Zu Besuch in einem Waisenhaus für Elefanten

Zum Baden in den Fluss: Die Elefanten werden im Waisenhaus gewaschen. (Foto: Claudia Lehnen)
Zum Baden in den Fluss: Die Elefanten werden im Waisenhaus gewaschen. (Foto: Claudia Lehnen)

Das Milchfläschchen ist so groß wie ein Putzeimer und das Baby hat den Inhalt innerhalb von Sekunden weggenuckelt. Allerdings ist das Baby auch ein Elefant. Es wohnt im Elefantenwaisenhaus von Pinnawela. Das liegt auf Sri Lanka, einer Insel südlich von Indien. Es ist das größte Elefantenwaisenhaus der Welt. Mit dem Flugzeug brauchst du fast zehn Stunden, um dorthin zu reisen.

So viel trinken die Kinder

Im Waisenhaus kümmern sich Pfleger um Elefantenkinder, deren Eltern zum Beispiel im Bürgerkrieg gestorben sind, der vor einigen Jahren das Leben auf der Insel bestimmte. Das Großziehen eines Elefanten ist keine Kleinigkeit. 25 Liter Milch trinkt ein sechs Monate altes Baby am Tag. Wenn du so viel im Haus haben müsstest, wäre dein ganzer Kühlschrank voller Milchkartons.

Zwei Elefanten aus dem Waisenhaus spielen miteinander. (Foto: Lehnen)

Zwei Elefanten aus dem Waisenhaus spielen miteinander. (Foto: Lehnen)

So viel fressen die Gr0ßen

Wenn die Tiere etwas größer sind, wird ihr Hunger schier unvorstellbar. Etwa 200 Kilogramm Blätter vertilgen sie an einem Tag, am liebsten von Palmen. Weil etwa 80 Elefanten im Waisenhaus in Pinnawela wohnen, muss derjenige, der sich um das Futter kümmert, 80 mal 200 Kilogramm Blätter am Tag anschaffen. Das macht 16000 Kilogramm. Dafür braucht man ganz schön viel Appetit. Zum Glück liegt das Waisenhaus in einer ehemaligen Kokosplantage. Die Blätter wachsen also in der Umgebung.

Jeden Tag waschen

Damit sich in der Elefantenhaut keine Flöhe einnisten, müssen die rund 80 Tiere im Waisenhaus jeden Tag gewaschen werden. Weil sie natürlich nicht in eine Wanne oder unter die Dusche passen, werden sie dazu an den nahen, flachen Fluss geführt. Dort spazieren sie durch das Wasser, tauchen unter, werden von den Pflegern mit Besen abgeschrubbt – und manchmal machen sie sich direkt danach in einem Schlammloch am Ufer wieder dreckig.

Diese Kinder beobachten die Elefanten. (Foto: Lehnen)

Diese Kinder beobachten die Elefanten. (Foto: Lehnen)

Schutz für die Elefanten

Die asiatischen Elefanten auf Sri Lanka stehen unter besonderem Schutz. Vor hundert Jahren gab es noch 12 000. Heute leben nur noch ein paar Tausend auf der Insel. Schuld daran ist neben dem Bürgerkrieg, dass die Menschen viele Wälder zerstört haben, in denen die Elefanten lebten.

Arbeiter-Elefanten

Manche der Tiere auf Sri Lanka haben auch eine Arbeit. Sie müssen zum Beispiel Baumstämme tragen. Das klappt, weil sie sehr klug sind und sich bis zu 23 Kommandoworte merken können.

Riesige Haustiere

Auf Sri Lanka sind Elefanten auch Haustiere. Reiche Menschen, die sehr große Gärten haben, halten sich dann darin nicht wie wir Hunde, sondern ein paar Elefanten. Deshalb kann man auf Sri Lanka manchmal auch auf den Straßen Elefanten sehen. Immer dann, wenn ihre Herrchen mit ihnen spazieren gehen.

Von Claudia Lehnen

Jeder Tag ist ein Waschtag!

In diesem Video kannst du sehen, wie die Elefanten gewaschen werden.

Video: Claudia Lehnen

 Afrikanische oder asiatische Elefanten?

Elefanten in Afrika und diejenigen, die in Asien leben, kannst du leicht unterscheiden.

Größe: Asiatische Elefanten sind kleiner und leichter als afrikanische.
Ohren: Asiatische Elefanten haben kleinere Ohren als afrikanische.
Rüssel: Asiatische Elefanten haben einen Finger am Rüssel, afrikanische nicht.
Haut: Asiatische Elefanten sind weniger runzelig als afrikanische.
Füße: Asiatische Elefanten haben fünf Zehen an den Vorderbeinen, afrikanische nur vier.

Warum haben Elefanten eigentlich so viele Falten?

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