten von Deutschland gab es eine eigene Währung – die Ostmark. Das lag daran, dass Ost- und Westdeutschland nach dem Krieg getrennt waren.

Wie ging es weiter?

Am Anfang gab es ein paar Probleme mit der D-Mark, aber die pendelten sich schnell ein. Die D-Mark wurde eine stabile Währung und den Deutschen ging es immer besser. Es gab verschiedene Münzen und Scheine: 100 Pfennige machten eine Mark aus. Der größte Schein war 1000 Mark wert.

Als der Westen und der Osten von Deutschland 1990 wieder ein gemeinsames Land wurden, bekamen auch die Menschen im Osten die Deutsche Mark. Das war leider nicht so einfach, wie die Politiker sich das vorgestellt hatten.

Wann kam der Euro?

Anfang der 1990er Jahre dachten europäische Politiker über den Euro nach. Die Idee war: Wenn die Länder eine gemeinsame Währung haben und man kein Geld wechseln muss, kann man leichter handeln und reisen.

Die Idee wurde Wirklichkeit: Ab dem 1. Januar 2002 konnte man in Deutschland, Finnland, Frankreich, Portugal und einigen anderen Ländern mit Euro bezahlen. Die Menschen tauschten ihre Mark gegen Euro – aber die beiden Währungen waren nicht gleich viel wert: Ein Euro sind ungefähr zwei Mark, genau gesagt 1,95583 Mark.

Menschen wie deine Großeltern, die mit der D-Mark groß geworden sind, rechnen eben auch heute noch gerne um: fünf Euro sind ungefähr zehn Mark.

VON ANGELA SOMMERSBERG

MEHR ZUM THEMA:

Welche EU-Länder zahlen nicht mit dem Euro?