Was hat sich in der Sesamstraße verändert?

Was hat sich in der Sesamstraße verändert?
Sie sind wohl die bekanntesten Figuren aus der Sesamstraße: die besten Freunde Ernie und Bert (Foto: dpa)

„Der, die, das! Wer, wie, was? Wieso, weshalb, warum? Wer nicht fragt, bleibt dumm!“ Diesen Text kennst du bestimmt von dem Lied, das immer am Anfang der Sendung „Sesamstraße“ läuft. Aber wusstest du, dass wahrscheinlich sogar deine Eltern das Lied kennen?

Denn deine Eltern haben die „Sesamstraße“ vielleicht auch schon geschaut, als sie selbst noch Kinder waren. Die Sendung läuft heute nämlich seit genau 45 Jahren im deutschen Fernsehen. Frag deine Eltern mal, sie erinnern sich bestimmt an die verrückten Puppen und lustigen Filme. Wir verraten dir, wie die Sendung entstanden ist.

In den USA noch älter

Schon im Jahr 1969 startete die „Sesamstraße“ in den USA. Sie spielte in einer Straße der Großstadt New York, die von Menschen und Puppen bewohnt wurde. Als die Sendung am 8. Januar 1973 – also vor genau 45 Jahren – erstmals im deutschen Fernsehen gesendet wurde, bekamen die Kinder die amerikanische Version zu sehen, natürlich in deutscher Sprache. Ab 1976 wurde die Sendung dann aber in Deutschland gedreht und deutsche Schauspieler übernahmen die menschlichen Rollen.

Die berühmten Puppen

Alle zusammen: Das sind die Puppen der Sesamstraße. (Foto: dpa)

Die meisten Figuren wurden für die deutsche Sendung aus der amerikanischen übernommen. Viele davon kennst du bestimmt: Ernie und Bert wohnen schon immer zusammen und sind beste Freunde, obwohl sie sehr unterschiedlich sind.

Ernie macht gerne Quatsch und ist wild, Bert hingegen ist eher nachdenklich und hat manchmal schlechte Laune. Ernie schafft es aber häufig, Bert mit seiner lustigen Art anzustecken.

 

 

Deutsche Eltern wollten keinen Griesgram

Müllliebhaber Oscar verschwand irgendwann aus dem deutschen TV. (Foto: dpa)

Zu den berühmtesten amerikanischen Figuren gehörte Oscar der Griesgram. Der tauchte in der deutschen „Sesamstraße“ dann plötzlich gar nicht mehr auf. Aber warum? Das liegt daran, dass Oscar in einer Mülltonne wohnte und Lieder sang wie „Ich mag Müll“.

Das gefiel den Eltern deutscher Kinder damals gar nicht, denn sie wollten nicht, dass ihre Kinder sich davon anstecken ließen und im Müll spielen wollten. Einige Jahre später bekam die deutsche Sesamstraße dann aber auch einen Griesgram, nämlich Rumpel. Der wohnte statt in einer Mülltonne zuerst in einer Regentonne, später in einem Fass. Auch Rumpel liebte Müll, Schrott und Gestank.

 

 

Keine Kekse mehr für das Krümelmonster

In den USA isst das Krümelmonster inzwischen keine Kekse mehr. (Foto: dpa)

Das Krümelmonster – Spitzname: Krümel – hat ein zotteliges, blaues Fell und isst am liebsten Kekse. In den USA wurde dem Krümelmonster vor einigen Jahren eine Diät verordnet: Damit Kinder beim Schauen der „Sesamstraße“ nicht immer nur Lust auf Kekse bekommen und sich dadurch ungesund ernähren, aß das Krümelmonster fortan vor allem Gemüse.

Samson gibt es nur in der deutschen Sesamstraße. (Foto: dpa)

Neben weiteren berühmten Puppen wie Kermit dem Frosch, Grobi oder Elmo, gibt es auch Puppen, die nur für Deutschland gemacht wurden. Dazu gehört zum Beispiel der bärenstarke Samson, der am liebsten tanzt und singt. Das Kostüm von Samson, in dem immer ein Schauspieler steckt, wiegt übrigens ungefähr 20 Kilogramm.

Das Wissens-Lied

Das Lied zu Beginn der „Sesamstraße“ wird seit 2012 von Sängerin Lena Meyer-Landrut gesungen, früher sang es ein Kinderchor. Der Text sagt viel darüber aus, worum es eigentlich in dieser bunten, oft wilden und fröhlichen Sendung geht, nämlich um Wissen und Lernen.

So lustig die Sendung ist, bringt sie dir immer auch etwas bei, zum Beispiel, wie man ein Regal richtig aufhängt, welche Feste in anderen Kulturen gefeiert werden oder warum man im Dunkeln und vor Spinnen keine Angst zu haben braucht. Wissensdurst ist wichtig: Denn wer nicht fragt, bleibt dumm.

Von Hendrik Geisler