Warum werden Songs verboten?

Warum werden Songs verboten?
Bushido ist Rapper. Viele seiner Songs wurden schon wegen harter Beleidigungen von einem speziellen Amt für Kinder verboten. (Foto: dpa)

„Hey, das sagt aber man nicht!” Vielleicht haben deine Eltern auch schon mal gemeckert, wenn du ein Schimpfwort benutzt hast. Manche von ihnen sind gar nicht so schlimm. Andere sind aber gemein.

Auch anderswo wimmelt es nur so von Schimpfwörtern, zum Beispiel in manchen Liedern. Manchmal gehen die Texte sogar darüber hinaus. Gewalt wird so beschrieben, als wäre es etwas Tolles. Oder bestimmte Menschen werden beleidigt, zum Beispiel Frauen.

Lieder können gemeldet werden

Manche Experten befürchten: Hört man solche Texte ständig, übernimmt man diese Meinungen nach und nach. Vielleicht behandelt man auch selbst andere schlecht. Um das zu vermeiden, gibt es in Deutschland ein Amt. Es heißt Bundesprüfstelle für jugendgefährdende Medien.

Jugendämter und andere Einrichtungen können dort Lieder melden. Die Experten der Prüfstelle hören sich diese dann an. Sie fragen sich: Rufen die Texte zu Gewalt auf? Beleidigen sie Menschen?

Wer auf dem Index ist, darf keine Werbung machen

In manchen Fällen entscheidet die Prüfstelle: Das Lied kommt auf den Index. So eine Entscheidung hat verschiedene Folgen: Läden dürfen Kindern und Jugendlichen das Lied zum Beispiel nicht mehr verkaufen. Außerdem darf der Songschreiber keine Werbung mehr dafür machen. Für den Künstler bedeutet die Entscheidung oft, dass er sehr viel weniger Geld verdient.

Am Freitag ging es vor einem Gericht in Köln um so einen Fall. Die Prüfstelle hatte ein Album des Sängers Bushido auf den Index gesetzt. Dieser klagte gegen die Entscheidung. Doch das Gericht gab der Prüfstelle recht.

Freiheit der Kunst – oder Jugendschutz?

Einfach zu klären sind solche Fälle nicht. „Man kann nicht jedes Lied verbieten, in dem Gewalt vorkommt”, sagt ein Fachmann. Einerseits sollen Künstler frei ihre Meinung sagen dürfen. Sie sollen mit ihren Werken auch negative und gefährliche Entwicklungen in der Gesellschaft ansprechen dürfen. Andererseits sollen die Lieder keinen schlechten Einfluss auf Kinder und Jugendliche haben. Die Richter müssen also in jedem Fall abwägen, ob in einem Lied zu hart geschimpft und beleidigt wird oder nicht.

Von dpa