Martin Schulz will Kanzler werden

Martin Schulz will Kanzler werden
Martin Schulz ist Chef der Partei SPD. (Foto: dpa)

Für viele hat der Dienstagabend eine große Überraschung gebracht. Denn die Partei SPD hat ihren Kanzlerkandidaten bekannt gegeben. Und der heißt nicht Sigmar Gabriel – so wie viele erwartet haben. Martin Schulz will gegen Angela Merkel antreten. Er wird außerdem den Parteivorsitz der SPD übernehmen. Aber wer ist Martin Schulz eigentlich?

Es lief nicht immer alles glatt

Eigentlich wollte Martin Schulz nicht Politiker werden. Als Jugendlicher träumte er davon, Profi-Fußballer zu sein. Er war auch Mannschaftskapitän in seiner Mannschaft Rhenania Würselen. Aber dann verletzte er sich, Sport war für ihn von da an verboten. Das machte ihn eine Zeitlang sehr traurig und fertig. In dieser Zeit trank Schulz zu oft zu viel Alkohol. Aber er schaffte es alleine, damit wieder aufzuhören.

Auch in der Schule lief nicht immer alles glatt für Martin Schulz. Er hatte schlechte Noten in Bio und Chemie. Deswegen machte er nie Abitur und studierte auch nie, so wie viele andere Politiker. Stattdessen machte er eine Ausbildung zum Buchhändler. Er gilt als sehr gebildet: Er spricht zum Beispiel sechs verschiedene Fremdsprachen.

Jüngster Bürgermeister in NRW

Danach ging er schnell in die Politik: Mit 31 wurde er zum Bürgermeister seiner Heimat Würselen gewählt. Das liegt in Nordrhein-Westfalen, so wie Köln auch. Damals war Schulz der jüngste Bürgermeister, der je in NRW gewählt wurde.

Schon vor mehr als 20 Jahren ging Martin Schulz als Politiker nach Brüssel. Dort vertrat er Deutschland im Europa-Parlament. Das heißt: Er erklärte den Politikern anderer Länder, was Deutschland von der Europa-Politik hält und diskutierte mit ihnen. 2012 wurde Schulz Präsident des Europaparlaments. Das ist ein wichtiger Posten.

Neuer Kanzlerkandidat

Sigmar Gabriel tritt doch nicht an. (Foto: dpa)

Angela Merkel ist bei der Kanzlerwahl die Kandidatin der Partei CDU. (Foto: dpa)

In diesem Herbst wählt Deutschland eine neue Regierung und einen neuen Bundeskanzler. Dann tritt Martin Schulz für die Partei SPD an. Seine größte Gegnerin heißt Angela Merkel – sie ist zurzeit Kanzlerin und will den Job noch einmal machen. Sie tritt für die Partei CDU an. Experten sagen: Schulz ist ein besserer Kandidat als Sigmar Gabriel, der eigentlich für die SPD gegen Merkel antreten wollte. Denn Sigmar Gabriel war bei den Wählern unbeliebt. Schulz hat in ihren Augen also bessere Chancen zu gewinnen.

Aber es gibt auch kritische Stimmen: Sie wollen erst einmal wissen, welche Ideen und Ziele Martin Schulz in der Politik wichtig sind. Weil er so lange im Ausland und für die EU gearbeitet hat, zweifeln sie daran, dass er tolle Ideen für Deutschland hat.

Von ann

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