Gianni Infantino ist neuer Fifa-Präsident
Die Fifa hat mit dem Schweizer Gianni Infantino einen neuen Präsidenten gewählt. Die Wahl ist für den Fußball deshalb so spannend und wichtig, weil die Fifa so etwas wie die Fußball-Regierung auf der Welt ist. Außerdem vertrauen viele Menschen der Fifa nicht mehr. Aber warum eigentlich? Wir erklären es dir.
Was macht die Fifa?
Alle vier Jahre findet eine Fußball-Weltmeisterschaft statt. Vielleicht erinnerst du dich noch an das Turnier in Brasilien im Jahr 2014: Damals wurde die deutsche Mannschaft um Philipp Lahm Weltmeister. Organisiert wird die Fußball-Weltmeisterschaft von der Fifa, dem Weltfußballverband. Die Fifa bestimmt, wo die WM stattfindet und wie dort alles laufen soll. Der Verband sorgt außerdem dafür, dass in allen Fußball-Ländern die gleichen Spielregeln gelten.
Auch für dich wichtig
Obwohl die Fifa sich um das ganz große Fußballgeschäft kümmert, geht sie auch dich etwas an, wenn du Fußball spielst. In dem Programm „Grassroots“ hat der Weltverband Regeln veröffentlicht, die für Kinderfußball in den Mitgliedsländern gelten sollen. Die erste Regel heißt zum Beispiel: „Fußball ist für alle.“ Und Regel vier besagt: „Spaß zu haben ist das Wichtigste beim Fußball.“ Dass diese Regeln umgesetzt werden, darum kümmern sich die Verbände der einzelnen Länder.
Kein Vertrauen mehr
Ein Wort hört man im Zusammenhang mit der Fifa momentan immer wieder: Korruption. Aber was ist Korruption überhaupt? Stell dir vor, die Wahl zum Klassensprecher steht an. Es sieht nach einem knappen Rennen aus. Die Schüler können sich zwischen Timo und Julia entscheiden. Um zu gewinnen, heckt Timo einen miesen Plan aus: Er bietet mehreren Mitschülern heimlich Süßigkeiten an, damit sie ihn wählen. Die Mitschüler nehmen das Angebot an und wählen dafür Timo. Das nennt man Korruption. Und das ist unfair und verboten! Im vergangenen Jahr wurden mehrere wichtige Leute von der Fifa festgenommen. Ihnen wird Korruption vorgeworfen. Die Staatsanwälte und Polizisten glauben, dass die festgenommenen Fifa-Leute Geld dafür bekommen haben, dass sie bei Wahlen bestimmte Entscheidungen getroffen haben. So könnten sie also nur wegen des Geldes dafür gestimmt haben, dass ein Land die WM ausrichten darf – und nicht, weil es der beste Kandidat war. Manche Menschen glauben, dass auch die WM 2006 in Deutschland gekauft war.
Wer ist der neue Präsident?
Auch dem ehemaligen Fifa-Präsidenten Sepp Blatter (Bild links) wird Korruption vorgeworfen. Er ist 2015 deshalb zurückgetreten und darf nicht mehr im Fußballgeschäft arbeiten. Deswegen hat die Fifa am Freitag einen neuen Präsidenten gewählt. Die Fußball-Verbände konnten Menschen vorschlagen, die sie als Fifa-Präsident gut fänden. Am Ende standen fünf Kandidaten zur Wahl. Gewonnen hat Gianni Infantino (Bild ganz oben). Er wird ab jetzt die Fifa leiten.
Infantino kommt wie Sepp Blatter aus der Schweiz. Kritiker befürchten schon jetzt, dass sich mit ihm an der Spitze der Fifa nicht allzu viel ändern wird. Das wird sich in nächster Zeit zeigen müssen. Einer seiner Pläne ist bereits bekannt: Infantino möchte, dass Teams aus noch mehr Ländern bei der Weltmeisterschaft mitmachen dürfen. Früher starteten dort 24 Teams gegeneinander, inzwischen sind es 32. Infantino will, dass es bald 40 sind.
Von Ben Schröder und Angela Sommersberg (mit ann)