Was, wenn ein Staat pleite ist?

Was, wenn ein Staat pleite ist?
Argentinien Präsidentin Cristina Fernandez de Kirchner its schockiert: Ihr Land ist pleite

Ich kann nicht mit ins Kino, ich bin pleite! Wenn das Taschengeld alle ist, kann man sich auch keine Eintrittskarte mehr kaufen. Doch nicht nur Menschen können pleite sein – sondern auch Staaten. So geht es etwa gerade dem Land Argentinien in Südamerika. Die Regierung konnte sich nicht mit Firmen einigen, denen sie Geld schuldet. Seit Donnerstag lautet das Urteil: Der Staat ist pleite.

Aber was bedeutet es, wenn ein Staat pleite ist? „Staaten leihen sich von ihren Bürgern oder von Firmen Geld aus?“, erklärt Experte Ulrich Kater. Damit bezahlen sie viele Dinge. Sie bauen etwa Straßen, bezahlen Lehrer an Schulen oder geben Menschen etwas zu ihrer Arztrechnung hinzu.
Das ist natürlich nicht das einzige Geld, das ein Staat zur Verfügung hat. „Staaten bekommen auch Geld über Steuern“, sagt der Fachmann. Mit Steuern ist das Geld gemeint, das Menschen oder Firmen des Landes an den Staat zahlen müssen.

Kein Vertrauen mehr in den Staat, keine Leihgaben

Mit all dem Geld müssen die Staaten dann gut haushalten. Manchmal können Länder ihre Schulden aber aus verschiedenen Gründen nicht zurückzahlen. Dann sagt man: Der Staat ist pleite. Und was ist dann? „Dann werden Dinge schwieriger“, sagt der Fachmann. „Wenn ein Staat Schulden an jemanden nicht zurückzahlt, ist das Vertrauen futsch“, sagt der Experte. Dann leiht ihm vielleicht keiner mehr Geld – und er hat nur noch die Steuern der Bürger zum Ausgeben.
Dann kann der Staat vielleicht manche Angestellte nicht mehr bezahlen. Menschen könnten arbeitslos werden. Um mehr Geld zu bekommen, erhöhen Politiker vielleicht die Steuern. Die Menschen müssen dann mehr Geld an den Staat zahlen.

Dann wird für jeden alles teurer

„Es kann auch passieren, dass das Geld des Landes dann weniger wert wird“, sagt Ulrich Kater. Dann werden manchmal Brot, Autos und andere Dinge teurer.
Für die Menschen im Land ist es also gar nicht gut, wenn ihr Staat pleite ist. Um das wieder hinzubiegen, heißt es dann meistens: sparen, sparen, sparen…

Das ist Argentinien

Das Land Argentinien ist unheimlich groß. Deutschland würde ungefähr acht Mal hineinpassen. In Argentinien wohnen aber nur halb so viele Leute wie in Deutschland – etwa 41 Millionen. Manche Gegenden in Argentinien sind richtig leer, dort wohnen weit und breit keine Menschen. Anderswo leben dafür sehr viele Leute. Zum Beispiel rund um die Hauptstadt des Landes, Buenos Aires. Dort wohnen rund 13 Millionen Menschen. In Buenos Aires leben die Menschen sehr dicht beieinander. Es gibt Stadtviertel, in denen die meisten Wohnungen in Hochhäusern sind. Es gibt dort aber auch Viertel, in denen viele arme Menschen leben. Sie wohnen meist in einfachen Hütten.

Jahreszeiten andersherum

Das Land liegt auf der Südhalbkugel der Erde. Deswegen sind dort die Jahreszeiten andersherum: Wenn bei uns Winter ist, haben die Argentinier Sommer – und umgekehrt. Weihnachten und Silvester ist es in Argentinien also oft richtig heiß.
In Argentinien sprechen die meisten Menschen spanisch. Die Präsidentin des Landes heißt Cristina Fernández de Kirchner. Doch sie ist sicher nicht der berühmteste Bewohner Argentiniens. Das ist wahrscheinlich der Fußballstar Lionel Messi – oder Papst Franziskus.

Von dpa