Was ist am 11. September 2001 geschehen?

Am 11. September 2001 war NRW-Ministerpräsidentin  Hannelore Kraft auf Schloss Drachenburg bei Königswinter. Und der Kölner Erzbischof Kardinal Rainer Woelki reiste durch Süditalien. Frag mal deine Eltern – auch sie werden dir bestimmt sagen können, wo sie an diesem Tag waren. Dass sich so viele Leute erinnern können, hat einen Grund: An diesem Tag vor genau 15 Jahren gab es furchtbare Terroranschläge in den USA.

Katastrophe in New York

Hier seht ihr, wo das World Trade Center in New York früher stand. (Grafik: dpa)

Der 11. September 2001 war ein Dienstag. In der Stadt New York gab es das World Trade Center: zwei Wolkenkratzer, 400 Meter hoch, 110 Stockwerke, in denen Hotels, Restaurants und sehr viele Büros untergebracht waren. Etwa 50 000 Menschen arbeiteten dort jeden Tag. Um 8.46 Uhr am Morgen saßen 20 000 Menschen an ihren Schreibtischen. Da passierte die Katastrophe: Ein Flugzeug mit 92 Menschen an Bord raste in eines der Hochhäuser. Und nur eine Viertelstunde später flog ein anderes Flugzeug in den zweiten Turm. Beide Maschinen explodierten und fingen an zu brennen. Menschen sprangen vor Angst aus den Fenstern – die meisten überlebten das nicht. Dann stürzten die Türme in sich zusammen. In New York kamen an diesem Tag etwa 2700 Menschen ums Leben.

Katastrophe in Washington

Eine gute halbe Stunde, nachdem die Flugzeuge in die Hochhäuser gerast waren, flog ein drittes Flugzeug  in das Gebäude Pentagon in der Hauptstadt Washington. Dort ist das Verteidigungsministerium der USA untergebracht. Ein viertes Flugzeug stürzte später über freiem Gelände ab. Auch dabei starben noch mal mehr als 200 Menschen.

Das steckte dahinter

Nach dem Anschlag hieß der Ort Ground Zero. Lange wurde dort gebaut. (Foto: dpa)

Als das zweite Flugzeug in den Turm raste, war  klar, dass das kein Unfall war. Die vier Flugzeuge waren entführt und mit Absicht in die Gebäude gesteuert worden. Der damalige Präsident der USA, George W. Bush, sprach sehr schnell von einem terroristischen Anschlag, also von einer Tat, die Schrecken verbreiten sollte. Dann tauchte ein Video von einem Mann namens Osama bin Laden auf. Er war Anführer der Terror-Organisation „El Kaida“, die damals sehr bekannt war. Er sagte, dass seine Organisation für die Anschläge verantwortlich sei.

Ein Krieg startet

All das wollten die USA sich nicht gefallen lassen – sie starteten den „Krieg gegen den Terror“. Nur wenige Wochen nach den Anschlägen marschierten US-Soldaten in das Land Afghanistan ein. Sie sorgten dafür, dass die Taliban, die Herrscher dort, gestürzt wurden. Die Taliban sind eine sehr extreme, gewalttätige Gruppe, die die Menschen im Land unterdrückt hat. Die USA warfen den Taliban vor, mit El Kaida zusammen zu arbeiten.

Ein zweiter Krieg startet

Zwei Jahre nach den Anschlägen begannen die USA einen weiteren Krieg: Sie marschierten in das Land Irak ein. Die Begründung  war, dass es im Irak verbotene Waffen geben sollte. Später stellte sich heraus: Das stimmte nicht. Manche Leute sagen, dass die USA den Krieg im Irak nur begannen, um Zugriff auf das Öl zu bekommen, das es dort gibt.

Viel Kritik

Wo früher die Türme standen, ist heute eine Gedenkstätte mit Wasserbecken. (Foto: dpa)

Von Experten sind die USA dafür kritisiert worden, dass sie ohne richtigen Plan zwei  Kriege begonnen haben. Und obwohl die USA Afghanistan und dem Irak versprochen hatte, dass ihre Länder frei und demokratisch sein würden, ist die Situation dort noch immer gefährlich und chaotisch. Weil es  so unsicher ist, konnte sich dort eine neue Terror-Gruppe bilden: der islamische Staat, von dem du seit einigen Jahren  hörst.

Alles anders

Dass die Menschen sich so gut an den 11. September 2001 erinnern können, liegt daran, dass es vorher so schlimme Anschläge nicht gegeben hatte. Seitdem geschehen jedoch immer wieder schreckliche Anschläge – in London, Paris oder Brüssel. An diesem Tag vor 15 Jahren hat sich die Welt verändert.

Von Angela Sommersberg