Eine zweigeteilte Insel

Eine zweigeteilte Insel
Fans aus Irland und Nordirland tragen beide gerne Grün. (Foto: dpa)

Die  deutsche Nationalmannschaft hat bisher 14-mal gegen Nordirland gespielt. Achtmal gewannen die Deutschen, zweimal die Nordiren. Vier Partien endeten unentschieden.

Lage

Nordirland liegt im Norden der Insel Irland. Den größten Teil der Insel bildet die Republik Irland. Sie ist ein eigener Staat. Nordirland dagegen ist kein unabhängiges Land. Es gehört zum „Vereinigten Königreich Großbritannien und Nordirland“. Verkürzt sagt man oft „Großbritannien“. Streng genommen ist das aber falsch: Denn Großbritannien bezeichnet die Insel, auf der England, Wales und Schottland liegen.

Geschichte

Der kleine, rote Zipfel: Das ist Nordirland! (Grafik: Böhne)

Der kleine, rote Zipfel: Das ist Nordirland! (Grafik: Böhne)

Früher waren Nordirland und die heutige Republik Irland ein gemeinsamer Staat. Der gehörte ab 1801 zum Vereinigten Königreich von Großbritannien.  Das irische Parlament wurde damals aufgelöst. Staatsoberhaupt wurde die englische Königin. 1845 gab es auf der irischen Insel eine schlimme Hungersnot. Viele Menschen starben, viele wanderten aus.  Verbliebene Iren kämpften für die Unabhängigkeit vom Königreich. Von 1919 bis 1921 dauerte der Unabhängigkeitskrieg. Danach wurde die Insel in Irland  und Nordirland geteilt.

Religion

In Irland leben vor allem Katholiken, in Nordirland ungefähr gleich viele Katholiken und Protestanten. Die Religion ist ein Grund für den sogenannten Nordirlandkonflikt. Vereinfacht gesagt geht es darum: Die Katholiken möchten  zur Republik Irland gehören, die Protestanten fühlen sich dem Vereinigten Königreich stärker verbunden. Und wieder andere wünschen sich einen eigenen unabhängigen nordirischen Staat. Dieser Konflikt zwischen Katholiken und Protestanten hat viele Jahrzehnte zu schlimmer Gewalt und vielen Toten geführt. Seit 1998 ist es friedlicher geworden. Vollständig gelöst sind die Probleme aber immer noch nicht.

Politik

Die Queen herrscht offiziell auch über Nordirland. (Foto: dpa)

Die Queen herrscht offiziell auch über Nordirland. (Foto: dpa)

Nordirland wird von Großbritanniens Hauptstadt London aus regiert. In der nordirischen Hauptstadt Belfast gibt es zwar auch eine Regierung, aber die ist nur für einige bestimmte Bereiche zuständig, zum Beispiel für die Polizei und die Sicherheit. Chefin der nordirischen Regierung ist die Erste Ministerin Arlene Foster. Alles andere wird von der Regierung in London geregelt. Dort ist Premierminister David Cameron Chef. Jetzt wird es noch komplizierter: Staatsoberhaupt ist die englische Königin Elizabeth II. Sie mischt sich aber nicht in die Politik ein. Ihre Hauptaufgabe ist, ihr Land zu vertreten: Sie besucht andere Länder und empfängt wichtige Gäste in London.

Alltag

Den britischen Einfluss merkt man auch im Alltag: So wird in Nordirland – anders als in  Irland – nicht mit Euro, sondern mit Pfund bezahlt. Außerdem fahren die Autos auf der linken Straßenseite, das Lenkrad im Auto ist rechts.

Der Fußball-Star

Lafferty (rechts) ist einer der besten Spieler in Grün. (Foto: dpa)

Lafferty (rechts) ist einer der besten Spieler in Grün. (Foto: dpa)

Kyle Lafferty hat während der EM-Qualifikation sieben Tore geschossen. Seit 2006 spielt der 28-Jährige für die nordirische Nationalmannschaft. Normalerweise spielt er für den englischen Verein Norwich City. Momentan wird der Stürmer  an Birmingham City verliehen. Geboren wurde er am 16. September 1987 im nordirischen Enniskillen.

Das Land

Hauptstadt: Belfast
Einwohner: rund 1,8 Millionen
Sprache: Englisch,  Irisch
Währung: Britisches Pfund
Typisches Essen:
Porridge – Haferflockenbrei
Fish and Chips – frittierter Fisch und Pommes frites
Nationalgetränk: schwarzer Tee, meist mit Milch

Von Kathy Stolzenbach