Ein Tag mit Evans aus Uganda

Ein Tag mit Evans aus Uganda
Evans ist sieben Jahre alt. (Fotos: arche noVa_Axel Fassio)

Heute ist Weltwassertag. Warum? Weil es nicht überall so einfach ist, an sauberes Wasser zu kommen wie bei uns in Deutschland. Der sieben Jahre alte Evans zeigt dir wie das in Uganda, einem Land in Afrika, aussieht.

Wenn du Durst hast, drehst du den Hahn auf und füllst dein Glas mit sauberem Leitungswasser. Wenn du duschen willst, stellst du dich unter die warme Brause. Und wenn deine Wäsche dreckig ist, stopfen du (oder deine Eltern) sie in die Maschine und lassen sie reinigen.

Evans lebt in Uganda. (Grafik: Böhne)

Für uns in Deutschland ist sauberes Wasser immer und überall verfügbar. Über die Leitung kommt es direkt in unsere Wohnungen. 120 Liter pro Tag nutzen die Deutschen im Durchschnitt – vor allem für die Toilettenspülung und die Körperhygiene. Meistens denken wir gar nicht darüber nach. Und damit befinden wir uns in einer luxuriösen Lage – zumindest im Vergleich zu vielen anderen Ländern auf der Welt.

Heute zum Weltwassertag stellen wir dir gemeinsam mit der Organisation Arche Nova ein Kind vor, für das Wasser nicht so selbstverständlich ist: Evans ist sieben Jahre alt und wohnt auf einer kleinen Farm am Stadtrand von Katosi. Das liegt in dem Land Uganda in Afrika.  Zwar gibt es auch in Uganda Kinder, die Zugang zu sauberem Trinkwasser haben, aber das sind nur wenige.  Arche Nova hilft den Menschen dort und in anderen Ländern.

Wasser holen

(Fotos: arche noVa_Axel Fassio)

Jeden Morgen laufen Evans oder seine Geschwister zehn Minuten  zu einer Quelle. Dort füllen sie einen Kanister mit Wasser und tragen ihn zurück. Evans hat Glück – in Uganda hat jede fünfte Familie keinen Zugang zu sicherer Wasserversorgung. Übrigens: Zehn Liter Wasser durchschnittlich benutzt ein Mensch dort. Das ist weniger als ein Zehntel von unserem Verbrauch.

Trinken

(Fotos: arche noVa_Axel Fassio)

Bevor Evans und seine Familie das Wasser trinken, kochen sie es ab. So töten sie Keime, die im Wasser sein könnten. Das ist ein großes Problem in vielen Ländern: Das Wasser sieht klar aus – ist aber nicht sauber. Manchmal sind Keime darin, die Krankheiten wie Durchfall auslösen können. Jeden Tag sterben auf der Welt etwa 1000 Kinder, weil sie verschmutztes Wasser getrunken haben.

Zähne putzen

(Fotos: arche noVa_Axel Fassio)

Auch die Zähne werden mit dem abgekochten Wasser geputzt. Das macht Evans aber nicht im Badezimmer (das gibt es gar nicht), sondern draußen vor der Hütte seiner Familie. Zum Putzen benutzt Evans genau wie du eine Zahnbürste. Aber  er nimmt noch Asche dazu. Die dient als „Scheuermittel“, damit die Zähne sauber werden. Zum Schluss natürlich: Mund ausspülen.

Zum Klo

(Fotos: arche noVa_Axel Fassio)

Evans hat Glück: An seiner Schule gibt es ein Klo. Das ist nicht überall so. Viele Menschen in Uganda haben keinen Zugang zu einer Toilette. Sie suchen sich in der Natur einen Platz. Doch das kann zum Problem werden: Durch das Pipi verbreiten sich Keime schnell. Sie gelangen in den Wasserkreislauf – und können krank machen. Aus dem Grund wird das Wasser abgekocht.

Gießen

(Fotos: arche noVa_Axel Fassio)

Evans Familie hat eine kleine Farm, wo sie  Gemüse und Obst für sich anbaut. Evans oder seine Geschwister gießen die Pflanzen vorsichtig. Problematisch wird es, wenn in der Regenzeit  nicht genug Wasser fällt. Dann können die Wasserspeicher- und quellen nicht aufgefüllt werden und Evans Familie muss noch sorgsamer mit dem Wasser umgehen.

Wäsche waschen

(Fotos: arche noVa_Axel Fassio)

Dreckige Wäsche rein, Maschine anmachen. So einfach wie wir bekommen Evans und seine Familie ihre Kleidung nicht sauber. Deswegen mag Evans Wäschewaschen  gar nicht. Trotzdem kommt er an die Reihe. Dann holt er Wasser von der Quelle, seift die Kleidung mit Waschpulver ein, schrubbt sie und spült sie aus. Auch hier geht Evans vorsichtig mit dem Wasser um.

Von Angela Sommersberg

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