Fliegen wie eine Fledermaus

Fliegen wie eine Fledermaus
Hier siehst du Wingsuit-Flieger Carlos Briceno. Er ist in China von einem Berg gesprungen. (Fotos: Getty Images)

Hast du dir auch schon mal vorgestellt, wie es wäre, wenn du Flügel hättest und einfach so durch die Luft fliegen könntest? Sogenannte Wingsuits machen das  möglich. Die sind gerade voll im Trend. Ähnlich wie mit Fallschirmen springt man mit Wingsuits beispielsweise aus Flugzeugen und gleitet dann sehr schnell durch die Luft Richtung Boden. Das sieht dann aus, als könne man fliegen.

Was bedeutet Wingsuit?

Fledermaus-Anzug in Aktion (Foto: Getty)

Fledermaus-Anzug in Aktion (Foto: Getty)

Der Name Wingsuit kommt aus dem Englischen und bedeutet übersetzt so viel wie „Flügelanzug“.  Die Wingsuits selbst sehen ein bisschen so aus wie die Flügel einer Fledermaus:  Zwischen den Armen und den Beinen befinden sich Flächen aus besonders festem Stoff mit Hohlräumen. Beim Absprung breiten Wingsuit-Flieger einfach ihre „Flügel“ aus. Dabei sammelt sich Luft in den Hohlräumen und so können die Flieger durch die Lüfte gleiten.

Woher kommt das?

Erst mal gucken: Wingsuit-Flieger vorm Sprung in die Tiefe. (Foto: dpa)

Erst mal gucken: Wingsuit-Flieger vorm Sprung in die Tiefe. (Foto: dpa)

Schon seit vielen Jahren haben Menschen versucht, irgendwie das Fliegen ohne Flugzeug zu ermöglichen und tüftelten an verschiedenen Anzügen. 1999 gab es den ersten Wingsuit zu kaufen. Damals hieß der Birdmansuit, also Vogelmann-Anzug auf Deutsch. Doch mittlerweile ist das Wingsuit-Fliegen ein richtiger Sport. Und der ist in den vergangenen Jahren immer beliebter geworden.

In Amerika, genauer gesagt im Bundesstaat Florida, findet seit Donnerstag die erste offizielle Wingsuit-Weltmeisterschaft der Flügelkombi-Springer  statt. Dort startet auch ein Team aus Deutschland. Ihre Aufgabe ist, aus einer  Höhe von bis zu 3000 Metern aus einem Flugzeug zu springen. Derjenige, der die weiteste Strecke mit der schnellsten Geschwindigkeit fliegt, gewinnt.

Ist das gefährlich?

Und los geht's ! (Foto: Getty)

Und los geht’s ! (Foto: Getty)

Tatsächlich ist das Wingsuit-Fliegen ganz schön gefährlich. Viel gefährlicher als ein normaler Fallschirmsprung. Denn beim Wingsuit-Fliegen rast man mit Geschwindigkeiten von manchmal mehr als 200 Stundenkilometern auf die Erde zu. Also noch schneller als viele Autos auf der Autobahn fahren. Dazu muss man auch noch auf die richtige Bewegung von Armen und Beinen achten, um den Flug zu lenken.

Was kann noch schief gehen?

Erkennst du den roten Punkt? Das ist ein Flieger aus Frankreich. (Foto: Getty)

Erkennst du den roten Punkt? Das ist ein Flieger aus Frankreich. (Foto: Getty)

Gefährlich ist auch das Klippenspringen mit den Anzügen, eine Art Abwandlung des  Wingsuit-Fliegens. Dabei springen Sportler von Gebäuden oder Bergen und rasen dann ganz nah am Hang entlang. Viele filmen sich dabei und stellen die Videos stolz ins Internet. Doch jede falsche Bewegung kann einen Zusammenstoß mit einem Felsen bedeuten. Deswegen passieren auch regelmäßig Unfälle beim Wingsuit-Fliegen. manchmal sterben sogar Sportler dabei. Darum ist es auch wichtig, sehr verantwortungsvoll zu sein, wenn man mit einem Wingsuit fliegen will.

Warum macht man das?

Viele Wingsuit-Flieger machen den Sport für den „Kick“. Für sie ist es ein tolles und aufregendes Gefühl, wie ein Vogel oder eben eine Fledermaus in der Luft schweben zu können. Außerdem bekommt man natürlich wie beim Fallschirmspringen auch einen ganz besonderen Blick auf die Erde. Man springt ja immerhin aus mehreren tausend Metern und nähert sich Stück für Stück dem Boden.

Wie kann man das lernen?

Weil das Wingsuit-Fliegen nicht gerade ungefährlich ist, darf das auch nicht jeder einfach so machen. Hier in Deutschland muss man zuerst 200 Fallschirmsprünge gemacht haben, bevor man in einen Wingsuit steigen darf. Und die Lizenz, also die Erlaubnis zum Fallschirmspringen, erhält man frühestens mit 16 Jahren. Bis man dann erst einmal die 200 Sprünge absolviert hat, sind die meisten Sportler schon erwachsen.

Von Lukas Hansen

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