Kurden feiern die Wahl in der Türkei
Sie schwenken Fahnen, tanzen in den Straßen, reißen die Arme in den Himmel und jubeln. Die Leute feierten in der Nacht zu Montag das Ergebnis einer wichtigen Wahl im Land Türkei. Dort hatten die Menschen am Sonntag entschieden, welche Parteien in das Parlament einziehen werden. Im Parlament sitzen Politiker, die das Volk vertreten. Sie beschließen zum Beispiel neue Gesetze.
Viele der feiernden Menschen sind Kurden. Bei der Wahl entschied sich nämlich: Auch eine Partei mit der Abkürzung HDP wird nun Politiker ins Parlament schicken. In dieser Partei sind viele Kurden. In der Türkei zieht zum ersten Mal eine Partei ins Parlament, die vor allem für die Rechte der Kurden einsteht. Doch wer sind die Kurden?
Die Kurden wohnen vor allem im Osten des Landes
„Die Kurden sind ein Volk, das aufgeteilt in vier Staaten lebt”, erklärt der Experte Ferhad Seyder. In der Türkei wohnen sie vor allem im Osten des Landes. Und auch in dessen Nachbarländern Iran, Irak und Syrien zählen sich Menschen dazu.
Kurden haben eine eigene Sprache mit verschiedenen Dialekten. So gibt es auch Radiosender und Zeitungen in kurdischer Sprache. Sie haben unterschiedliche Religionen, doch die meisten sind Muslime.
„Viele Kurden in der Türkei sind Bergbauern”, erzählt der Experte. Sie züchten zum Beispiel Schafe oder leben vom Ackerbau. In den letzten Jahren wurde zwar einiges besser, doch auch heute noch sind viele Kurden arm.
Die Kurden wünschten sich einen eigenen Staat
Lange wollten die Kurden unbedingt einen eigenen Staat. Das wollten die Regierungen der Länder aber nicht. Beide Seiten bekämpften sich immer wieder. Dabei kamen viele Menschen ums Leben.
Noch heute sind die Kurden in der Türkei im Nachteil. Oft etwa dürfen sie nicht in ihrer Sprache sprechen. Viele Kurden hoffen nun, dass es durch den Einzug der HDP Frieden und etwas mehr Wohlstand in ihren Gebieten gibt.
Von dpa
