Vater, Vater, Kind

Vater, Vater, Kind
Eine Familie mit zwei Vätern und einem Kind. Foto: dpa

Heute ist der Internationale Tag der Familie. Die gibt es in vielen unterschiedlichen Größen und Formen. Die klassische Familie mit Vater, Mutter und Kind. Zwei Männer, die sich lieben, können aber auch eine Familie gründen. Oder zwei Frauen. Manche Kinder haben nicht nur Eltern, sondern auch Stief- oder Adoptiveltern. Oder nur ein Elternteil. In manchen Familien leben auch Pflegekinder.

Dass es so viele verschiedene  Arten von Familie gibt, ist eine relativ neue Entwicklung. Denn früher hatten viele Menschen noch ein ganz striktes Bild, wie eine Familie auszusehen hat. Und auch die Rollenaufteilung innerhalb der Familie war klar geregelt.

Familie früher

Noch vor einigen Jahrzehnten war es üblich, dass nicht nur Eltern und Kinder, sondern auch die Großeltern mit im Haus wohnen. Das nannte man Großfamilie.  Bei manchen Familien ist das auch heute noch so, aber früher war es sogar üblich. So konnten sich die Großeltern mit um die Erziehung der Kinder kümmern. Innerhalb der Familie stand fest: Der Vater geht arbeiten. Er sollte das Geld verdienen und hatte zu Hause das Sagen. Die Mütter arbeiteten nicht, sondern waren für die Erziehung zuständig. Sie kümmerten sich um das tägliche Mittagessen, um die Hausaufgaben der Kinder, pflegten sie, wenn sie krank wurden. Von Müttern und Frauen im Allgemeinen wurde nicht erwartet, dass sie einen Beruf ausüben und Karriere machen. Ihre Hauptaufgabe waren ihre Kinder und die Hausarbeit.

Familie heute

Natürlich gibt es auch heute noch Familien, bei denen der Vater arbeiten geht und die Mutter den Haushalt schmeißt. Das ist ja auch vollkommen in Ordnung. Aber heute gibt es eben noch viel mehr Vielfalt. Manche Erwachsene wollen nicht einmal mehr Kinder. Sie wollen sich auf ihren Job und ihr eigenes Leben konzentrieren. Dann gibt es aber auch Familien, in denen es mehr als nur Mama und Papa gibt. Wenn sich die Eltern trennen und neue Partner finden, haben Kinder schnell zwei verschiedene Familien und bekommen neue Geschwister dazu. Solche Familien nennt man gerne Patchworkfamilie. Patchwork ist Englisch und bedeutet Flickenwerk. Wie bei einer Decke, die aus vielen verschiedenen Flicken zusammengenäht wird, gibt es auch Familien, die aus verschiedenen Teilen bestehen. Vielleicht hast du in einer der beschriebenen Formen deine Eltern und dich schon wiedergefunden. Oder aber ihr seid  eine ganz eigene Patchworkfamilie

Auch das klassische Rollenbild hat sich verändert. Denn mittlerweile gibt es in vielen Familien zwei Väter oder Mütter anstatt Papa und Mama. Dann geht zum Beispiel ein Vater arbeiten und der andere bleibt zu Hause. Oder beide gehen arbeiten, wenn die Kinder schon in die Schule oder den Kindergarten gehen. Natürlich arbeiten heute auch viele Mütter und die Väter bleiben zu Hause. Du siehst: Das alles ist ganz schön vielfältig.

Von Lukas Hansen