Trauermarsch in Brüssel abgesagt

Trauermarsch in Brüssel abgesagt
Die deutsche Polizei kontrolliert an den Grenzen jetzt besonders streng. Sie fragt Autofahrer zum Beispiel nach ihren Ausweisen. (Foto: dpa)

Menschen auf der ganzen Welt trauern nach den Anschlägen in Brüssel am Dienstag. Dabei wurden Menschen aus ganz verschiedenen Ländern der Welt von Terroristen getötet und verletzt.

Der Kölner Dom in Belgiens Nationalfarben: schwarz-gelb-rot (Foto: dpa)

Der Kölner Dom in Belgiens Nationalfarben: schwarz-gelb-rot (Foto: dpa)

Belgien hat für seine Opfer eine Schweigeminute eingelegt. Das bedeutet: Für eine Minute, die vorher festgelegt wurde, haben alle Menschen im Land zusammen den Mund gehalten und an die Opfer gedacht. Auch in anderen Ländern haben Menschen Zeichen gesetzt: Bei uns in Deutschland wurde die Nationalflagge von Belgien auf das Brandenburger Tor projiziert, in Frankreich strahlte der Eiffelturm in Belgiens Farben. Die Flagge von Belgien sieht übrigens ganz ähnlich aus wie Deutschlands Flagge: schwarz-gelb-rot in Längsstreifen. Die deutsche Flagge ist schwarz-rot-gold in Querstreifen.

Furcht vor Anschlägen

Aus Angst vor weiteren Anschlägen wurden aber auch einige große Veranstaltungen abgesagt. Die US-amerikanische Sängerin Mariah Carey sollte zum Beispiel in der Nähe von Brüssel ein Konzert geben. Das hat sie aber lieber abgesagt. Auch ein Trauermarsch, den Belgier in Brüssel veranstalten wollten, konnte nicht stattfinden. Die Polizei hat bekanntgegeben, dass sie im Moment zu viel damit zu tun hat, die Täter der Anschläge zu finden – und leider nicht auch noch die Menschen beim Trauermarsch beschützen und begleiten kann.

In Deutschland wurde das Spiel der Nationalelf gegen England besonders stark von Polizisten bewacht. Mit der Hilfe von britischen Einsatzkräften konnte es stattfinden – und alles lief glatt!

Türkei hat belgische Polizei gewarnt

Die belgische Polizei wird wegen ihrer Arbeit vor den Anschlägen kritisiert. Denn einer der Täter war bereits als Terrorist bekannt. In der Türkei war er sogar schon einmal verhaftet und aus dem Land geschmissen worden. Der türkische Staatschef sagt: Wir haben Belgien rechtzeitig Bescheid gegeben, dass er ein Terrorist ist – aber die Polizei hat nichts unternommen. Jetzt versucht die belgische Polizei herauszufinden, wo der Fehler gelegen hat. Zurzeit vermuten sie, dass einer ihrer Polizisten die Informationen aus der Türkei nicht rechtzeitig weitergegeben hat.

Zusammenarbeit oft schwierig

Das Beispiel zeigt: Wenn Polizisten aus zwei verschiedenen Ländern zusammenarbeiten sollen, kann viel schief gehen. Denn sie sprechen unterschiedliche Sprachen und arbeiten auch anders. Stell dir das vor wie eine Schule in Deutschland und eine in den USA. Dort fängt der Unterricht zu anderen Zeiten an als bei uns und es stehen andere Fächer auf dem Stundenplan. So unterscheidet sich auch die Arbeit der Polizisten. Viele Experten sagen: Wenn die Polizei mehr gegen Terror tun will, dann müssen Polizisten aus vielen Ländern besser miteinander arbeiten und viel mehr miteinander reden.

Viele Verhaftungen

Aber nach den Anschlägen hat die Polizei auch schon einiges geschafft: In Belgien, Frankreich und auch in Deutschland wurden Menschen verhaftet, die den Terroristen in Brüssel vermutlich geholfen haben. Der französische Präsident sagte, das sei ein wichtiger Erfolg. Denn sie wussten vermutlich nicht nur von den Anschlägen in Brüssel, sondern hatten auch mit den Anschlägen in Paris vor ein paar Monaten zu tun. Auch dabei sind viele Menschen gestorben.

Von Annika Leister

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