Darüber stimmt die Türkei bald ab
In einem Staat gibt es verschiedene Aufgaben. Meist sind sie auf mehrere Politiker verteilt. Der eine kümmert sich dann etwa um das Militär, der andere vertritt das Land im Ausland. Der Vorteil dabei: Niemand kann so über alles alleine entscheiden.
Auch in der Türkei ist das so. Das große Land findest du auf einer Landkarte rechts oben neben dem Mittelmeer. Der Präsident des Landes heißt Recep Tayyip Erdogan. Ein anderer Posten in der Türkei klingt fast genauso: Minister-Präsident. So wird der Chef der türkischen Regierung genannt. Er heißt Binali Yildirim. Er ist aber nicht so bekannt und nicht so mächtig wie Präsident Erdogan.
Präsident soll auch Minister-Präsident sein
In Zukunft könnte es aber sein, dass der Präsident der Türkei auch noch den Job des Minister-Präsidenten macht. Im April gibt es in dem Land nämlich eine besondere Abstimmung. Sie wird auch Referendum genannt. Über dieses Referendum wird seit Wochen diskutiert, auch in Deutschland. Die Bürger der Türkei sollen dabei über wichtige Regeln abstimmen, die die Regierung einführen möchte.
Richter bestimmen
Durch diese bekäme der Präsident deutlich mehr Macht. Er dürfte dann zum Beispiel mehr wichtige Richter als bisher für einen Hohen Rat bestimmen. Einige Leute kritisieren, dass so Gerichts-Urteile eher im Sinne des Präsidenten ausfallen könnten.
Für eine Partei sprechen
Auch die Partei AKP spielt bei den neuen Regeln eine Rolle. Die Partei hat Recep Tayyip Erdogan mitgegründet. Als Präsident darf er aber keiner Partei angehören. “Eigentlich sollte der Präsident alle Türken vertreten”, sagt ein Fachmann. Nach den neuen Regeln könnte er sich aber wieder mehr für die AKP und deren Anhänger einsetzen.
Streit um Änderungen
Viele Menschen finden, dass diese Änderungen eine gute Sache sind. Sie vertrauen dem Präsidenten und glauben, dass so in der Türkei wichtige Dinge schneller entschieden werden. Kritikern gehen die Pläne aber zu weit. Sie befürchten, dass der Präsident dann zu viel Macht hätte und kaum noch zu kontrollieren sei.
Von dpa
