Die Heimat des Eishockey

Die Heimat des Eishockey
Deutschland steht im Halbfinale der Eishockey-WM. (Foto: dpa)

Die deutschen Eishockeyspieler haben es geschafft: Mit 4:3 konnten sie das Team aus Lettland am Dienstag besiegen. Heute Abend steht die deutsche Mannschaft also im Viertelfinale der Eishockey-WM. Ursprünglich stammt Eishockey aus Kanada. Wir erklären dir, wie der Sport entstanden ist.

Die Weltmeisterschaft wird in den Städten Köln und Paris ausgetragen. Dass die deutsche Mannschaft überhaupt so weit gekommen ist, überrascht viele, denn sie gilt als Außenseiter. Im Viertelfinale wird es aber noch mal knifflig, denn dann spielen die Deutschen gegen Kanada – eine der besten Mannschaften der Welt und den Titelverteidiger. Dass Kanada so gut ist, verwundert nicht. Schließlich kommt die Sportart aus dem Land.

Feldhockey

Feldhockey wird mit Turnschuhen und einem Ball gespielt. (Foto: dpa)

Feldhockey ist eine der ältesten Sportarten der Welt. Vermutlich haben die Menschen schon vor ungefähr 3000 Jahren mit einem Stock und einem Ball gespielt. Im Mittelalter gab es vermutlich in vielen europäischen Ländern so etwas ähnliches wie Hockey. Aus den Stöcken wurden mit der Zeit richtige Schläger, die im unteren Teil abgerundet sind und eine kleine Schaufel bilden.

Eroberer

Vielleicht hast du schon mal vom Kolonialismus gehört: Vor rund 500 Jahren haben  mächtige Nationen aus Europa Länder in anderen Teilen der Welt erobert und zu einem Teil ihrer Nation gemacht. Vor etwa 400 Jahren besetzten die Franzosen den Nordosten von Amerika – dort liegt heute Kanada. Die Franzosen brachten nicht nur ihre Bräuche und ihre Sprache mit zu den Ureinwohnern, sondern auch ihre Sportarten – unter anderem wohl ihre Form von Hockey. Die Indianer hatten angeblich ein ähnliches Spiel: Sie schossen einen Ball mit krummen Stöcken auf

ein Tor. 150 Jahre später kamen die Briten nach Kanada – und spielten  ihre Form von Hockey. Im Winter 1856 lernten britische Soldaten auf einer zugefrorenen Eisdecke Schlittschuhlaufen. Kurzerhand  verlegten sie  ihr Feldhockey aufs Eis – die Geburt des Eishockeys. Schon bald interessierten sich auch kanadische Studenten für das Spiel und entwickelten die ersten Regeln. Am 3. März 1875 fand in Montreal das erste offizielle Spiel statt.

Immer beliebter

Mit der Zeit entwickelte sich die Sportart weiter. Seit dem Jahr 1894 gibt es in Kanada das  Profi-Turnier Stanley Cup. Die NHL, die nordamerikanische Eishockey-Liga, spielt immer noch um den Stanley Cup. Auch in anderen Ländern auf der Welt wurde Eishockey beliebt. Am 4. Februar 1887 wurde das erste deutsche Eishockeyspiel in Deutschland ausgetragen. Seit dem Jahr 1920 gibt es Eishockey-Weltmeisterschaften. Bislang hat Deutschland vier Medaillen gewonnen: 1930 und 1953 Silber sowie 1932 und 1934 Bronze. Allerdings traten früher viel weniger Mannschaften gegeneinander an: Noch im Jahr 1953 waren es nur vier. Dieses Jahr sind es 16.

Der Puck

Der Torwart hält den Puck aus dem kleinen Tor. (Foto: Adrian Wyld/The Canadian Press/dpa)

Am Anfang spielten die Sportler noch mit einem kleinen Ball. Doch der hüpfte  über die Außenbegrenzung und unterbrach das Spiel. Im Jahr 1877 war ein Student so genervt davon, dass er den oberen und den unteren Teil des Balls abschnitt – übrig blieb der Puck. Heute ist das eine harte Gummischeibe, die 2,54 Zentimeter hoch und einen Durchmesser von 7,62 Zentimetern haben darf. Und die sehr schnell fliegen kann: bis zu 170 Kilometer pro Stunde. Übrigens: Puck ist Englisch. Und bedeutet Kobold.

Von Angela Sommersberg

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