Der neue Bundespräsident

Der neue Bundespräsident
Hallo! Da winkt der neue Bundespräsident Frank-Walter Steinmeier. (Foto: dpa)

Am Sonntag bekommt Deutschland ein neues Staatsoberhaupt. Frank-Walter Steinmeier löst Joachim Gauck als Bundespräsident ab und zieht ins Schloss Bellevue in Berlin ein. Anders als seinen Vorgänger kennst du Frank Walter-Steinmeier vielleicht schon aus der Politik. Wir stellen dir den 61-Jährigen trotzdem mal näher vor.

Wo kommt Steinmeier her?

Steinmeier mit seiner Frau Elke Büdenbender (Foto: dpa)

Frank-Walter Steinmeier wurde am 5. Januar 1956 in Detmold bei Bielefeld geboren. Er wuchs im Kreis Lippe im Osten Nordrhein-Westfalens auf. Nach dem Abitur studierte er zuerst Recht und später Politik in Gießen (Hessen).

Schon als Schüler war Steinmeier an Politik interessiert. Er war Mitglied der  „Jusos“, dem Jugendverband der SPD. Mit 19 Jahren trat er in die SPD ein.

Steinmeier ist seit mehr als 20 Jahren mit seiner Ehefrau Elke Büdenbender verheiratet. Die beiden haben sich beim Studium Ende der 1970er-Jahre kennengelernt. 1996 kam die gemeinsame Tochter Merit zur Welt. Gemeinsam lebt die Familie im Berliner Stadtteil Zehlendorf.

Was hat er bisher gemacht?

Frank-Walter Steinmeier als Außenminister bei einem Treffen mit polnischen Politikern (Foto: dpa)

Als Gerhard Schröder noch Bundeskanzler war, hatte Frank-Walter Steinmeier seinen ersten wichtigen Job in der Politik. Zwischen 1999 und 2005 war er Chef des Bundeskanzleramts. Dort unterstützte er den Bundeskanzler.

Danach wurde er zum ersten Mal Außenminister. Als solcher führte er Gespräche mit anderen Ministern und Staatsoberhäuptern. 2009 wollte Steinmeier Bundeskanzler werden und trat gegen Angela Merkel (CDU) an. Die SPD verlor aber letztlich die Wahl.

Ein Jahr später trat Steinmeier von seinen politischen Aufgaben zurück. Seine Frau litt an einer schweren Nierenkrankheit. Sie benötigte eine neue Niere. Am Tag nach seinem Rücktritt ließ er sich  eine Niere entfernen, um seiner Frau zu helfen.

Nach der Bundestagswahl 2013 kehrte Steinmeier zurück. Wieder wurde er Außenminister.

Warum wurde er gewählt?

Joachim Gauck (links) war bisher Bundespräsident. Jetzt gibt er das Amt an Steinmeier (rechts) ab. (Foto: dpa)

Als Joachim Gauck im Sommer des vergangenen Jahres sagte, dass er nicht erneut für fünf Jahre Bundespräsident werden wolle, waren viele Menschen traurig. Die meisten waren nämlich zufrieden mit Gauck.

Danach gab es Gerüchte um viele mögliche Nachfolger, im November einigte sich die Mehrheit auf Steinmeier als besten Kandidaten. Aber warum?

Steinmeier hat durch seine Arbeit als Außenminister einen sehr guten Ruf als Diplomat. Ein Diplomat ist jemand, der geschickt mit Partnern verhandeln kann, ohne sie zu verärgern. So reiste er durch die Welt und sprach mit vielen Kollegen, die vielleicht in manchen Punkten anderer Meinung waren. Steinmeier konnte aber meist eine Lösung finden und Deutschland gut nach außen darstellen.

Das ist auch die Aufgabe des Bundespräsidenten. Steinmeier hat in seiner neuen Rolle keine wichtigen politischen Konflikte mehr zu lösen. Stattdessen muss er Deutschland gut nach außen präsentieren.

Was Frank-Walter Steinmeier bisher genau gemacht hat:

Kanzleramtschef

Steinmeier (rechts) mit dem damaligen Bundeskanzler Gerhard Schröder (Foto: dpa)

Von 1999 bis 2005 war Steinmeier Chef des Bundeskanzleramts. Das ist eine Behörde, die den Bundeskanzler bei wichtigen Aufgaben unterstützt. Sie muss zum Beispiel Informationen beschaffen.

Der Chef des Bundeskanzleramts leitet die Behörde und muss auch die Zusammenarbeit der einzelnen Ministerien und Abteilungen  organisieren.

Aktueller Chef des Bundeskanzleramts ist Peter Altmaier von der CDU.

SPD-Chef

Im September und Oktober 2008 war Steinmeier kommissarisch Chef der SPD. Das heißt, dass er in der Zeit zwischen dem Rücktritt des alten (Kurt Beck) und der Wahl des neuen SPD-Chefs (Franz Müntefering) die Leitung übernommen hat.

Der Chef muss die verschiedenen Meinungen innerhalb einer Partei zusammenführen und die Partei leiten.

Aktuell ist Sigmar Gabriel SPD-Chef. Am Sonntag soll Martin Schulz ihn aber ablösen.

Kanzlerkandidat

Steinmeier wollte schon mal Kanzler werden – aber gegen Angela Merkel (CDU, links) hatte er keine Chance. (Foto: dpa)

Bei der Wahl des neuen Bundestags im Jahr 2009 war Steinmeier Spitzenkandidat der SPD. Er hatte die Aufgabe, den Wahlkampf anzuführen und möglichst viele Menschen von der SPD zu überzeugen. Bei der Wahl wurde seine Partei aber nur Zweiter hinter der CDU. Angela Merkel blieb also Bundeskanzlerin.

Bei der Wahl in diesem Jahr ist Martin Schulz der Spitzenkandidat der SPD. Auch er tritt gegen Angela Merkel an.

Außenminister

Von 2005 bis 2009 und 2013 bis 2017 war Steinmeier Bundesaußenminister. Dort musste er die Interessen unseres Landes in Gesprächen mit Kollegen aus anderen Ländern vertreten. Außerdem vermittelte er im Streit zwischen Russland und der Ukraine.

Weil Steinmeier nun Bundespräsident wird, musste er seinen Job als Außenminister aufgeben. Stattdessen ist Sigmar Gabriel seit Januar Bundesaußenminister.

Von Niels Altenmüller

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