Plastikberge im Meer

Plastikberge im Meer
Das ist keine Müllkippe - das ist ein Strand in Senegal. (Foto: dpa)

Ohne das Meer gäbe es kein Leben auf der Erde. Viele Menschen lieben das Meer als Ferienort, um dort zu leben oder als Quelle für Energie und Nahrung. Doch es gibt immer mehr Probleme mit Plastikmüll und Überfischung. Wir haben mit der Tiefseeforscherin Antje Boetius darüber gesprochen, was man dagegen tun kann.

Müll im Meer

Hier räumen Aktivisten einen Strand in Indien auf. Ganz schön viel Arbeit! (Foto: dpa)

Hier räumen Aktivisten einen Strand in Indien auf. Ganz schön viel Arbeit! (Foto: dpa)

Ungefähr 3,5 Millionen Tonnen Müll produzieren Menschen pro Tag. Man kann sich nur schwer vorstellen, wie viel das ist. Ein ausgewachsener Bulle zum Beispiel wiegt etwa eine Tonne, das sind 1000 Kilogramm. Wir Menschen verursachen also Müll mit einem Gewicht von 3,5 Millionen Bullen – und das jeden Tag aufs Neue.

Ein großer Teil dieses Abfalls ist aus Plastik und sammelt sich im Meer an.  Es kann Jahrhunderte dauern, bis Plastik sich auflöst. Winde und Strömungen treiben Plastikmüll häufig an einer Stelle zusammen. Solche schwimmenden Müllhaufen können so groß werden wie ein ganzer Kontinent.

Aber nicht nur die Wasserverschmutzung ist schlimm, Tiere können dadurch auch sterben: „Vögel verenden, weil sie den Plastikmüll fressen“, sagt Antje Boetius. So geht es auch Fischen, Walen und anderen Lebewesen. Manchmal fressen sie den Müll aus Versehen, werden krank und sterben. Denn Plastik können sie nicht verdauen.

Überfischung

Wir lassen von Fischern zu viele Tiere aus dem Wasser ziehen - und zu früh. (Foto: dpa)

Wir lassen von Fischern zu viele Tiere aus dem Wasser ziehen – und zu früh. (Foto: dpa)

Auch Überfischung ist ein ernstes Problem. Wir Menschen nutzen die Ozeane seit Hunderten von Jahren als Nahrungsquelle und da die Weltbevölkerung immer größer wird, essen Menschen auch immer mehr Fisch. Inzwischen fangen sie so viele Fische, dass einige Arten sogar kurz vor dem Aussterben stehen.

Antje Boetius erklärt, wie es dazu kommen konnte: „Man hat immer gedacht, Fische bekommen genug Nachwuchs und dass der Ozean nicht leergefischt werden kann.“ Aber wir fangen und essen die Fische oft schon, bevor sie überhaupt alt genug sind, um sich zu vermehren: „Dadurch haben wir das natürliche Gleichgewicht empfindlich gestört.“

Lebensraum

Wir Menschen vergessen oft, wie wichtig die Meere für die Erde und unser Leben sind. „Der Ozean macht den Planeten erst lebensfähig“, sagt Antje Boetius und erklärt, dass Algen genauso viel Sauerstoff produzieren, wie alle Bäume auf der Erde zusammen. Wenn die Algen durch das gestörte Gleichgewicht nicht mehr überleben können, hat das Folgen für alle Lebewesen auf dem Planeten.

Das kannst du tun

Um die Meere zu schützen und den Tieren zu helfen, kannst auch du selbst aktiv werden. Und das ist gar nicht mal so schwer. Zum Beispiel beim Einkaufen: Wenn du Fisch kaufst, kannst du darauf achten, woher er stammt und wie er gefangen wurde. Und darauf, ob er extra zum Essen gezüchtet wurde oder ob er zu den Arten gehört, die gefährdet sind. Natürlich kann man auch am Strand aufpassen, dass die Meere nicht verschmutzt werden. Wenn du am Strand Müll hast, solltest du ihn mitnehmen und in einen Abfalleimer werfen. Und wenn du Müll am Strand liegen siehst, kannst du ihn aufheben, damit er nicht ins Meer gelangt.

Ausstellung auf der MS Wissenschaft

Auf der MS Wissenschaft erklärt dir eine Ausstellung viele Zusammenhänge. (Foto: dpa)

Auf der MS Wissenschaft erklärt dir eine Ausstellung viele Zusammenhänge. (Foto: dpa)

Am Dienstag legt die MS Wissenschaft mit einer Ausstellung an Bord in Köln an. Zum Thema „Meere und Ozeane“ begeben sich Besucher auf dem 100 Meter langen Frachtschiff selbst auf Forschungsexpedition.

Bei der Mitmachausstellung kannst du etwas über die Lebensräume Küste, Eismeer und Tiefsee erfahren. Es gibt ein Tiefseekino und einen simulierten Tauchgang durch ein Korallenriff. Die Ausstellung zeigt, wie wichtig die Meere für das Weltklima sind und wie wir sie besser schützen können.

MS Wissenschaft, Deutzer Werft, 30. August bis 2. September, geöffnet von 10 bis 19 Uhr. Der Eintritt ist frei.
www.ms-wissenschaft.de

Von Anica Tischler