Wichtiger Schritt: US-Präsident besucht Kuba

Wichtiger Schritt: US-Präsident besucht Kuba
Als Barack Obama, der Präsident der USA, in Kuba landete, regnete es ein bisschen. Die Stimmung war trotzdem super. (Foto: dpa)

Sonne, Strand, Meer und alte Autos: Wenn jemand von der karibischen Insel Kuba spricht, denkt ihr bestimmt erst einmal an einen tollen Urlaub. Und vielleicht auch an die vielen Oldtimer, die auf der Insel herumfahren. Doch im Moment sprechen viele Menschen auch noch aus einem anderen Grund über die Insel.

Gerade ist nämlich der amerikanische Präsident Barack Obama dorthin gereist. Dass er das gemacht hat, ist ein historisch wichtiger Schritt. Nach fast 90 Jahren ist er nämlich der erste Präsident der USA, der auf die karibische Insel geflogen ist.

Warum streiten sich Kuba und die USA?

Hier liegt Kuba. Mit einem Klick vergrößerst du das Bild. (Grafik: dpa)

Hier liegt Kuba. Mit einem Klick vergrößerst du das Bild. (Grafik: dpa)

Kuba und die USA waren lange miteinander verbunden, zum Beispiel weil die Amerikaner Zucker aus Kuba kauften. 1959 übernahmen dann allerdings die Männer Fidel Castro und Ernesto „Che“ Guevara das Kommando auf der Insel. US-Eigentum auf Kuba, wie auch Firmen, wurden den Amerikanern weggenommen.

Stattdessen baute Kuba Beziehungen zum Staat Sowjetunion auf – einem großen Feind der USA. Kuba und die Sowjetunion vertraten die gleiche Weltanschauung: Zum Beispiel schafften diese Staaten das private Eigentum ab. Die USA vertraten eine ganz andere Weltanschauung.

Nachdem Kuba und die Sowjetunion eine Partnerschaft eingegangen waren, hörten die Amerikaner auf, mit Kuba zu handeln. Auch die Politiker sprachen nicht mehr miteinander. Der Streit schaukelte sich immer weiter hoch und ist bis heute nicht komplett beigelegt.

Warum gibt es so viele alte Autos in Kuba?

Oldtimer gibt es auf Kuba überall. (Foto: dpa)

Oldtimer gibt es auf Kuba überall. (Foto: dpa)

Kuba selbst hat 1959 verboten, mit ausländischen Autos zu handeln. Deshalb fahren dort so viele alte Autos herum. Die Leute hatten einfach keine Möglichkeit, ein neues zu kaufen. Die Regierung war der Meinung, dass Autos Luxus sind – und den würden die Menschen nicht brauchen. Dieses Verbot wurde erst vor zwei Jahren komplett aufgehoben.

Welche Rolle spielte die Kuba-Krise?

Drei Jahre später, 1962, kam es zur sogenannten Kuba-Krise. Die USA und Kuba stritten darüber, dass auf der Insel gefährliche Atom-Raketen aufgestellt wurden. Diese kamen von der Sowjetunion, dem Feind der USA. Die Sowjetunion wollte den USA mit den Raketen drohen. Viele Leute hatten Angst, dass es zu einem schlimmen Krieg kommt.  Die Politiker konnten einen Ausbruch des Konflikts aber verhindern.

Was bedeutete das für die Bürger?

Für Amerikaner war es oft schwierig, in Kuba Urlaub zu machen. (Foto: dpa)

Für Amerikaner war es oft schwierig, in Kuba Urlaub zu machen. (Foto: dpa)

Auch für die Menschen  gab es in dieser Zeit viele Einschränkungen. Es durfte nicht gehandelt werden, aber es gab auch Einschränkungen, wenn Amerikaner nach Kuba reisen wollten – und auch Kubaner durften lange nur mit Erlaubnis ausreisen. Viele von ihnen kamen dann auch nicht mehr zurück auf die Insel.

Immer wieder wurden in den vergangenen Jahren die Vorschriften gelockert und dann wieder verschärft. Das ging hin und her. Die Beziehung der beiden Länder blieb allerdings lange Zeit sehr angespannt.

Wie sind die Beziehungen heute?

Wichtiger Moment: US-Präsident Obama (rechts) und der kubanische Präsident Raul Castro geben sich die Hand. (Foto: dpa)

Wichtiger Moment: US-Präsident Obama (rechts) und der kubanische Präsident Raul Castro geben sich die Hand. (Foto: dpa)

Im vergangenen Jahr gaben sich dann US-Präsident Barack Obama und der kubanische Staatschef Raúl Castro die Hand, als sie sich auf einem Treffen im Land Panama sahen. Experten sagen, dass das ein historisch wichtiger Moment war (Kameras waren dabei: Du siehst den Moment auf dem Bild rechts). Seitdem versuchen beide Länder, die Beziehungen zu verbessern. Der Besuch von Obama ist nun ein weiterer Schritt.

Kuba in kurz: Der Steckbrief

Hauptstadt: Havanna
Einwohner: 11,2 Millionen
Größe: Kuba ist insgesamt etwa 110.860 km² groß. Um die Hauptinsel herum gibt es mehr als 4000 weitere kleinere Inseln. Viele von ihnen sind unbewohnt.
Landessprache: Spanisch
Bekannt für: Traumstrände, alte Autos, Zigarren, Zuckerrohr

Von Jennifer Stötzel