Waffenruhe in Syrien

Waffenruhe in Syrien
Kinder konnten am Wochenende endlich mal wieder auf der Straße spielen. (Foto: dpa)

Zum Jubeln ist es noch viel zu früh. Doch viele Menschen in dem Land Syrien dürften an diesem Wochenende zumindest erleichtert gewesen sein. Syrien liegt im Nahen Osten, also am westlichen Rand Asiens.

Seit fünf Jahren herrscht in dem Land ein heftiger Krieg. Verschiedene Gruppen bekämpfen sich, darunter die Machthaber in Syrien, ihre Gegner sowie eine Terrorgruppe namens IS. Viele Menschen kamen schon ums Leben. Viele Syrer sind deswegen auf der Flucht.

Pause vom Krieg

Samstag und Sonntag jedoch verzichteten die meisten Gruppen darauf, zu kämpfen. Politiker aus anderen Ländern hatten sich vor einer Woche auf diese Waffenruhe geeinigt. Die syrischen Machthaber und ihre Gegner stimmten zu. Wie lange sich die Kämpfer an die Waffenruhe halten, ist unklar.

Eine Waffenruhe ist eine Kampfpause. Sie wird aus verschiedenen Gründen vereinbart. Etwa, damit Helfer in umkämpfte Gebiete gelangen. Dort können sie Menschen in Not besser versorgen, ohne selbst in Gefahr zu geraten. Oft hält eine Waffenruhe jedoch nur kurze Zeit.

Ein bisschen Normalität

In Syrien gab es am Wochenende zwar wohl einige Gefechte – doch die verfeindeten Kämpfer hielten sich weitgehend an eine Waffenruhe. Viele Menschen konnten zum ersten Mal seit langem ohne Gefahr nach draußen gehen und wichtige Einkäufe besorgen oder sich ein bisschen vergnügen. Experten sagen: Es sind an diesem Wochenende viel weniger Menschen gestorben als an einem Tag ohne Waffenruhe. Schon allein deswegen sei die Waffenruhe ein großer Erfolg – auch wenn sie vielleicht nur kurz anhält.

Feinde müssen weiter verhandeln

Schon früher hatte es ähnliche Vereinbarungen gegeben. Doch der Krieg ist noch immer nicht beendet. Trotzdem hoffen viele Leute, dass es jetzt vorwärtsgeht. „Erstmals gibt es eine Chance auf eine wirkliche Atempause”, sagte der deutsche Politiker Frank-Walter Steinmeier am Wochenende Reportern. Er gehört zur Regierung Deutschlands und ist auch für Krisen im Ausland zuständig.

Der Politiker forderte: Die Gruppen sollen die Zeit der Waffenruhe nutzen. Sie müssten nun miteinander sprechen und verhandeln.

Von dpa