So ist das Leben auf der ISS

Der Astronaut Alexander Gerst winkt zum Abschied. (Foto: Dmitri Lovetsky/AP)
Der Astronaut Alexander Gerst winkt zum Abschied. Ab jetzt lebt er für sechs Monate im Weltall. (Foto: Dmitri Lovetsky/AP)

Am Mittwoch ist der deutsche Astronaut Alexander Gerst wieder ins Weltall geflogen. Sechs Monate ist er dort und lebt in der Schwerelosigkeit. Aber wie ist das Leben auf der Internationalen Raumstation (ISS) eigentlich?

Eine Dusche gibt es nicht

Los geht's! Mit drei Astronauten an Bord hebt die Rakete ab. (Foto: Dmitri Lovetsky/AP/dpa)

Los geht’s! Mit drei Astronauten an Bord hebt die Rakete ab. (Foto: Dmitri Lovetsky/AP/dpa)

Ein Tag im Weltall ist ziemlich anstrengend. Die Astronauten haben zwar auch mal einen freien Tag, aber meistens arbeiten sie – zwölf Stunden am Tag! Nach so einem stressigen Tag können sie aber nicht gemütlich duschen. Auf der ISS gibt es nämlich keine Dusche.

Die Astronauten müssen sich mit einem feuchten Reinigungstuch waschen. Fast jeder Tropfen Wasser muss nämlich hinauf geschickt werden. Ein bisschen Wasser gewinnen die Astronauten übrigens aus der Luft in der ISS. Das nutzen sie aber nur zum Trinken oder um zu kochen.

Sport ist sehr wichtig

Laufen, Fahrrad fahren, Arme und Beine trainieren: An verschiedenen Fitnessgeräten machen Astronauten jeden Tag zwei Stunden Sport. Das ist sehr wichtig: Der Aufenthalt im Weltraum ist für den Körper nämlich sehr anstrengend. Muskeln und Knochen werden in der Schwerelosigkeit kaum gebraucht – deshalb werden sie schwach.

Durch den Sport wollen die Astronauten dem Muskel- und Knochenschwund entgegenwirken. Außerdem hilft das Training, sich nach dem Aufenthalt im Weltraum wieder schneller an die normale Schwerkraft auf der Erde zu gewöhnen. Auf eines müssen die Astronauten aber genau achten: Sie müssen sich an die Fitnessgeräte schnallen, um nicht herumzuschweben.

Wahl aus über 100 Gerichten

Nach dem Sport hat man Hunger! Für ihr Essen müssen Astronauten auf Lebensmittel-Lieferungen warten, die alle paar Monate zur ISS geschickt werden. Wasser, abgepackte Gerichte und frisches Obst bekommen die Raumfahrer so.

Die Speisekarte ist gar nicht so klein, wie man vielleicht denkt: Astronauten können aus mehr als 100 Gerichten wählen. Die müssen sie allerdings schon auf der Erde aussuchen. Wenn das vorgekochte Essen dann ankommt, müssen die Raumfahrer es aufwärmen oder Wasser hinzufügen.

16 Sonnenaufgänge am Tag

Nach einem anstrengenden Tag sich einfach ins Bett legen, umdrehen und einschlafen? So einfach ist das im Weltall nicht. Alles ist schwerelos und wenn die Astronauten ihre Schlafsäcke nicht an der Wand oder der Decke festmachten, würden sie im Schlaf durch die Raumstation schweben.

Übrigens gibt es keinen Tag/Nacht-Rhythmus wie auf der Erde. Die Sonne geht auf der ISS innerhalb von 24 Stunden 16 Mal auf und unter. Deshalb ist es nicht einfach für den Körper zu wissen, wann er schlafen soll. Die Astronauten arbeiten und schlafen deshalb nach einem strikten Zeitplan.

Es gibt auch Freizeit

Neben all der Arbeit haben Raumfahrer auch ein bisschen Zeit für ihre Hobbys. Manche bringen Musikinstrumente mit. Bücher, DVDs oder CDs sich auch erlaubt. Jede Woche können sie per Videochat mit Zuhause telefonieren oder E-Mails versenden.

Alexander Gerst hat während seines vergangenen Aufenthalts viele Fotos von der ISS ins Internet gestellt. Es gibt nämlich Dinge, die für Astronauten noch immer ganz besonders sind: die Erde von ganz weit weg sehen, ihre Heimatorte suchen oder Blitze beobachten.

VON JENNIFER WAGNER

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